Pakistans Flagge Pakistan

Bangladeschs Unabhängigkeit

Die Entfernung zwischen den beiden Gebieten Pakistans machte es sehr schwierig, ein Zusammengehörigkeits- oder Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Außerdem wurde Ostpakistan von der Regierung in Westpakistan vernachlässigt. Im Dezember 1971 wurde Bangladesch unabhängig.

Das neue Staatsgebiet

Pakistan bestand nun aus zwei voneinander getrennten Landesteilen. Diese kannst du auf der Karte auf der vorherigen Seite sehen. Es gab ein Westpakistan und ein Ostpakistan. Beide waren 1500 Kilometer voneinander entfernt. Der Westen ist heute als Pakistan verblieben, während Ostpakistan später zum unabhängigen Staat Bangladesch wurde. 

Der Kaschmir-Konflikt

Eine umstrittene Region war Kaschmir. Dort lebten überwiegend Muslime, weshalb Pakistan sie für sich beanspruchte. Die Regierung der Region war jedoch hinduistisch und wollte sich deshalb Indien anschließen.

Die beiden Länder stritten sich um Kaschmir und es kam zu mehreren Kaschmirkriegen, die auch Indisch-Pakistanische Kriege genannt werden. Der erste war von 1947 bis 1949 und der zweite 1965, weitere folgten. Eine Lösung des Kaschmir-Konflikts gab es dennoch nicht. Heute wird Kaschmir von Pakistan verwaltet, ist jedoch weiterhin umstritten. Dieser Konflikt beeinflusst bis heute die Beziehung zwischen den beiden Ländern.

Der Afghanistankrieg

Im Nachbarland Afghanistan herrschte ab 1979 der Afghanistankrieg. Dieser beeinflusste auch die Lage in Pakistan, das sich am Krieg beteiligte, um eine Regierung zu verhindern, die Russland unterstütze. Dieses Ziel verfolgte man gemeinsam mit Saudi-Arabien und den USA. Mehr über den Afghanistankrieg findest du bei Geschichte von Afghanistan.

Das Militär kommt an die Macht

Schon ein Jahr nach der Staatsgründung Pakistans verstarb der Politiker Muhammad Ali Jinnah. Er galt als einer der bedeutendsten Begründer des Landes. Nach seinem Tod 1948 wurde die politische Situation im Land zunehmend unsicher.

Es kam 1958 zu einem Militärputsch durch Muhammad Ayub Khan. Es folgte ein weiterer Putsch mit einem neuen Präsidenten. Die Situation im Land verschlechterte sich. Als Bangladesch 1971 unabhängig wurde, sah sich der damalige Präsident zum Rücktritt gezwungen. Danach leitete sein Nachfolger Zulfikar Ali Bhutto erste Demokratisierungsversuche ein. Doch schon 1977 folgte die nächste Militärdiktatur und der neue Herrscher Mohammed Zia ul-Haq richtete die pakistanische Politik nach der Scharia aus und islamisierte das Land. 

Kernwaffen

Als das schon immer mit Pakistan verstrittenen Indien verstärkt Atomwaffen entwickelte, begann auch Pakistan mit der Entwicklung solcher Kernwaffen. Seit den 1980er Jahren ist Pakistan eine Atommacht.

Eine Frau an der Spitze Pakistans

Als der Militärherrscher Mohammed Zia-ul-Haq 1988 starb, kam die Politikerin Benazir Bhutto an die Macht. Sie wurde in freien Wahlen gewählt. Sie war die erste Frau, die einen islamischen Staat regierte. Schon bald stritt sie mit Nawaz Sharif um die politische Macht, der sie 1997 endgültig ablöste. 

Regierungswechsel und Verfassungsänderung

Nawaz Sharif wurde nach einer Niederlage in einem Gebiet in Kaschmir von einer weiteren Militärdiktatur abgelöst. Der neue Präsident hieß Pervez Musharraf. Er änderte die Verfassung und gestaltete die Politik nach seinen Vorstellungen.

Viele seiner Änderungen und Beschlüsse wurden jedoch von den Bürgern abgelehnt und es kam zu Demonstrationen und Streiks gegen die Regierung. Sharif hatte seine Position jedoch soweit gefestigt, dass er weiterhin an der Macht blieb. Ein weiteres Problem waren Anschläge radikaler Islamisten, die teilweise aus Afghanistan nach Pakistan geflohen waren. 

Ein schlimmes Erdbeben

Im Oktober 2005 gab es auf pakistanischem Gebiet ein furchtbares Erdbeben, das vor allem in der ohnehin schon geschwächten Kaschmirregion 40.000 Menschen in den Tod riss und mehr als zwei Millionen Menschen zu Obdachlosen machte.

Bhutto kehrt zurück

Während dieser instabilen Zeiten kehrte die ehemalige Staatschefin Bhutto aus dem Exil zurück und wollte zusammen mit ihrer regierungskritischen Partei wieder an die Macht kommen. Musharraf verhinderte dies und ließ sich wieder als Staatspräsident einsetzen. Da er von der NATO und den USA unter Druck gesetzt wurde, kündigte er für Anfang 2008 Parlamentswahlen an.

Parlamentswahlen in Pakistan

Die ehemalige Staatschefin Benazir Bhutto wollte ebenfalls an den Parlamentswahlen teilnehmen und machte Werbung für sich und ihre Partei Pakistan Peoples Partei (PPP, Pakistanische Volkspartei). Bei einer ihrer Reden wurde sie von einem Gegner erschossen. Ihr Sohn trat ihre Nachfolge an der Parteispitze an. Die Muslim-Liga-Partei, welche den damaligen Staatschef Musharraf unterstütze, verlor die Wahl.

Der neue Ministerpräsident Yusuf Raza Gilani stammte aus der PPP. Musharraf blieb jedoch erstmal weiter Präsident, denn er hatte seine Position zuvor schon durch Verfassungsänderungen gefestigt. Doch die neue gewählte Regierung drohte ihm immer wieder mit Amtsenthebungen. Unter zunehmendem Druck trat er dann 2008 zurück. Der Mann der verstorbenen Benazir Bhutto, Asif Ali Zardari, trat an seine Stelle.

Unruhen in Pakistan

Besonders im Nordwesten Pakistans verbreiteten sich Unruhen und Kämpfe. Es gab dort immer öfter Auseinandersetzungen mit den erstarkenden Islamisten. Auch die wirtschaftliche Lage verschlechterte sich zunehmend. Es kam zu einer Wirtschaftskrise im ganzen Land. Die islamistischen Taliban gingen im Nordwesten des Landes immer grausamer vor. In den Jahren 2008 und 2009 flüchteten Hunderttausende aus den umkämpften Gebieten. In diesen Teilen Pakistans sind bis heute Islamisten angesiedelt, die von der Armee bekämpft werden. Sie verüben immer wieder Anschläge. 

Verfassungsreform

Die von Musharraf zu großen Teilen unrechtmäßigen Änderungen in der Politik wurden im April 2010 mit einer Verfassungsreform wieder rückgängig gemacht. Auch Musharrafs Verbündete wurden ihrer Ämter enthoben, denn sie waren nicht demokratisch gewählt worden. Seitdem wird die Demokratisierung des Landes vorangebracht und es finden demokratische Wahlen statt. Doch das Problem mit dem Islamismus besteht in Pakistan weiterhin.

Regierung in Pakistan

Staatsoberhaupt und damit Präsident der Islamischen Republik Pakistan ist Arif-ur-Rehman Alvi und der Regierungschef heißt Imran Ahmad Khan Niazi. Beide haben im September bzw. August 2019 ihr Amt angetreten.

letzte Aktualisierung am 13.01.2021