Taiwan
Die Wirtschaft von Taiwan
Taiwan hat eine blühende Wirtschaft, die vor allem auf dem Export beruht. Das war nicht immer so. In den 1950er Jahren begann der Aufschwung, der Taiwan schließlich zu dem hochentwickelten Industriestaat von heute machte.
Das schnelle Wachstum der Wirtschaft und die rasche Industrialisierung nennt man auch das Taiwan-Wunder. Das Wachstum ging bis in die 2020er Jahre immer weiter steil in die Höhe.
Wie Singapur, Hongkong und Südkorea entwickelte sich Taiwan von einem Entwicklungsland zu einem Industriestaat. Alle vier Länder werden darum als Tigerstaaten bezeichnet: So wie ein Tiger kraftvoll und weit springen kann, so entwickelte sich die Wirtschaft in diesen Ländern.
70 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) Taiwans stammen aus dem Export, also dem Verkauf ins Ausland. Die wichtigsten Handelspartner sind China und mit etwas Abstand die USA. Neben Halbleitern (siehe unten) werden in Taiwan auch Notebooks, Monitore, Fahrräder, Motorräder und Sportausrüstung hergestellt.
TSMC und die Halbleiter aus Taiwan
Die Industrie in Taiwan beruht heute vor allem auf der Produktion von Halbleitern. Halbleiter benötigt man für die Herstellung von Chips für Smartphones, Computer oder Tablets. Ein sehr großer Anteil der Halbleiter in der Welt kommt aus Taiwan. Dieser Aufstieg begann in den 80er Jahren.
Die Firma, die dafür vor allem verantwortlich ist, heißt TSMC. Sie wurde 1987 gegründet. Mehr als die Hälfte oder sogar 70 Prozent aller Halbleiter (ganz genau weiß man es nicht) werden hier hergestellt. Die modernsten Halbleiter sollen sogar zu 90 Prozent von TSMC kommen. Weitere Unternehmen für Halbleiter sind UMC, Elan oder Powerchip. Sie alle haben ihren Sitz im Nordwesten von Taiwan in der Stadt Hsinchu.
Dazu kommen die Firmen, die Produkte herstellen, für die man Halbleiter benötigt. Das sind etwa Prozessoren, Platinen, Notebooks oder Grafikkarten. Die Firmen Acer, Asus oder BenQ sind hierfür Beispiele. Sie sitzen alle in Taiwan.
Das größte Unternehmen in Taiwan heißt Foxconn. Foxconn stellt im Auftrag von großen Firmen wie Apple, Nintendo oder Microsoft Computer und Spielekonsolen her.
35 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung kommen in Taiwan aus der Industrie.
Landwirtschaft in Taiwan
In Taiwan werden Reis, Betelnüsse, Kakao und Kaffee angebaut. Reis ist mit Abstand das wichtigste Produkt. Auch tropische Früchte werden angebaut. Neben Bananen sind das zum Beispiel Mangos, Guaven, Kaki, Drachenfrüchte, Ananas und Papaya. Auch Avocados kommen aus Taiwan. Zu den Gemüsesorten zählen Kohl, Brokkoli und Spinat. Außerdem gibt es Teeplantagen.
Nur etwa ein Viertel der Landesfläche eignet sich für den Anbau und wird landwirtschaftlich genutzt. Das aber wird auf der vorhandenen Ackerfläche intensiv gemacht. Auf manchen Feldern wird zwei- oder dreimal im Jahr geerntet. An Tieren werden vor allem Schweine, Hühner und Rinder gehalten. Dazu kommt die Fischerei.
Taiwan ist ein Vorreiter in der vertikalen Landwirtschaft. Damit ist gemeint, dass der Anbau in Hochhäusern stattfindet. Somit kann dann also Landwirtschaft in der Stadt betrieben werden. 2022 wurde zum Beispiel eine ungenutzte U-Bahnstation in eine vertikale Fram verwandelt. Taiwanesische Firmen sind häufig am Bau vertikaler Farmen in anderen Ländern beteiligt, weil ihr Know-How sehr geschätzt wird.
Landwirtschaft hat am BIP nur noch einen Anteil von 1,8 Prozent (2017). 1951 waren es noch 32 Prozent. Immerhin arbeiten aber auch heute noch 5 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft.