Türkei
Welche Folgen hat der Klimawandel für die Türkei?
Wusstest du ...?
..., dass der türkische Präsident mit dem Namen Erdogan auch über die Klimapolitik entscheidet. Und das wesentlich. Denn er hat in der Türkei sehr viel Macht. Er regiert wir ein Autokrat, bestimmt also viele Entwicklungen im Land mit oder entscheidet sie. Auch wenn er demokratisch gewählt wurde, verhält er sich oft nicht wie ein Demokrat. Und auch beim Thema Klimapolitik ist seine Haltung sehr wichtig. Und Erdogan setzt weiter auf fossile Energien in der Türkei. Während die Opposition im Land aus der Kohle, also den fossilen Energien aussteigen will, hält der türkische Präsident daran fest.
Wie zeigt sich der Klimawandel in der Türkei?
Die Folgen des Klimawandels äußern sich in der Türkei unterschiedlich. So gibt es oftmals Waldbrände, die große Flächen zerstören. Doch auch Starkregen mit Überschwemmungen sind Folgen des Klimawandels in der Türkei. Auch wenn zeitweise sehr viel Regen fallen kann, herrscht in manchen Gegenden Wassermangel vor.
Wassermangel als Zeichen des Klimawandels in der Türkei
So leiden viele Seen unter dem Klimawandel. Aufgrund des Klimawandels regnet es zu wenig. Dazu kommt, dass das Grundwasser, aber auch Wasser aus den Flüssen, oft für die Landwirtschaft genutzt wird. Regnet es zu wenig, dann wird diese "Quelle" angezapft. Und wenn es dauerhaft wenig regnet, können sich die Reserven nicht wieder auffüllen. So gibt es immer weniger Grundwasser. Vor allem dann, wenn über einen längeren Zeitraum immer weniger Regen fällt. Viele dieser Entwicklungen sind nicht ganz neu und tauchen nicht erst seit den letzten zwei oder drei Jahren auf. Aber sie häufen sich und sind oft keine Ausnahmen mehr, sondern die Regel. Ein Zeichen, dass sich etwas ändert.
Was tut die Türkei gegen den Klimawandel?
Die Türkei hat als letzter Staat der G20-Staaten das Pariser Klimaschutzabkommen unterschrieben. Als die Vereinigten Staaten unterschrieben hatten, konnte die Türkei sich zu einer Unterschrift durchringen. So bekennt sich mittlerweile die Türkei zum Klimaabkommen von Paris. Doch die Maßnahmen des Landes mit Blick auf wirkungsvollen Umweltschutz und Eindämmung der Emmissionen, die das Klima schädigen, sind noch recht ungegenügend. Es gibt Zusagen, die Emmissionen zu verringern. Diese sind aber niedriger als erforderlich. Lange Zeit wollte sich die Türkei als Entwicklungsland verstanden sehen. Im Unterschied zu den führenden Industriestaaten - die wesentlich für die Emmissionen auch verantwortlich sind - sollen diese Länder unterstützt werden, damit sie die Klimaziele erreichen können. Denn sie sind weniger verantwortlich für den Klimawandel als die Industrienationen mit ihren hohen Emmissionen.
Es gibt zwar einen Plan der Türkei, bis zum Jahr 2023 klimaneutral zu werden, aber die Maßnahmen sind noch gering. Allerdings hätte die Türkei beste Voraussetzungen. Es gibt ausreichend Wind und ausreichend Sonnenschein. Doch vor allem Photovoltaik wird noch viel zu wenig genutzt. Bei der Windkraft sieht es etwas besser aus. Doch immer noch ist die Kohle ein wichtiger Energieträger in der Türkei.
Wer setzt sich in der Türkei für den Klimaschutz ein?
Auch in der Türkei gibt es Menschen, die sich für besseren Klimaschutz und vor allem für Maßnahmen durch die Regierung einsetzen. Leider haben diese wenig zu sagen. Und die türkischen Medien dürfen nur das veröffentlichen, was der Regierung um Präsident Erdogan auch zusagt. Doch wurde mittlerweile die Einfuhr von Müll aus Europa eingeschränkt. Dies bedeutet einen kleinen Erfolg. Doch scheinen trotz aller Katastrophen, die immer wieder passieren, die Menschen in der Türkei das Umweltthema nicht wirklich ernst zu nehmen. Und die Politiker dann auch nicht. Doch warum ist das so? Es gibt ja in der Türkei viele Menschen, die die Katastrophen zu spüren bekommen und darunter leiden.
Die türkische Bauwirtschaft ging ohne Rücksicht auf die Umwelt vor
Viele Menschen wünschen sich eine gut funktionierende Wirtschaft. Das ist nicht nur in der Türkei so. Doch die türkische Wirtschaft wurde in den letzten Jahren weiter ausgebaut. Dies geschah oftmals auf Kosten der Umwelt und der Natur. Vor allem die türkische Bauwirtschaft wurde immer weiter aus- und umgebaut und die gesamte Wirtschaft modernisiert. Diese Entwicklungen benötigten Energie - sehr viel Energie. Und diese Energie kommt meist aus der heimischen Kohle. So liegt auch die Türkei bei den Ländern mit den meisten Treibhausgasemmissionen ganz vorne (Deutschland liegt übrigens noch weiter vorne!). Denn die Kohle muss nicht eingeführt werden, die Türkei verfügt über eigene Reserven.Dadurch sieht sich die Türkei unabhängiger von Importen.