Usbekistan
Baumwolle aus Usbekistan
Usbekistan ist der sechstgrößte Produzent von Baumwolle in der Welt (2020). Seien Position hat das Land damit sogar verbessert in den letzten Jahren. 2018 stand Usbekistan zum Beispiel noch an 8. Stelle der Weltproduktion.
Baumwolle ist also das wichtigste landwirtschaftliche Produkt. Sie ist in Usbekistan auch ein wichtiges Element der Kultur. So ist Baumwolle zum Beispiel auch auf dem Wappen zu finden. Baumwolle wird vor allem nach China, Bangladesch, in die Türkei und den Iran verkauft. Sie wächst auf 30 Prozent der usbekischen Felder und bringt 20 Prozent des BIP ein.
Leider hat der großflächige Anbau von Baumwolle und die dafür notwendige künstliche Bewässerung zu Umweltschäden geführt, nämlich zum Austrocknen des Aralsees und zur Versalzung des Bodens. Weil bei der Ernte der Baumwolle auch Kinder eingesetzt wurden, hatten einige Bekleidungsfirmen usbekische Baumwolle boykottiert.
Ein großes Problem war, dass der Staat seine Beamten zur Baumwollernte heranzog: Lehrer, Ärzte oder auch Studenten mussten zur Erntezeit auf die Felder und ihre eigentliche Arbeit blieb dann liegen. Die Männer und Frauen wurden in maroden Baracken untergebracht und leisteten nun Zwangsarbeit - sie waren ja nicht freiwillig dort. 2017 wurde diese zwangsweise Heranziehung zur Ernte abgeschafft.
Landwirtschaft in Usbekistan
Insgesamt arbeitet ein Viertel der Bevölkerung in der Landwirtschaft. Sie trägt mit 18 Prozent zur gesamten Wirtschaftsleistung bei. Neben Baumwolle werden auch Gemüse, Obst und Getreide angebaut, und zwar vor allem im fruchtbaren Ferghana-Tal im Osten des Landes.
Dort befindet sich auch das Zentrum für die Herstellung von Seide, nämlich bei der Stadt Margilan (Margʻilon). Hier stehen Maulbeerbäume, von denen sich Seidenraupen ernähren. Aus ihren Kokons werden die Seidenfäden gewonnen.
Bergbau in Usbekistan
Usbekistan ist reich an Bodenschätzen. Abgebaut wird bisher nur ein kleiner Teil. Kupfer, Uran und Gold gehören dazu und werden exportiert. Für Gold ist Usbekistan der achtgrößte Förderer weltweit, bei Uran steht es an siebter Stelle (2020). Seit einigen Jahren wird auch Erdgas gefördert. Von Buchara wurde eine Gas-Leitung (Pipeline) nach China gebaut.
Ein Drittel der Wirtschaftsleitung, rund 33 Prozent, stammen aus der Industrie. In Asaka, ganz im Osten des Landes, werden Autos gebaut. In Zusammenarbeit mit General Motors aus den USA laufen hier Autos der Marke Chevrolet vom Band.
Probleme der usbekischen Wirtschaft
Neben der Umweltverschmutzung, Bodenversalzung und Verwüstung durch die massive künstliche Bewässerung hat die usbekische Wirtschaft noch mit anderen Problemen zu kämpfen. 7 Prozent der Bevölkerung sind arbeitslos, viele weitere unterbeschäftigt. 14 Prozent der Einwohner gelten als arm.
Der Tourismus ist in Usbekistan noch wenig ausgebaut.