Palau
Wer waren die ersten Bewohner?
Man vermutet, dass die ersten Menschen, die sich auf den Inseln Palaus niederließen, ursprünglich aus dem indonesischen Raum, aus Australien oder Polynesien stammten. Sie besiedelten Palau schon 1000 Jahre v. Chr., und zwar von Süden aus in nördlicher Richtung.
Wann das ganz genau war, wissen wir nicht, das Datum können wir nur aufgrund wissenschaftlicher Messmethoden ungefähr bestimmen. So heißt es sogar, dass etwa 60.000 Menschen in Rock Islands gelebt hätten. Heute ist das verwunderlich, denn als die Europäer kamen, lebte dort keiner mehr. Vieles bleibt weiter im Ungewissen und wir können nur Vermutungen anstellen.
Die Entdecker
Ein Entdecker aus Spanien soll als erster die Inseln gesichtet haben und die Spanier nahmen die Inseln erst einmal in Besitz. Ein Kapitän aus England legte im Jahr 1783 auf Palau an und wollte den Einwohnern Großbritanniens die Möglichkeit verschaffen, sich auf diesen schönen Inseln niederzulassen.
Ende des 19. Jahrhunderts gab es ein weiteres Zwischenspiel der Spanier, die sich die Inseln als Kolonien aneigneten. Ab 1899 geriet Palau dann unter die Kolonialverwaltung des Deutschen Reiches und wurde zu einem Teil Deutsch-Neuguineas. Die Deutschen kauften den Spaniern die Inseln ab. So gab es keine blutigen Eroberungen und keinen Krieg.
Palau als deutsche Kolonie
Nach dem Kauf von Spanien begann man weiter, mit Kokosnüssen Handel zu treiben. Das hatten auch schon die Spanier getan. So viele andere Möglichkeiten gab es auf den Inseln auch nicht. Palau gehörte nun zur Kolonie "Kaiser-Wilhelms-Land", das nach dem damaligen deutschen Kaiser Wilhelm den Namen erhielt. Einige Inseln gehörten zum "Bismarck-Archipel", das nach dem deutschen Reichskanzler benannt war.
Von der Anwesenheit der Deutschen zeugt bis heute noch ein Kanal, der German Channel heißt und den man zwischen die Atolle sprengte, um die Gewässer nicht umschiffen zu müssen. Dieser Kanal durchschneidet die Lagune der Rock Islands.
Erster und Zweiter Weltkrieg
Während des Ersten Weltkrieges besetzte Japan Palau und regierte es mit dem Mandat des Völkerbundes.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde Palau aufgrund seiner günstigen Lage bedeutsam, denn von Palau aus war ein Angriff auf die Philippinen möglich. Für die Amerikaner stellte die starke Stellung der Japaner auf den Inseln eine Bedrohung dar. So kam es Ende 1944 auch zum Kampf zwischen Japan und den USA. Der Kampf um Palau ging auch als "Schlacht um die Palau-Inseln" in die Geschichte ein.
Nach den Weltkriegen bis heute
Ab 1947 wurden die Palau-Inseln von den Amerikanern kontrolliert. Palau wollte nicht den "Föderierten Staaten von Mikronesien" beitreten, sondern unabhängig werden. So entschied auch die Bevölkerung schon 1978.
Doch die staatliche Unabhängigkeit erhielt die Republik Palau erst im Jahr 1994. Zuvor musste sich Palau heftig gegen die USA zur Wehr setzen, weil diese wünschten, Atomwaffen im Gebiet von Palau zu stationieren. Palau sollte aber nach Meinung seiner Bewohner atomwaffenfreie Zone werden. Dieses Vorhaben konnten die Palauer am Ende durchsetzen und erhielten dafür den alternativen Nobelpreis.
Die Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten blieb allerdings. Vor allem mit Blick auf die Außenpolitik haben die USA immer noch ein Wörtchen mitzureden und sind auch für die Verteidigung der Inseln verantwortlich. Dafür unterstützen sie das wirtschaftlich arme Palau, das selbst nur über wenige eigene Einnahmequellen verfügt.
Heute ist Palau eine präsidiale Republik, ähnlich wie die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Einwohner Palaus dürfen jederzeit in die USA reisen und sich dort niederlassen. Viele tun das auch, da eine weiterführende Ausbildung vor allem für Jugendliche in Palau selbst schwierig ist.
Die alten Häuptlinge, die der Regierung beratend zur Seite stehen, dürfen bei Entscheidungen mitbestimmen.