Papua-Neuguineas Flagge Papua-Neuguinea

Frühzeit

Es leben wohl schon seit mindestens 30.000 Jahren Menschen auf den Inseln Papua-Neuguineas. In vorgeschichtlicher Zeit waren Teile der Inseln noch mit dem Festland Australiens verbunden. Erst als sich der Meeresspiegel während der letzten Eiszeit hob, wurden die Inseln getrennt. Schon seit etwa 10.000 Jahren betreiben die Menschen auf den Inseln Ackerbau. Auch die Lapita-Kultur - eine sehr alte Kultur Melanesiens und einiger polynesischer Inseln - konnte auf Papua-Neuguinea nachgewiesen werden.

Erste Europäer

Erste europäische Seefahrer landeten zu Beginn des 16. Jahrhunderts an den Küsten. Der erste war wohl der portugiesische Seefahrer namens Jorge de Meneses, der 1526 den Nordwesten der Insel betrat. Von ihm stammt wohl auch die Bezeichnung Ilhas dos Papuas, die sich auf die krausen Haare der Bewohner bezieht.

Etwas später, im Jahr 1545, kam ein Spanier namens Íñigo Ortiz de Retez an der Insel vorbei und benannte sie "Neu-Guinea", nach dem Vorbild des afrikanischen Landes "Guinea", dessen Küste ihn wohl an Neu-Guinea erinnerte. Der Name blieb dann erhalten. Die Niederlande unterhielten ab dem 17. Jahrhundert Handelsbeziehungen zu dieser Region.

Kolonialzeit

Drei Kolonialmächte interessierten sich für Neuguinea, und zwar die Niederlande, Großbritannien und das Deutsche Reich. Grob gesagt kam der westliche Teil Neuguineas in den Einflussbereich der Niederländer und hieß darum Niederländisch-Neuguinea. Den Osten teilten sich die Briten und die Deutschen. So hieß der südöstliche Teil Britisch-Neuguinea und der nordöstliche Kaiser-Wilhelms-Land, nach dem deutschen Kaiser Wilhelm.

1906 kam der Teil, der bis dahin zu Großbritannien gehörte, an Australien und nannte sich "Papua". Etwas später, im Jahr 1919, kurz nach dem Ersten Weltkrieg, traten die Deutschen den nördlichen Teil als Neuguinea ebenfalls an Australien als Völkerbundmandat ab.

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1949 wurden beide Regionen als "Territorium Papua und Neuguinea" miteinander verbunden. Im Zweiten Weltkrieg war die Insel Ort der Auseinandersetzungen zwischen Japanern und Amerikanern, die Gegner waren.

Schon 1949 gab es Ansprüche von der Seite Indonesiens, das 1949 unabhängig geworden war, auf den Westteil, der allerdings noch eine Zeit niederländisch bleiben sollte.

Unabhängigkeit

Die Selbstständigkeit erhielt Papua-Neuguinea erst 1973, nachdem man im Jahr zuvor Wahlen abgehalten hatte. Doch die Premierminister des Landes wechselten häufig. Es kam auch immer wieder zu Streit, Konflikten und Putschversuchen. 1989 gab es einen schlimmen Bürgerkrieg auf einer der Inseln, die Bougainville heißt. Erst im Jahr 1997 wurde dieser Konflikt, der vielen Menschen das Leben kostete, beendet. Die Insel genießt allerdings heute Sonderrechte.

Offizielles Staatsoberhaupt Papua-Neuguineas ist Königin Elisabeth II. von England. Sie ist Königin von Papua-Neuguinea und ein Generalgouverneur vertritt sie. So ist Papua-Neuguinea Mitglied des Commonwealth of Nations. Das Parlament, das in der Hauptstadt Port Moresby seinen Sitz hat, wird alle fünf Jahre neu gewählt.

Von 2011 bis 2019 war der Premierminister von Papua-Neuginea Peter O`Neill, der am Ende seiner Regierungszeit stark unter Kritik wegen eines Korruptionsverdachtes stand. Im Mai 2019 wurde James Marape, der ehemalige Finanzminister,  zu seinem Nachfolger gewählt. Dieser Entscheidung gingen wochenlange Machtkämpfe im Parlament voraus.

letzte Aktualisierung am 06.10.2020