Belgien
Belgien als Teil des Römischen Reiches
Das Gebiet des heutigen Belgien wurde als Provinz Belgica Teil des Römischen Reiches. Allerdings gab es keinen Volksstamm, auf den sich die heutige Bevölkerung zurückführen ließe. Die heutigen Belgier entstammen ganz unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und einen belgischen Staat gab es erst sehr viel später.
Belgien als Teil des Frankenreiches
Nachdem das Römische Reich unterging, gehörte Belgien zum Frankenreich. Nach dessen Teilung kam die Grafschaft Flandern, die westlich der Schelde liegt, zum westfränkischen Königreich. Aus diesem entwickelte sich später Frankreich. Der Rest kam zum ostfränkischen Reich, dem späteren Heiligen Römischen Reich.
Flandern war zu dieser Zeit eine Grafschaft und seine Städte hatten große wirtschaftliche Bedeutung. So waren die Hafenstädte Antwerpen, Brügge und Gent wichtige Wirtschaftszentren. Die Herzöge von Burgund konnten sich das Gebiet des heutigen Belgien unterwerfen und ab 1477 herrschten die Habsburger, die in ganz Europa ein riesiges Reich aufgebaut hatten.
Eine neue Religion - auch in Belgien
Im 16. Jahrhundert prägte die Auseinandersetzung um die Religion auch die Region des heutigen Belgien. Mit Martin Luther hatte sich eine neu Glaubensrichtung von der katholischen Kirche abgespalten und viele Länder folgten dem protestantischen Glauben Luthers.
Belgien gehörte zu dieser Zeit noch zu den Niederlanden, die sich den katholischen Habsburgern widersetzten. So flohen viele Menschen vor den Habsburgern, die aber durchsetzen konnten, dass sich im Süden der Niederlande der katholische Glaube hielt. Und diese Region umfasst in etwa das heutige Belgien. Anfang des 18. Jahrhunderts ging das Gebiet wieder an Österreich, hier herrschten ja ebenso die Habsburger.
Königreich Belgien
Nach dem Sieg über Napoleon entstand nach dem Wiener Kongress im Jahr 1815 ein eigenes Königreich, nämlich das Vereinigte Königreich der Niederlande. Das heutige Belgien kam zunächst zu den Niederlanden.
1830 gab es in Belgien eine Revolution. Die südlichen Niederlande wollten sich vom niederländischen König lösen und das Land erlangte seine Unabhängigkeit. Das Königreich Belgien entstand.
Doch schon damals wurde deutlich, dass eine Volksgruppe nach Unabhängigkeit strebte: die Flamen. Ende des 19. Jahrhunderts kam eine weitere Gruppe hinzu, die sich von den Flamen unterschied und ebenfalls nach Unabhängigkeit strebte: die Wallonen. Sie wollten weiter Französisch sprechen, während die Flamen Niederländisch sprachen.