Bosnien und Herzegowina
Die wirtschaftliche Lage in Bosnien und Herzegowina
Nach den Jugoslawienkriegen musste sich die bosnische Wirtschaft erst wieder erholen. Das geschah allerdings recht schnell schon in den Folgejahren. Die Wirtschaft des Landes ist eng mit der Europas verbunden, was dem Land zu Wirtschaftswachstum verholfen hat. Doch diese Erfolge reichen noch lange nicht aus, denn Bosnien und Herzegowina ist weiterhin ein armes Land. Die Arbeitslosigkeit betrifft von 100 Menschen rund 28, das ist ein sehr hoher Wert.
Das Jahr 2020 brachte für die Wirtschaft schlechte Ergebnisse. Und die Corona-Krise trug einen Teil zur schlechten Wirtschaftsleistung bei. Seit 2022 erholt sich die Wirtschaft wieder. Doch die Gründe für die problematische Lage des Landes haben sich nicht verändert. Vor allem die Abwanderung junger Arbeitskräfte stellt für das Land ein Problem dar.
Ein wichtiger Handeslpartner für Bosnien-Herzegowina ist Österreich.
"Gehirnabwanderung" – was soll das sein?
Wie in vielen anderen Balkanstaaten und ärmeren Ländern insgesamt gibt es auch in Bosnien und Herzegowina viele junge Menschen, die das Land verlassen, um woanders Arbeit zu finden und sich ausbilden zu lassen. Denn besonders bei Jugendlichen ist die Arbeitslosigkeit sehr hoch. In manchen Gebieten sind von 100 Jugendlichen um die 60 ohne Arbeit. Im Ausland erhoffen sich die Menschen bessere Aussichten. Man nennt diesen Prozess auf Englisch Brain Drain, was grob mit "Gehirnabwanderung" übersetzt werden kann. Bosnien-Herzegowina kann ohne gut ausgebildete Menschen die wirtschaftliche Situation jedoch schwer verbessern. Es ist also eine Art Teufelskreis.
Welche Wirtschaftsbereiche gibt es?
Bosnien und Herzegowina birgt ein großes Potential für die Energiebranche. Hier haben sich in den letzten Jahren auch zahlreiche Arbeitsplätze entwickelt. In diesem Bereich war und ist aber auch eine Menge zu tun, denn mehr als die Hälfte des Stromnetzes in Bosnien und Herzegowina wurde während der Jugoslawienkriege zerstört.
Auch sehr wichtig sind im Land kleinere Unternehmen, die verschiedene Waren produzieren und diese dann ans Ausland verkaufen. Hier finden die meisten Menschen Arbeit. Es gibt außerdem den landwirtschaftlichen Bereich, allerdings ist dieser noch ausbau- und kaum konkurrenzfähig. Es fehlt an fortschrittlichen Techniken und Infrastruktur sowie ausreichender Industrie.
Tourismus
Historische Städte wie Sarajevo, aber auch die schöne Natur des Landes, ziehen mehr und mehr Besucher an. Auch Wintersport ist in Bosnien und Herzegowina sehr beliebt. Aus den touristisch weiter entwickelten Nachbarländern wie zum Beispiel Kroatien kommen regelmäßig Besucher für Tagesausflüge nach Bosnien und Herzegowina. Ein Problem in Sachen Tourismus sind jedoch leider einige aus dem Krieg verbliebene Minen, die besonders in ländlichen Gebieten eine Gefahr darstellen.