Deutschland - Baden-Württemberg
Inhalt: Baden-Württemberg - Natur
Seite 1 | Natur |
Seite 2 | Lebensräume in Ba-Wü |
Seite 3 | Der Schwarzwald |
Seite 4 | Nationalpark und Naturparks |
Seite 5 | Säugetiere in Ba-Wü Hier bist du! |
Seite 6 | Vögel in Ba-Wü |
Seite 7 | Amphibien und Reptilien in Ba-Wü |
Biberberater/in
Diese oder dieser vermittelt zwischen den Bewohnern der Gegenden, in denen sich der Biber wieder angesiedelt hat und den Tieren. Kommt es zu Schäden durch die Biber, können sich Betroffene an die oder den Biberberater oder die -beraterin im jeweiligen Landkreis wenden. Ansprechpartner sind die die Naturschutzbehörden. Im Anschluss wird überlegt, wie man vorgehen kann. Viele Menschen wissen gar nicht um die Nützlichkeit des Bibers und die Bedeutung des intakten Ökosystms, das der Biber schaffen kann. Wer den Biber besser versteht, weiß auch umd besseres Handeln.
Der Biber
Der Biber ist zurückgekehrt. Diese Rückkehr schafft mehr als 70 Tier- und Pflanzenarten Vorteile. Der Biber ist ein nützliches Tier, denn er schafft Struktur in seinem Lebensraum, das heißt, er räumt mal so richtig auf. Dies kommt Tieren und Pflanzen wie Fischen, Libellen und Amphibien, aber auch Vögeln, wie dem Eisvogel, zu Gute. Gleiches gilt für Fledermäuse, Spechte und bestimmte Höhlenbrüter. Auch die Anzahl der Fischarten steigt.
In Baden-Württemberg belaufen sich Schätzungen der Biber-Bestände auf 3500 bis 4000 Tiere, wobei viele Biber an der Grenze zum Bundesland Bayern leben. Übrigens erhöhen sich die Bestände gar nicht so leicht, denn ein Biber bleibt in seinem Revier und lässt hier keine Konkurrenten zu, so dass sich Biber nicht unbegrenzt vermehren. Leider kommt es trotz des großen Nutzens, den die Natur durch den Biber zieht, zu Konflikten, vor allem in Regionen, in denen intensive Landwirtschaft betrieben wird. Doch würde das Schaffen ungenutzter Uferflächen mit einer Breite von mindestens 10 Metern einige Konflikte lösen. Mittlerweile gibt es übrigens sogar Biberberaterinnen.
Feldhamster
Vielleicht hast du ja zu Hause einen Hamster oder zumindest schon mal einen solchen im Tiergeschäft gesehen? Einen Feldhamster jedoch noch nicht? Das kann gut sein, denn die Feldhamster sind in vielen Regionen Deutschlands, so auch in Baden-Württemberg, fast ganz verschwunden. Deshalb wird dieser Hamster mittlerweile auch geschätzt.
Der Feldhamster wird ziemlich groß 20 bis 35 Centimeter und kann immerhin bis zu einem Pfund wiegen. Sein Bauch ist schwarz und die Flanken sind braun-gelb gefleckt. Die Feldhamster leben in Ackerregionen und bis zu einem Meter unter der Erde und jeder Hamster hat seinen eigenen Bau. Außerhalb der Paarungszeit lebt der Hamster übrigens am liebsten allein. Da geht es ihm wie seinen kleinen Artgenossen, die du vielleicht zu Hause in einem Käfig hältst, der will auch keine Genossen in seinem Käfig, sondern bleibt lieber für sich. Doch diese Felder bieten dem Hamster zu wenige Wildkräuter, die wichtig für die ERnährung des Hamsters sind. Oft wird hier auch gebaut und zugebaute Flächen sind für Hamster keine gute Lebensgrundlage. Mittlerweile versucht man, die Hamster mittels "Hamsterstreifen" auf Feldern wieder zurückzuholen. Dort kann der Hamster sich verstecken und ausreichend Nahrung finden.
Der Luchs
Vor mehr als 200 Jahren wurde der Luchs in Baden-Württemberg ausgerottet. Doch mittlerweile lebt er hier wieder, vornehmlich im Schwarzwald. Der Luchs ist für den Menschen weder ein Nahrungskonkurrent, noch ist er gefährlich. Es handelt sich um ein Tier, das sehr änglich ist und Menschen am liebsten meidet. Ja, er frisst auch kleine Rehe oder auch Gämsen, aber eigentlich nur schwache Tiere. Füchse, Dachse und Marder frisst er auch genre. Er benötigt ein großes Waldgebiet, in das er sich zurückziehen und verstecken kann. Und da er weiter Strecken zurücklegt, benötigt er auch große zusammenhängende Waldgebiete, die immer seltener werden aufgrund von Straßen und Zersiedelung der Landschaften. Einen Luchst kannst du am Fell erkennen und an den Ohren. Typisch sind auch die höhen Beine. Auf dem Foto siehst du wie ein Luchs ausschaut. Seit 1970 hat man versucht, den Luchs wieder anzussiedeln, in Slowenien und in der Schweiz zunächst. 2019 wurden auch Luchse im Baden-Würrtemberg gesichtet. Wichtig für die Luchs wäre es, dass sie zwischen verschiedenen Gebieten hin- und herwandern könnten.
Der Wolf
Dieses Tier ist nicht nur in Baden-Württemberg ein Reizthema. So war der Wolf in Deutschland über 150 Jahre komplett ausgerottet. Seit dem Jahr 2000 breitet sich der Wolf auch wieder in Baden-Württemberg aus. Doch das ist gar nicht so einfach, denn sein Lebensraum ist durch den Verkehr gefährdet und immer wieder werden Wölfe durch Abschüsse getötet.
So besteht ein Konflikt zwischen Hirten und Bauern, die Nutztiere halten, und Tierschützern, die sich für eine weitere Verbreitung des Wolfes einsetzen. Entscheidend ist, dass es zwischen den verschiedenen Interessengruppen einen Ausgleich gibt. Hierfür setzen sich auch in Baden-Württemberg verschiedene Organisationen ein.
Fledermäuse
Von den weltweit vorhandenen 950 Fledertierarten, gibt es in Deutschland 23 Arten und die meisten auch in Baden-Württemberg. Doch die letzten Jahrzehnte haben dieser Art sehr zugesetzt. Da ihre Nahrungsgrundlage oftmals Insekten sind und dieser Bestand immer stärker durch den Einsatz von Pestiziden zurückgeht, sind auch die Fledermäuse bedroht.
Fledermäuse können eine ganze Menge insekten vertilgen, reichern sich die Giftstoffe im Körper der insekten an, so am Ende auch in den Fledermäusern und sie werden krank. Oft geht auch die landwirtschaftliche Vielfalt verloren und auch dies wirkt sich auf den Bestand der Fledermäuse aus. Am häufigsten kommen in Baden-Württemberg Breitflügelfledermaus, Zwergfledermaus und Wasserlfedermaus vor.
Mopsfledermaus
Was ist an der Mopsfledermaus so besonders? Einmal war sie Fledermaus des Jahres 2020-2021. Sie zählt zu den stark gefährdeten Arten und das nicht nur in Baden-Württemberg, sondern im ganzen europäischen Raum. Erkennen kannst du sie leicht an ihrer platten Nase, die ein bisschen an einen Mops erinnert. Die Ohren stehen engen zusammen und die Haarspitzen sind hell. Sie benötigt Wälder als Lebensraum, in denen es viele alte Bäume gibt und auch Tothölzer, also abgestorbene Bäume zu finden sind. Da sich die Mopsfledermaus vor allem von bestimmten Schmetterlingsarten ernährt, macht ihr das Aussterben der Insekten zu schaffen, denn sie ist ja auf die Nahrung angewiesen, weniger Insekten bedeuten für sie weniger Nahrung. In manchem Gebieten ist sie sogar vom Aussterben bedroht. Mittlerweile gibt es ein Schutzprogramm des NABU Baden-Württemberg, das sich für diese bedrohte Tierart besonders einsetzt.