Deutschland - Baden-Württemberg
Freiburg - ein Steckbrief
Auch Freiburg liegt in Baden-Württemberg, genauer im Südwesten und zwar am südöstlichen Rand des Oberrheingrabens. Frankreich mit dem Elsass und die Schweiz mit Basel sind nur wenige Kilometer entfernt. Die Schweizer Stadt Basel liegt nicht so weit entfernt. Der Höhenunterschied in Freiburg beträgt 1000 Meter, vom niedrigsten Punkt in Waltershofen mit knapp 200 Metern bis zum Freiburger Hausberg, dem Schauinsland mit 1284 Metern. Der Schauinsland ist einer der höchsten Berge des Schwarzwaldes. Damit ist Freiburg eine der deutschen Städte mit dem größten Höhenunterschied innerhalb des Stadtgebietes.
Geologisch liegt Freiburg an der Grenze zwischen Schwarzwald und Oberrheingraben. Die kreisfreie Großstadt liegt am Fluss Dreisam. Hier leben 231.000 Einwohner (nach dem Stand vom 31. Dezember 2019). 1945 bis 1952 war Freiburg die Landeshauptstadt des Landes Baden. Freiburg ist auch gleich mal die am südlichsten gelegene Großstadt in ganz Deutschland. Von der Größe her ist sie die viertgrößte Stadt in Baden-Württemberg.
Freiburg liegt in der trinationalen Metropolregion Oberrhein. Erst 1952 kam es ja zur Zusammenlegung zu Baden-Württemberg. In Freiburg findest du das gleichnamige Regierungspräsidium Freiburg. Freiburg selbst bezeichnet sich gerne als "grüne Stadt", "green city".
Stadtteile und Stadtbezirke Freiburgs
Freiburg hat 28 Stadtteile und 42 Stadtbezirke. Der Gemeinderat in Freiburg hat 48 gewählte Mitglieder. Dazu kommt der Oberbürgermeister mit Stimmrecht.
Die Stadtteile im Einzelnen:
Altstadt-Mitte | Ebnet | Mooswald-West | Haslach-Haid |
Altstadt-Ring | Kappel | Mooswald-Ost | St. Georgen-Nord |
Neuburg | Oberau | Betzenhausen-Bischofslinde | St. Georgen-Süd |
Herdern-Süd | Oberwiehre | Alt-Betzenhausen | Opfingen |
Herdern-Nord | Mittelwiehre | Landwasser | Tiengen |
Zähringen | Unterwiehre-Nord | Lehen | Munzingen |
Brühl-Güterbahnhof | Unterwiehre-Süd | Waltershofen | Weingarten |
Brühl-Industriegebiet | Günterstal | Mundenhof | Rieselfeld |
Hochdorf | Stühlinger-Beurbarung | Haslach-Egerten | Vauban |
Waldsee | Stühlinger-Eschholz | Haslach-Gartenstadt | |
Littenweiler | Alt-Stühlinger | Haslach-Schildacker |
Wie ist das Klima in Freiburg?
Das Klima in Freiburg ist gemäßigt, wobei es aufgrund der Höhenunterschiede innerhalb des Stadtgebietes auch große Temperaturunterschiede gibt. So wird es in den Ebenen wärmer und in den Bergen ist es kühler und es regnet auch mehr. Freiburg hat eine mittlere Durchschnittstemperatur von 11,4 Grad und ist somit eine der wärmsten Großstädte Deutschlands. Durchschnittlich fällt 838 mm Regen, das entspricht in etwa der durchschnittlichen Regenmenge, die in ganz Deutschland als Durchschnitt gemessen wurde. Die niederschlagsreichsten Monate sind in Freiburg die Monate Mai bis August. Am wenigsten regnet es übrigens im Februar.
Freiburg hat übrigens die meisten Tropennächte in Deutschland, mit Temperaturen über 20 Grad. Das liegt am Höllentäler, das ist ein warmer Wind, der von den Höhen des Schwarzwalds weht und die Stadt "durchlüftet".
Was kann man in Freiburg angucken?
Neben dem guten Wetter hat Freiburg auch viele Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten zu bieten. Das Wahrzeichen der Stadt ist das Münster, das findest du auf dem Münsterplatz. Hier gibt es übrigens auch spezielle Führungen für Kinder und Spaß macht es auf, das Freiburger Münster zu klettern, 116 Meter ist der Turm hoch und von einer Aussichtsplattform in 70 Metern Höhe haben die Besucherinnen und Besucher einen tollen Rundumblick. Erbaut wurde die Kathedrale "Unserer lieben Frau" in der Zeit von 1220 bis 1513. Auch den Zweiten Weltkrieg hat die Kirche überstanden. Rund um das Münster zieht sich der Münsterplatz, auf dem jeden Tag außer Sonntag ein toller Markt stattfindet. Auf der Südseite des Platzes entdeckst du ein Gebäude, das auffällt, das Historische Kaufhaus.
Die Bächle in Freiburg
Für Kinder sind vor allem im Sommer die Freiburger Bächle eine Attraktion. Diese umfassen - zählt man alle zusammen - 15 Kilometer. Diese Bächle git es schon seit dem Mittelalter, denn sie versorgten die Stadt mit Wasser. Kinder lieben vor allem die kleinen Bächleboote. Altes und Neues Rathaus sind Anziehungspunkte in der Altstadt von Freiburg, in der überhaupt viele Attraktionen sehr nah beieinander liegen. Ein wichtiges Museum in Freiburg ist das Augustinermuseum und hier das liegt an einem in Freiburg beliebten Platz, der Augustinerplatz, der Jung und Alt vor allem in den Sommermonaten anzieht. Hier gibt es auch viele nette Cafés zum Ausruhen.
Der älteste Gasthof Deutschlands, der Bären, gibt es ebenso in Freiburg.
... und was noch?
Von den Stadttoren Freiburgs sind immerhin noch drei erhalten. Das ist das Martinstor und das jüngere Schwabentor, in dem auch ein kleines Museum zu entdecken ist. Das Colombischlössle besuchen auch viele Besucher, umgeben ist das jetzige Museum von einem Park. Ein weiteres Museum, das vor allem auch Kinder anspricht, ist das Museum "Mensch und Natur". Hier findet jedes Jahr die äußerst beliebte Kükenausstellung statt.
Der Mundenhof ist ein Tierpark im Stadtgebiet Freiburg, der viele Kinder aus der Region Tag für Tag anzieht. Er kostet keinen Eintritt, nur wer mit dem Auto anreist, muss Parkgebühren zahlen.
Für Freiburger ist der Hausberg Schauinsland großte Attraktion und Anziehungspunkt. Dieser Berg lässt sich erwandern und mit der Seilbahn erstürmen. Das ist übrigens Deutschlands längste Umlaufseilbahn. Etwas weiter entfernt liegt der Feldberg im Schwarzwald, von dem aus die Alpen sehen kannst.
Wirtschaft in Freiburg
Für Freiburg sind mittelständisch geprägte Unternehmen typisch. Ausgeprägt ist auch der Dienstleistungssektor. Umweltwirtschaft und erneuerbare Energien-Branche wachsen stetig. Große Bedeutung haben die Bereiche Solarenergie, Energieerzeugung durch Biomasse und Windkraft. Europas größte Fachmesse der Solarwirtschaft findet in Freiburg statt. Das Frauenhofer-Institut für Solare Energiesystem befindet sich ebenfalls in Freiburg. Viele Menschen in Freiburg sind in der IT-, Medien- und Softwarebranche beschäftigt. Auch die Bereiche Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft haben Bedeutung. Ein besonderer Branchenschwerpunkt in der Wirtschaftsregion Freiburg ist der Bereich Metallverarbeitung und Maschinenbau. Das hat etwas mit der Geschichte der Uhrenindustire im Schwarzwald zu tun, die zwar heute keine Uhren mehr herstellen, aber ihre schon vorhandene Spezialisierung nutzen, um sich weiter zu spezialisieren. Vor alllem die Herstellung von Präzisionsteilen und die Feinmechanik sind wichtig. Mikrosystem- und Mess-, Steuer-, Regeltechnik kommen dazu.
Auch der Bereich des Tourismus wächst in Freiburg, denn es gibt hier viele Regionen, die Menschen aus dem In- und Ausland anziehen, die hier ihren Urlaub verbringen. Dazu kommen Kulturevents, leckeres Essen in den Restaurants, Wellnesseinrichtungen für die Gesundheit. Viele Messen und Kongresse finden in Freiburg statt. Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft sind in der Region Freiburg eng verbunden.
Kurze Geschichte Freiburgs
Zum ersten Mal wurde Freiburg in einem Dokument aus dem Jahr 1008 erwähnt. 1091 erbaute der Zähringer Herzog Bertold II auf dem Schlossberg das "Castrum de Friburch", das sich heute noch als Ruine besichtigen lässt. Das Markt und Stadtrecht hat dessen Sohn Konrad Freiburg im Jahr 1120 verliehen. Schon um 1200 wurde dann mit dem Bau des Münsters begonnen, das heute noch zu sehen ist.
Als die Zähringer - das erste Herrschergeschlecht - ausstarb, übernahmen die Grafen von Urach. Von diesen kaufte sich die Freiburger Bürgeschaft frei und stellte sich unter die Herrschaft des Hauses Habsburg. Bis zum Jahr 1427 war Freiburg Reichsstadt. 1457 entstand die Freiburger Universität. Diese wurde kurz nach dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges von den Jesuiten übernommen. In der Folge wechselte Freiburg mehrfach den Besitzer. 1796 nahmen die Franzosen Freiburg ein, doch nach drei Monaten wurde die Stadt wieder durch Erzherzog Karl befreit.
Napoleon verfügte 1805, dass Breisgau und die Ortenau an Baden gingen, das war nämlich seit 1803 Kurfürstentum. Der Wiener Kongress bestätigte im Jahr 1815, dass Freiburg weiter zum Großherzogtum Baden gehören sollte.
1927 wurde Freiburg zum Sitz des Erzbistums Freiburg. Ein wichtiges Jahr war 1848, das Jahr der Revolution im Südwesten. Baden hatte eigentlich 1818 ein ziemlich liberale Verfassung bekommen, trotzdem kam es während der Revolution zu heftigen Kämpfen.
1871 war das Jahr der Reichsgründung und führte in Deutschland, so auch in Freiburg zu einem Aufschwung der Wirtschaft. Nach dem Ersten Weltkrieg kam das Elsass zu Frankreich, was die Stadt heftig getroffen hat, war doch das Elass für Freiburg von großer Bedeutung.
Auch in Freiburg hatten die Nationalsozialisten die Macht übernommen. Eine wichtige und sehr umstrittene Rolle spielt der Rektor der Universität Martin Heidegger. Die Universität wurde auch in Freiburg wie sonst überall gleichgeschaltet. Die Freiburger Synagoge wurde während der Reichspogromnacht 1938 zerstört. Die Freiburger Juden 1940 wurden mit einem Sammeltransport nach Gurs transportiert. Ende November 1944 wurde Freiburg durch die Briten bombadiert und die Altstadt stark zerstört, das Münster blieb stehen, auch wenn Teile kaputt gingen und wiederaufgebaut werden mussten.
Nach 1945 war Freiburg Teil der französischen Besatzungszone. 1946 war Freiburg Landeshauptstadt von Baden, das Bundesland war neu gegründet und Ministerpräsident wurde Leo Wohleb. 1952 kam es Gründung des Bundeslandes Baden-Württembergs und Südbaden wurde zu einem Teil des neu gegründeten Bundeslandes.