Deutschland - Bayern

Bei Nürnberg handelt es sich um eine kreisfreie Stadt, die im bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken liegt. Sie ist nach München die zweitgrößte Stadt in Bayern und es leben mehr als 500.000 Menschen dort, ganz genau 518.370  nach dem Stand von Ende Dezember 2019. Die Bevölkerungsdichte beträgt 2781 Einwohner pro km². Nürnberg ist gemeinsam mit Fürth und Erlangen der Mittelpunkt der Region Franken. Im Ballungsraum von Nürnberg leben mehr als 1,3 Millionen Menschen und viele leben dort, weil sie eine Arbeit gefunden haben. Nürnberg zählt übrigens zu den 20 größten Städten in Deutschland.

Offiziell wurde das Stadtgebiet Nürnbergs im Jahr 1968 in 87 so genannte Statistische Bezirke und Blöcke geteilt und noch einmal in 10 Stadtteilen zusammengefasst. Diese Einteilung orientiert sich nicht an den historische gewachsenen Begebenheiten. Deshalb verwenden die meisten Bürgerinnen und Bürger Nürnbergs noch heute die traditionellen Begriffe für die Einteilung der Orte.

Große Bedeutung für die Stadt hat die Wirtschaft. So haben in der Metropolregion viele wichtige Firmen ihren Sitz. Auch ist Nürnberg eine Messestadt.

Die Stadt wirkt sehr mittelalterlich, denn es gibt viele alte Bauten aus dieser Zeit. Im Norden der Altstadt ist die Kaiserburg nicht zu übersehen, ein berühmtes Wahrzeichen der Stadt. Der höchste Punkt der Stadt ist die Exklave Brunn mit 406 Metern über dem Meeresspiegel.

Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt war am 16. Juli 1050. An diesem Tag wurde die Leibeigene Sigena freigelassen und darüber gab es eine Urkunde. An diesem Datum feiern die Nürnberger den Geburtstag ihrer Stadt. 1040 wurde der Stadt das Markt-, Münz- und Zollrecht erteilt. Ebenfalls ein wichtiges Datum.

1139 fand der Bau der Kaiserpfalz durch Konrad II und Friedrich I statt. Bis Mitte des 16. Jahrhunderts gab es viele Reichstage in Nürnberg. Hier traf man wichtige Entscheidungen hinsichtlich des Reiches. Der letzte Reichstag fand 1543 statt.  

Nürnberg wird selbstständig

Das Stadtrecht erhielt Nürnberg im Jahr 1200. Die Lage der Stadt war günstig, denn sie befand sich in der Nähe der Handelsstraßen. Eine wichtige Rolle spielten die Grafen von Zoller. Diese nannten sich ab Mitte der 14. Jahrhunderts Hohenzollern und sie herrschten über die Burggrafschaft. Doch die Stadt löste sich von den Zollern und beanspruchte immer weitere Rechte. 1219 stellte König Friedrich II einen Freiheitsbrief für die Stadt aus, die damit gleichzeitig unter direkten königlichen Schutz gelangte. 1256 schloss sie sich dem Rheinischen Städtebund an und 1320 erhielt Nürnberg die Hochgerichtsbarkeit. Damit war sie ein selbstständiges Territorium des Reiches.

Wirtschaftliche Blütezeit Nürnbergs

Die wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit erlebte Nürnberg Ende es 15. und im 16. Jahrhundert. Der Handel blühte und die Kaufleute der Stadt machten gute Geschäfte. Bekannte Künstler wie der Nürnberger Maler Albrecht Dürer prägten diese Zeit. Doch das sollte nicht so bleiben. Während des Dreißigjährigen Krieges drohte der Stadt der Niedergang. Als 1806 das Heilige Römische Reich Deutscher Nation endete, wurde die Reichsstadt durch Bayern annektiert.

Im 19. Jahrhundert ging es der Stadt wirtschaftlich wieder sehr viel besser. Und 1835 fuhr dann auch noch die erste Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth und damit entwickelte sich die Industrie in der Region. So war Nürnberg lange Zeit DIE führende Industrie- und Arbeiterstadt in Süddeutschland.

Dunkle Zeit des Nationalsozialismus in Nürnberg

Doch nicht nur Positives verbindet sich mit der Nürnberger Geschichte. Während der Zeit des Nationalsozialismus war Nürnberg die Stadt, die die Reichsparteitage veranstaltete, in Nürnberg wurden die so genannten "Nürnberger Rassengesetze" erlassen und die "Nürnberger Prozesse", die Prozesse gegen die Hauptkriegsverbrecher des Dritten Reiches, fanden ebenfalls in Nürnberg statt.

Nürnberg heute

Obwohl die Stadt im Zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde, finden sich heute noch wertvolle Zeugnisse einer reichen Vergangenheit. Gleichzeitig ist Nürnberg ein wichtiges Zentrum der Industrie und vereinigt Moderne mit der Vergangenheit. Und bis heute verbinden wir auch etwas sehr Positives mit Nürnberg: das Spielen. Aber dazu gleich mal noch mehr.

Ein Besuch der Nürnberger Altstadt lohnt sich auf jeden Fall. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Kaiserburg, nicht zu übersehen und ein Besuch dieser Burg muss bei einem Nürnberg-Besuch sein. Drei große Kirchen, nämlich St. Sebald, St. Lorenz und die Frauenkirche lohnen ebenfalls einen Besuch. Oder wie wäre es mit einem Abstecher ins Albrecht Dürer-Haus. Dessen ehemaliges Wohnhaus wurde in ein Museum umgewandelt und hier kannst du sein Leben und Werk kennenlernen, erfährst aber auch, wie die Bürger um 1500 in Nürnberg gelebt haben. Mit diesem Audioguide zum Dürerhaus erfährst du so einiges über dessen Geschichte.

Schon im Mittelalter wurde in Nürnberg Spielzeug hergestellt und verkauft. Bis heute ist die Stadt hierfür bekannt und berühmt. So findet in Nürnberg auch jährlich die internationale Spielwarenmesse statt. Viele Veranstaltungen gibt es dann auch rund um das Thema Spielen. Und es gibt ein ganz spezielles Museum das Spielzeugmuseum. Auf vier Stockwerken kannst du dich hier über die Geschichte der Spielzeuge informieren. Auch im Germanischen Nationalmuseum kannst du dich in einer Dauerausstellung über Spielzeug informieren und dann gibt es in Nürnberg auch noch das Deutsche Spielearchiv mit einer Sammlung an Brett- und Tischspielen. 30 000 Spiele sind hier zusammengestellt, bis da mal alle durchgespielt sind. Wenn du mehr übers Spielzeugmuseum erfahren willst, hör` dir diesen Audioguide zum Spielzeugmuseum an.

Was ist noch so typisch für Nürnberg?

Bestimmt hast du schon einmal vom Nürnberger Christkindlesmarkt gehört. Oder von den Nürnberger Lebkuchen und den leckeren Nürnberger Bratwürsten. Diese Erzeugnisse sind typisch für Nürnberg.