Deutschland - Berlin
Berlin wird Residenzstadt des Kurfürstentums (1448-1701) – Mitte 15. – 17. Jahrhundert
Berlin als Kurfürstliche Residenzstadt
1451 war das Berliner Schloss fertig. Schon seit 1448 galt Berlin als Residenzstadt der Kurfürsten von Brandenburg. Um 1500 hatte die Stadt etwa 12.000 Einwohner. 1527 legte man den Großen Tiergarten als Jagdrevier an, zunächst westlich der Köllner Stadtmauer. Dann wurde das Gebiet immer mehr nach Westen ausgeweitet. Ab 1573 verband ein Reitweg den Tiergarten mit dem Schloss. Aus diesem Weg wurde später die Straße Unter den Linden. 1560 begann man mit dem Bau der Zitadelle Spandau. Diese Festung diente zum Schutz der Residenzstadt Berlin.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurden viele Häuser in der Stadt beschädigt, die Bevölkerung verringerte sich auf etwa 6000. Unter Kurfürst Johann Sigismund, der die Tochter des preußischen Herzogs geheiratet hatte, fiel das Herzogtum Preußen 1618 an die Brandenburger. Auch im Westen kam mit dem Herzogtum Kleve und der Grafschaft Mark weiteres Land hinzu. Die Mark Brandenburg vergrößerte sich also enorm.
1640 wurde Friedrich Wilhelm neuer Kurfürst. Er förderte Handwerk und Handel, indem er eine Politik der religiösen Toleranz betrieb: 1671 bot er österreichischen Juden sowie 1685 verfolgten Hugenotten Zuflucht (Edikt von Potsdam). Oder und Spree wurden 1668 durch den Friedrich-Wilhelm-Kanal miteinander verbunden. Zwischen 1658 und 1683 wurde Berlin mit einem Festungswall gesichert, zu dem auch 13 Bastionen gehörten. Neben Alt-Berlin und Kölln lagen auch Neu-Kölln (südlich von Kölln) und Friedrichswerder (westlich von Kölln) innerhalb der Festung. Außerhalb der Festung lagen ab 1674 Dorotheenstadt und ab 1691 Friedrichstadt.
1688 wurde Friedrich III. Kurfürst von Brandenburg und Herzog in Preußen. 1701 krönte er sich als Friedrich I. zum König in Preußen.
Karte der Mark Brandenburg von 1648
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