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Bremerhaven

Bremerhaven bildet zusammen mit Bremen ein Bundesland, nämlich die Freie Hansestadt Bremen – obwohl beide Städte 50 km voneinander entfernt liegen. Was steckt dahinter? Und wie viele Einwohner hat Bremerhaven?

Wo liegt Bremerhaven?

Bremerhaven liegt dort, wo die Weser in die Nordsee mündet. Außerdem mündet hier die Geeste in die Weser.

Geschichte von Bremerhaven

Im Mittelalter entwickelten sich an der Weser- und Geestemündung die Dörfer Lehe, Geestendorf und Wulsdorf, die heute noch als Stadtteile zu erkennen sind. Das Gebiet fiel im 17. Jahrhundert an Schweden, im 18. Jahrhundert an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg, aus dem wiederum 1814 das Königreich Hannover hervorging.

1827 kaufte Bremen dem Königreich Hannover dann dieses Gebiet ab. Denn Bremen hatte ein Problem: Die Weser versandete immer mehr. Schiffe konnte den Hafen in Bremen nicht mehr erreichen. Bremen hatte darum schon nördlich der Stadt einen Vorhafen bauen lassen, in Vegesack, doch auch der reichte nun nicht mehr. Für 73.658 Taler, 17 Groschen und 1 Pfennig fiel das Gebiet nun also an Bremen.

Bremen baute einen Hafen, den Alten Hafen. 1830 war er fertig. Hannover merkte aber bald, dass es wohl einen Fehler gemacht hatte, denn der Hafen war wirtschaftlich ein Erfolg.

So gründete Hannover südlich des Gebietes einen eigenen Hafen. Südlich der Geestemündung entstand Geestemünde. Als Hafen diente zunächst das südliche Ufer der Geeste. Dann baute Hannover (seit 1866 kein Königreich mehr, sondern preußische Provinz) den Fischereihafen, da der Platz an der Geeste nicht mehr ausreichte (heute Fischereihafen I bezeichnet). 1896 wurde er in Betrieb genommen. Hinzu kamen noch im 19. Jahrhundert Handelshafen und Holzhafen.

Doch auch die Bremer ruhten nicht. Sie bauten zwischen 1847 und 1852 den Neuen Hafen. Der Alte Hafen reichte nicht mehr aus, da immer mehr Überseeschiffe hier ihre Reise nach Amerika starteten. Bremerhaven wurde zum größten Auswandererhafen Europas. 1851 erhielt Bremerhaven das Stadtrecht. 1857 wurde der Norddeutsche Lloyd (NDL) gegründet. Die Reederei wurde zu einem der größten deutschen Schifffahrtsunternehmen.

Immer mehr wuchs der Schiffsverkehr. So beschloss Bremen den Bau des Kaiserhafens. 1875 war er fertig (heute Kaiserhafen I). Doch auch dieser reichte nicht, denn die Schiffe wurden immer größer und konnten die Schleuse nicht mehr passieren. Zwischenzeitlich legten sie darum in Nordenham, auf der anderen Weserseite an. 1906 bis 1909 entstanden dann die Hafenbecken Kaiserhafen II und III. Am Kaiserhafen III lag die Bananenpier: Hier kamen eine Vielzahl von Bananen ins Land. Mit der Columbuskaje entstand bis 1927 ein Schiffsanlegeplatz direkt an der Weser.

1924 vereinigte Preußen Lehe und Geestemünde zur Stadt Wesermünde. Unter den Nationalsozialisten wurde Bremerhaven dann 1939 nach Wesermünde eingegliedert. Nur das Hafengebiet verblieb bei Bremen. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Wesermünde zunächst zu Niedersachsen, schied dann aber aus und kam zu Bremen. Im März 1947 wurde Wesermünde umbenannt zu Bremerhaven.

Steckbrief Bremerhaven

Größe: 101,41 km² (inklusive Stadtbremisches Überseehafengebiet)
Einwohner: 115.468 (Stand 31. 12. 2022)
Bevölkerungsdichte: 1139 Einwohner pro Quadratkilometer
Landeshauptstadt: Bremen
Höchster Punkt: Debstedter Weg/Brunnenstraße (11,4 m)
Tiefster Punkt: Rohrniederung (minus 0,5 m)
Kfz-Kennzeichen: HB

Neuere Entwicklungen

1968 entstand nördlich der Häfen das Container-Terminal Bremerhaven. Immer mehr Güter wurden in Containern transportiert und so wurde dieser Bau notwendig. Das Container-Terminal wurde mehrmals erweitert und modernisiert. 5 Millionen TEU Container werden hier jährlich umgeschlagen. TEU ist die Standardgröße eines Containers.

In den letzten Jahren hat sich auch Bremerhaven gewandelt. Industrie spielt eine immer kleinere Rolle, Dienstleistungen nehmen zu. Mit dem Klimahaus, dem Auswandererhaus, dem Deutschen Schifffahrtsmuseum und dem Zoo besitzt Bremerhaven auch bedeutende touristische Anziehungspunkte.

letzte Aktualisierung am 18.12.2023