Deutschland - Bremen
Geschichte Bremens vom 16. bis zum 18. Jahrhundert
Im 16. Jahrhundert vergrößerte Bremen seine Handelsflotte auf 107 Schiffe. Ein Problem war, dass die Weser immer mehr versandete. Die Koggen konnten Bremen immer schlechter erreichen. So wurde die Waren schon in Brake umgeschlagen auf kleinere, flache Schiffe, die Eken. Auf diesen Weserschiffen brachte man die Waren dann bis zur Schlachte.
Die Reformation setzte sich nach Martin Luthers Thesenanschlag 1517 auch in Bremen bald durch. 1531 trat Bremen dem Schmalkaldischen Bund bei. Ab 1532 wurde im Dom nur noch evangelisch gepredigt.
Aufstand der 104 Männer
1532 kam es zum Aufstand der 104 Männer. Es war wie der Bannerlauf erneut ein Aufstand der weniger gut betuchten Bürger, die mehr an der Politik beteiligt werden wollten und für mehr Gerechtigkeit einstanden. Die kleinen Handwerker und breiteren Schichten lehnten sich gegen den Einfluss der reichen Kaufmänner und Elterleute (siehe Bremen im Mittelalter) auf. Der Streit entzündete sich 1530 an der Nutzung der Bürgerweide, die einige Ratsherren und das Domkapitel in Anspruch nahmen, ohne die Rechte dafür nachweisen zu können. Es wurde ein Ausschuss von 16 Männern gegründet, der das klären sollte.
Der Bremer Rat wurde schließlich gezwungen, je 26 Vertreter aus den vier Kirchspielen in den Bürgerweideausschuss zu entsenden, also 104 Männer. Dieser Ausschuss wandelte sich zu einem Gemeindeausschuss und somit zur ersten Bürgerschaft Bremens. 1532 kam es zum Aufstand der 104, die Verschwendung von Geldern durch die Kaufleute mutmaßten. Die Bürgermeister und einige Ratsherren flohen. Jedoch wurde der Aufstand niedergeschlagen, der Rat erlangte seine Macht zurück. Die alten Verhältnisse wurden wieder hergestellt, das Bremer Stadtrecht von 1433 blieb in Kraft, es herrschte die "Neue Eintracht".
Im 17. Jahrhunderts wurde die Stadtbefestigung erweitert. Die Stadtmauer erhielt Bastionen. Links der Weser war die Neustadt entstanden, die ab 1623 auch in die Stadtmauer einbezogen wurde. Später folgten noch Gräben und Wälle.
In Vegesack wurde 1623 ein Hafen eröffnet, da die Schlachte durch die Versandung der Weser immer schlechter erreichbar wurde. 1671 übernahm Bremen den Vegesacker Hafen.
Herzogtum Bremen
1648 wurde aus dem Erzstift Bremen, also dem weltlichen Besitz des Bistums Bremen, das Herzogtum Bremen. Es wurde also zu einem weltlichen Gebiet. Es umfasste große Teile des Gebietes zwischen Weser und Elbe (Elbe-Weser-Dreieck). Es fiel zusammen mit dem Herzogtum Verden an Schweden.
1654 kam es zum Ersten Bremisch-Schwedischen Krieg um die Vorherrschaft und den Status der Stadt Bremen als freie Reichsstadt. Er endete mit einem Vergleich und Landverlust für Bremen. Da der Reichsstand der Stadt weiter ungeklärt war, kam es 1666 zum Zweiten Bremisch-Schwedischen Krieg. Schweden erkannte nun im Frieden zu Habenhausen die Unabhängigkeit der Stadt Bremen an, dafür musste Bremen einige Gebiete abgeben.
1712 fiel das Herzogtum Bremen an Dänemark und wurde nur drei Jahre später an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg verkauft, das 1814 zum Königreich Hannover wurde.