Deutschland - Bremen
Wirtschaft in Bremen: Dienstleistungen
Dienstleistungen erwirtschaften den größten Teil der Wirtschaft. Rund 80 Prozent sind es in Bremen. Das ist für alle westlichen Industriestaaten typisch: Sie haben sich zu einer Dienstleistungsgesellschaft gewandelt. So beherrschen auch in Bremen Versicherungen und Banken, Restaurants und Hotels, Einzelhandel und Friseure den Arbeitsmarkt. Pflegeberufe und Bürokräfte gehören ebenfalls zu den Dienstleistungen.
Tourismus in Bremen
Der Bereich des Tourismus gehört mit Reisebüros, Hotels und Sehenswürdigkeiten ebenfalls zu den Dienstleistungen. Seit 1990 hat der Tourismus in Bremen immer mehr zugenommen. Das Rathaus und der Roland, der Bremer Dom und das Schnoorviertel, die Böttcherstraße und das Überseemuseum sind das Ziel vieler Besucher.
2019 kamen 1,51 Millionen Gäste in das Land Bremen und übernachteten hier, davon 1,25 Millionen in der Stadt Bremen. Dazu kommen rund 40 Millionen Tagesbesucher. Insgesamt arbeiten etwa 33.000 Menschen im Bereich des Tourismus.
Industrie in Bremen
Die Industrie erwirtschaftet knapp 20 Prozent des gesamten Bruttoinlandsprodukts von Bremen. 2014 lag dieser Wert noch bei 27 Prozent, 2017 bei 21,9 Prozent und 2018 bei 19,6 Prozent. Große Industriezweige sind Luft- und Raumfahrt, Lebensmittel und die Fahrzeugherstellung. Im Mercedes-Benz-Werk in Sebaldsbrück werden mehrere Fahrzeugtypen gefertigt. Zulieferfirmen fertigen Autoteile.
Bremische Häfen mit Containerterminal Bremerhaven
Von jeher von hoher Bedeutung sind die Bremischen Häfen. Sie umfassen zum einen die Häfen in Bremerhaven, zum anderen die in Bremen. Gemeinsam sind sie der zweitgrößte deutsche Seehafen (nach Hamburg) und der viertgrößte Hafen Europas (nach Rotterdam, Antwerpen und Hamburg). Verwaltet werden die Häfen von der Firma Bremenports. Im Seehafen Bremerhaven werden vor allem Automobile umgeschlagen. Er ist sogar einer der größten Umschlagplätze für Autos. 2019 wurden dort 2,16 Millionen Autos umgeschlagen.
Nachdem die Unterweser schon im 17. Jahrhundert versandete, war der Transport bis nach Bremen erschwert. Nur flache Schiffe kamen noch bis zur Stadt. So war es ein Coup, als Bremen 1827 dem Königreich Hannover das Gebiet an der Außenweser abkaufte, das dann Bremerhaven wurde (mehr dazu unter Geschichte). Noch im 19. Jahrhundert wurde die Unterweser dann übrigens begradigt (Weserkorrektion), was es nun wieder wesentlich größeren Schiffen ermöglichte, bis nach Bremen zu fahren.
In den 1970er Jahren verlagerte sich aber der Verkehr endgültig nach Bremerhaven. Dort wurde ab 1968 das Container-Terminal Bremerhaven erbaut. Notwendig war das, weil immer mehr Güter in Containern transportiert wurden. Insgesamt werden in den Bremer Häfen jedes Jahr rund 5 Millionen TEU Container umgeschlagen (2018: 5,4 Mio TEU, 2019 und 2020: 4,85 Mio TEU). TEU ist die Standardgröße eines Containers. Der größte Teil der Hafenanlagen in Bremerhaven gehört übrigens zum Stadtbremischen Überseehafengebiet, also zur Stadt Bremen.
Eng verbunden mit den Häfen ist der Bereich der Logistik, der jedoch zu den Dienstleistungen zählt. Die Logistik plant und steuert den Verkehr von Gütern und führt diesen auch durch. So gehören auch Speditionen dazu, die Güter transportieren. Andere Unternehmen führen den Umschlag durch, also den Wechsel des Transportmittels, zum Beispiel von einem Schiff auf einen Lastwagen oder umgekehrt.
Landwirtschaft in Bremen
Die Landwirtschaft spielt wirtschaftlich keine große Rolle in Bremen. Sie erwirtschaftet nur sehr wenig für das Bundesland und beschäftigt auch nur wenige Menschen. Dennoch wird auf 20 Prozent der Landesfläche Landwirtschaft betrieben, nämlich auf 8.454 Hektar.
Davon wiederum nur 20 Prozent werden als Ackerland genutzt. Hier werden zum Beispiel Gerste, Weizen und Raps angebaut. Aber auch Spargel und Erdbeeren können die Bremer direkt aus eigener Landwirtschaft kaufen.
Das Grundwasser steht an vielen Stellen sehr hoch, sodass das Land dort nicht als Ackerland geeignet ist. 80 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche dienen daher als Grünland. Es wird als Weide oder als Wiese genutzt. Hier weiden also Tiere wie Rinder oder aber es wächst Gras, das dann gemäht und zu Heu getrocknet wird.
Auch Viehhaltung gibt es im kleinsten Bundesland. So wurden in Bremen im Jahr 2019 9.298 Rinder gehalten. Davon waren 3.460 Milchkühe. Aber auch 6.000 Hühner und 450 Schafe waren hierzulande heimisch.
Bremen besitzt einen hohen Anteil an Biobauern. 30 von 115 Betrieben setzen auf ökologische Landwirtschaft. Mit einem Anteil von fast einem Viertel ist Bremen damit bundesdeutscher Spitzenreiter.
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