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Hamburg 1945

Am 3. Mai 1945 wurde Hamburg an die britische Armee übergeben. Damit endete hier der Zweite Weltkrieg. Hamburg wurde der Britischen Besatzungszone zugesprochen. Die Briten ernannten eine Bürgerschaft und setzten den parteilosen Rudolf Petersen als Ersten Bürgermeister ein. Die ersten freien Wahlen fanden am 13. Oktober 1946 statt. Neuer Bürgermeister wurde Max Brauer (SPD). 1949 wurde Hamburg Bundesland der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland.

Hamburg nach dem Krieg

In den ersten Nachkriegsjahren ging es vor allem um den Wiederaufbau der Stadt. Ganze Viertel lagen in Trümmern, unzählige Wohnungen waren zerstört. Viele Menschen waren tot, viele verletzt und kriegsversehrt. Die Bevölkerung litt unter Hunger, im strengen Winter 1946/47 auch unter der Kälte. Auf dem Schwarzmarkt, zum Beispiel an der Reeperbahn oder am Goldbekplatz, versuchten viele Wertsachen gegen Lebensmittel einzutauschen.

Neben Wohnungen wurden auch breite Straßen geschaffen wie die Ost-West-Straße, die mit sechs Spuren den Verkehr aufnehmen sollte. Heute heißt sie im westlichen Teil Ludwig-Erhard-Straße (seit 1991), im östlichen Willy-Brandt-Straße (seit 2005). Die Wilhelmsburger Reichsstraße wurde vollendet, die Neue Lombardsbrücke erbaut und 1963 in Kennedybrücke umbenannt. Die Grindelhochhäuser, die Hamburgische Staatsoper und der Philosophenturm der Universität gehören zu den Bauten der 1950er Jahre.

Hamburg wurde in den ersten Nachkriegsjahren auch zum Medienstandort. Da Berlin sich nun in einer Insellage befand, zogen viele Tageszeitungen und Zeitschriften nach Hamburg, darunter Die Welt (ab 1946), Die Zeit (ab 1946) und Der Spiegel (ab 1952).

Sturmflut 1962

In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 kam es an der Nordseeküste zu einer schweren Sturmflut. Das Wasser stieg in dieser Flutkatastrophe so hoch wie man es nie zuvor beobachtet hatte. Über die Elbe erreichte die Sturmflut auch Hamburg.

Deiche an der Küste und an der Elbe brachen und überfluteten das Land dahinter. In Hamburg war vor allem Wilhelmsburg stark betroffen. 315 Menschen starben. So manche Leute lebten damals noch in Schrebergärten, weil immer noch Wohnungen fehlten. Besonders dieses Gebiet lief rasch voll Wasser, viele Menschen ertranken. 20.000 Menschen wurden durch die Flut obdachlos.

Zuerst keine Warnung, dann keine Hilfe

Es gab damals noch keine Wasserstands- und Wettervorhersagen wie heute. Fernsehen lief nur wenige Stunden und fiel bei Sturm schnell aus. Eine Unterbrechung des Programms war zudem nicht möglich. Es gab also auch kaum Möglichkeiten, die Bevölkerung zu warnen. Die Gefährlichkeit der Flut war von den Behörden zudem verkannt worden. Warnungen von der Küste wurden nicht ernst genommen. Die Rettungsmaßnahmen selbst liefen auch nur schleppend voran und unter schlechter Absprache. Die Telefonverbindungen brachen ebenfalls zusammen, die Verkehrswege waren durch die Flut unterbrochen.

Der Krisenmanager

Der spätere Bundeskanzler Helmut Schmidt war damals Senator der Polizeibehörde. Er übernahm am Morgen des 17. Februars die zentrale Einsatzleitung. Obwohl er von der Verfassung dazu eigentlich nicht befugt war, forderte er militärische Hilfe an, sodass nun Truppen mit Booten und Hubschraubern zu Hilfe kamen. Er ermöglichte schnelle und unbürokratische Hilfe.Sein energisches Handeln machte Schmidt bundesweit bekannt.

1960er bis 1990er Jahre in Hamburg

In den 1960er Jahren wurde der Wiederaufbau in Hamburg weitgehend abgeschlossen. Bedarf an Wohnungen gab es jedoch weiterhin und so entstanden am Osdorfer Born, in Steilshoop und Mümmelmannsberg neue, große Siedlungen.

Weitere Bauten entstanden, die das Bild Hamburgs bis heute prägen: der neue Großmarkt wurde 1962 fertig gestellt, der Fernsehturm 1968, das Einkaufszentrum Hamburger Meile 1970, das Congress Center Hamburg CCH 1973, im gleichen Jahr die Alsterschwimmhalle, die aufgrund ihres schwungvollen Daches auch gerne als Schwimmoper bezeichnet wird. Seit 1974 verbindet die Köhlbrandbrücke Wilhelmsburg mit der Autobahn A7. 1975 wurde der Neue Elbtunnel eingeweiht. 1978 fuhr die letzte Straßenbahn in Hamburg.

Hausbesetzer in Hamburg

Anfang der 1980er Jahre wurden Häuser in der Hafenstraße besetzt. Die Hausbesetzer erhielten nach schwierigen Auseinandersetzungen Mietverträge. 1995 wurden die besetzten Häuser an die Genossenschaft "Alternativen am Elbufer" verkauft, was den Konflikt nun langfristig befriedete.

1989 wurde die Rote Flora im Schanzenviertel besetzt. Die Besetzer wehrten sich damit erfolgreich gegen den Umbau des ehemaligen Theaters, in dem sich seit 1964 das Warenhaus "1000 Töpfe befand, zu einem Musical-Theater. Sie fürchteten teurere Mieten in der gesamten Gegend.

Containerisierung

In der Schifffahrt setzten sich die Container durch. Das nennt man auch Containerisierung. So musste der Hamburger Hafen umstrukturiert werden. Vier große Containerterminals wurden erbaut. Der größte von ihnen ist der Burchardskai. Viele Werften mussten aufgeben und es gab mit der Zerit immer weniger Hafenarbeiter.

Zwischen 1990 und 2000 stieg die Einwohnerzahl von 1,65 Millionen auf 1,72 Millionen, nachdem sie bis 1987 abgenommen hatte. 1995 wurde mit dem Bau einer vierten Röhre für den Elbtunnel begonnen.

21. Jahrhundert in Hamburg

Der für besonders harte Urteile bekannte Richter Ronald Schill gründete 2000 die Schill-Partei. Sie wurde drittstärkste Kraft bei der Wahl 2001 und Schill wurde Zweiter Bürgermeister bis 2003.

Mit der HafenCity entsteht seit 2001 ein komplett neuer Stadtteil. Hier werden bis in die 2030er Jahre Wohnungen und Büros gebaut. Auch die Speicherstadt gehört nun zu dem neuen Stadtteil, der 2008 gegründet wurde. Zum 1. Januar 2013 wurde der Freihafen aufgelöst.

2016 wurde die Elbphilharmonie fertig gestellt. Mehrfach wurde die Bauzeit verlängert, die ursprünglich geplanten Kosten explodierten. Dennoch mauserte sich die Elphi zum beliebten Wahrzeichen der Hansestadt.

Im Juli 2017 fand der G20-Gipfel in Hamburg statt. Viele Menschen demonstrierten, manche zündeten Autos an und plünderten Geschäfte.

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letzte Aktualisierung am 09.01.2024