Deutschland - Hamburg
Wie viele Stadtteile hat Hamburg?
Hamburg ist in sieben Bezirke unterteilt: Mitte, Altona, Eimsbüttel, Nord, Wandsbek, Harburg und Bergedorf. Die Bezirke gliedern sich wiederum in 104 Stadtteile. Jeder Stadtteil ist noch einmal in Ortsteile unterteilt.
Einige der Hamburger Stadtteile wollen wir euch hier vorstellen. Geordnet haben wie sie nach der Einwohnerzahl. Der bevölkerungsreichste Stadtteil ist übrigens Rahlstedt mit 92.000 Einwohnern. Die wenigsten Menschen wohnen in Waltershof, nämlich gar keiner. Ein besonderer Stadtteil, weil er gar nicht in der Stadt liegt, ist auch Neuwerk, das ist nämlich eine Insel in der Elbmündung.
Von der Fläche ist Sternschanze der kleinste Stadtteil, gefolgt von Hoheluft-Ost und Hoheluft-West. Diese beiden gehören zu den am dichtesten besiedelten Stadtteilen Deutschlands. Der flächenmäßig größte Stadtteil ist Wilhelmsburg, gefolgt von Kirchwerder. Übrigens wird es bald einen 105. Stadtteil in Hamburg geben. Der heißt Oberwillwerder und entsteht gerade im Bezirk Bergedorf.
Winterhude: Jarrestadt und Stadtpark
Winterhude liegt im Bezirk Hamburg-Nord. 55.000 Menschen sind hier heimisch. Damit ist Winterhude nach Einwohnern der viertgrößte Stadtteil Hamburgs nach Rahlstedt, Billstedt und Eimsbüttel. Im Westen begrenzt die Alster den Stadtteil, im Süden die Osterbek. Die Endung -hude bezeichnet einen Landungsplatz für Boote. "Winterhude" gehörte entweder einem Mann namens Winter oder bezeichnete den Platz, an dem man Boote zum Überwintern an Land brachte.
Im Südwesten findet man in Alsternähe viele schöne Villen. Im Südosten liegt die Jarrestadt zwischen Wiesendamm und Osterbek. Sie wurde Ende der 1920er Jahre als Wohnungsprojekt für 2500 Industriearbeiter erbaut. Alle Wohnhäuser sind vier bis sechs Stockwerke hoch, besitzen Sprossenfenster und wurden aus rotem Backstein erbaut. Die Häuser umschließen dabei immer einen grünen Innenhof. So gibt es viel Licht und Luft. Die überwiegend 2½-Zimmer-Wohnungen hier waren damals die modernsten der Stadt, mit Bad und Balkon, Zentralheizung und fließendem warmem Wasser. Die Jarrestadt steht heute unter Denkmalschutz.
Mitten in Winterhude liegt der Stadtpark. Mit 148 Hektar Größe ist er einfach riesig. Im Park befindet sich das Planetarium, das in einem ehemaligen Wasserturm untergebracht ist. Von der Aussichtsplattform hat man einen tollen Ausblick! Neben viel Wald gibt es hier auch eine große Wiese, einen See mit Naturbad, Spielplätze und eine Freilichtbühne.
Wilhelmsburg: Inselpark zwischen Industrie und Natur
Wilhelmsburg ist von der Fläche der größte Stadtteil Hamburgs, nach Einwohnern der fünftgrößte. Wilhelmsburg liegt auf der Elbinsel, das heißt zwischen Norderelbe und Süderelbe. Mit auf dieser Elbinsel liegen die Stadtteile Steinwerder, Kleiner Grasbrook und Veddel. Der Stadtteil Wilhelmsburg setzt sich zusammen aus der Hauptinsel Wilhelmsburg und der westlich von ihr gelegenen Insel Hohe Schaar und einem Teil der Insel Neuhof.
Benannt ist Wilhelmsburg übrigens nach Georg Wilhelm, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg. Der kaufte 1672 drei Inseln, die er durch Deiche miteinander verbinden ließ. Die neue Insel hieß ab da Wilhelmsburg.
Da, wo sich Norderelbe und Süderelbe im Osten teilen, beginnt Wilhelmsburg an der Bunthäuser Spitze. Zwischen 1914 und 1977 zeigte hier das Leuchtfeuer Bunthaus den Schiffen an, dass sich das Fahrwasser hier trennt. Der kleine, nur sieben Meter hohe Leuchtturm ist aus Holz erbaut und besitzt eine Aussichtsplattform.
Wilhelmsburg ist in sehr unterschiedliche Bereiche geteilt. Während im Westen Industrieanlagen vorherrschen, ist der Osten sehr ländlich geprägt. Dazwischen liegen mit dem Reiherstiegviertel ein Ende des 19. Jahrhunderts entstandenes Arbeiterwohnquartier. Mitten durch beide Bereiche führt als B75 die Wilhelmsburger Reichsstraße. Ihren Verlauf verlegte man bis 2019 nach Osten, wodurch Platz geschaffen wurde für neue Wohnungen und Grünflächen.
2013 richtete Hamburg in Wilhelmsburg die Internationale Gartenschau aus. Auf dem Gelände entstand im Anschluss der Inselpark. In ihm gibt es drei Kinderspielplätze, ein Schwimmbad, einen Hochseilgarten und eine Kletterhalle, einen Skaterpark und eine Discgolfanlage.
Der 1943 als Flakturm errichtete Bunker an der Neuhöfer Straße – von dem aus also der Luftraum im Zweiten Weltkrieg verteidigt wurde – wurde zwischen 2010 und 2013 umgebaut zum Energiebunker. Darin befinden sich nun mehrere Anlagen zur Erzeugung von Strom. Oben gibt es nun eine Aussichtsterrasse und ein Café.
Langenhorn: Fritz-Schumacher-Siedlung und Schwarzwaldhäuser
Langenhorn liegt im Norden von Hamburg zwischen der Tarpenbek im Westen und dem Raakmoorgraben im Osten. Im Norden bildet die Straße Am Ochsenzoll die Grenze zu Schleswig-Holstein. Früher war hier einmal die Zollgrenze zwischen Hamburg und Holstein.
Der Name Langenhorn leitet sich vom Langen Horn ab, einem bewaldeten, langen Geestrücken, den es hier einst gab. Schon seit 1332 gehört Langenhorn zu Hamburg. 46.000 Menschen leben hier. Langenhorn gilt als besonders grüner Stadtteil. Der Anteil an Ein- und Zweifamilienhäusern ist mit 40 Prozent für Hamburg sehr hoch. Der berühmteste Langenhorner war übrigens wohl Helmut Schmidt.
Zwischen 1919 und 1921 entstand die Fritz-Schumacher-Siedlung. Die rund 480 Reihen- und 180 Doppelhäuser wurden vor allem für kinderreiche Familien und Kriegsheimkehrer erbaut. Der Hamburger Oberbaudirektor Fritz Schumacher entwarf die Pläne für die Siedlung, die dann 1951 nach ihm benannt wurde. Das Konzept sah vor, eine Gartenstadt zu schaffen, in der es bessere Wohn- und Lebensbedingungen geben sollte als in der engen Bebauung der Innenstadt. So erhielten die Häuser großzügige Gärten, die außerdem der Selbstversorgung der Bewohner dienen sollten.
Eine weitere besondere Wohngegend ist die Schwarzwaldsiedlung. Hier wurden nämlich Häuser errichtet, wie sie typisch für den Schwarzwald sind. Rund 180 Wohnungen wurden ab 1939 erbaut, und zwar für die Arbeiter der im Schwarzwald ansässigen Firma Junghans. Die eröffnete nämlich in Langenhorn einen Rüstungsbetrieb. Für den Aufbau kamen Arbeiter aus dem süddeutschen Stammwerk nach Hamburg. Damit sie sich zu Hause fühlten, baute man die Werkssiedlung im Schwarzwaldstil. Beide Siedlungen stehen heute unter Denkmalschutz.
Natur gibt es auch in Langenhorn. Neben dem Raakmoor, das mit dem westlichen Teil auf Langenhorner Gebiet liegt, gibt es auch noch das Rothsteinsmoor, das als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Wer gerne ohne Chlor badet, besucht das Naturbad Kiwittsmoor.
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