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Frankfurt: Steckbrief & Zusammenfassung

In Frankfurt leben 764.104 Einwohner (Stand Ende 2020). Damit wohnen hier in Hessen die meisten Menschen. Die Stadt liegt von der Einwohnerzahl her auf dem fünften Platz in Deutschland. Weißt du, in welchen deutschen Städten noch mehr Menschen leben? Das wären in Berlin, in Hamburg, in München und in Köln. Auf Frankfurt folgt dann Stuttgart. Die Bevölkerungsdichte auf den km² berechnet, liegt bei 3077 Einwohnern.

Frankfurt ist kreisfrei und befindet sich im Mittelpunkt eines Ballungsraums. Hier leben dann noch mehr Menschen, nämlich 2,3 Millionen und wenn wir von der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main-Gebiet sprechen, so leben da noch mehr Menschen, nämlich 5,8 Millionen. Das sind ganz schön viele.

Europäische Zentralbank

Die Zentralbank wurde 1998 gegründet und ist die Währungsbehörde aller Mitgliedstaaten der Europäischen Währungsunion. Die Nationalstaaten hatten die Bank gegründet, die alle Geschäfte rund ums Geld für alle Staaten in Europa steuern und regeln sollte. Die EZB verleiht Geld auch an Banken und legt Geld als Reserve zurück für die Mitgliedsstaaten. Ihren Sitz hat sie inmitten der Innenstadt von Frankfurt.

Finanzzentrum, Messe, Sportbund, Fußballbund ...

Frankfurt ist ein wichtiger internationaler Finanzplatz. Was soll das heißen? In Frankfurt sitzen die Europäische Zentralbank, die Deutsche Bundesbank und die Frankfurter Wertpapierbörse. Dazu kommen viele weitere Banken. Frankfurt ist eine bekannte Messestadt, hier findet nicht nur die Buchmesse statt, sondern lange Zeit die internationale Automobil-Ausstellung. Auch haben der Deutsche Olympische Sportbund und der Deutsche Fußball-Bund ihren Sitz in Frankfurt.

Verkehrsknotenpunkt Frankfurt

Frankfurt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Hier gibt es einmal den Flughafen, als wichtigen Wirtschaftsfaktor, und den Bahnhof, ebenfalls ein zentraler Knotenunkt für Züge. Für Autos ist das Frankfurter Kreuz - hier treffen verschiedene wichtige Autobahnen aufeinander - von Bedeutung. Typisch für Frankfurt sind die vielen Wolkenkratzer. So trägt Frankfurt auch die Bezeichnung "Mainhattan", nach "Manhatten" in New York, auch hier gibt es sehr viele Wolkenkratzer, also sehr sehr hohe Gebäude. Manchmal kannst du auch die Bezeichnung "Bankfurt" hören.

Und Frankfurt liegt am Fluss Main. Es gibt übrigens noch eine zweite Stadt, die ebenfalls "Frankfurt" heißt, die liegt allerdings an der Oder und das ist im Bundesland Brandenburg.

Verwaltung

Die Stadt ist in 46 Stadtteile aufgeteilt. 124 Stadtbezirke, 448 Wahlbezirke und 16 Ortsbezirke gibt es. Der größte Stadtteil in Frankfurt heißt Sachsenhausen. Nordend und Bockenheim folgen von der Größe her.

Frankfurter Altstadt

Flächenmäßig ist die Altstadt am kleinsten. Übrigens entsprechen die Grenzen der Altstadt in Frankfurt in etwa dem Verlauf der alten Stadtmauer, es handelt sich also wirklich um eine "alte Stadt" aus dem 12. Jahrhundert. Schauen wir mal, was wir uns in Frankfurt so anschauen können?

Was kann man in Frankfurt so alles anschauen?

Fangen wir mal mit der Skyline ein, also mit den 14 Wolkenkratzern, das sind sehr hohe Gebäude, die das Bild Frankfurts prägen. Am höchsten ist hier der Europaturm mit 337,5 Metern, auf den der Commerzbank Tower mit 259 Metern und der Messeturm mit 256,5 Metern folgen. Eine gute Aussicht hat man vom Main Tower aus. Dort gibt es zwei Aussichtsplattformen, die einen guten Blick über Frankfurt und Umgebung bieten. Hier heißt es allerdings, schwindelfrei zu sein.

Weitere Sehenswürdigkeit in Frankfurt ist der Römberberg mit dem Römer, das ist das Rathaus von Frankfurt. Es sind gleich mal auch die bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Gerechtigkeitsbrunnen in der Mitte des Römerbergs und die Alte Nikolaikirche im Süden des Rathausplatzes ziehen ebenfalls Besucher an. Weit musst du nicht laufen und du erreichst die Paulskirche, die nicht nur Frankfurt, sondern die gesamte deutsche Geschichte prägte. Hier kam die erste frei gewählte Nationalversammlung während der Deutschen Revolution zusammen.

Anziehungspunkt für viele Menschen sind der Palmengarten und der Botanische Garten, eine der grünen Oasen Frankfurts mit vielen Pflanzen und Blumen. Hier lässt sich dem Trubel ein bisschen entgehen.

Wer sich für Kultur interessiert, kommt in Frankfurt auch nicht zu kurz, denn es gibt 37 Museen in Frankfurt am Museumsufer. Am bekanntesten ist wohl das Städel Museum, witzig wird es im Caricatura, dem Frankfurter Karikaturenmuseum. Ob Stadtgeschichte, Kunst, Fotografie oder Design, für die meisten wichtigen Themen findest du in Frankfurt ein Museum. Ein weiteres wichtiges kulturelles Wahrzeichen in Frankfurt ist die Alte Oper. Im Zweiten Weltkrieg wurde diese komplett zerstört und im Jahr 1981, nach einer kompletten Renovierung, wieder eingeweiht.

Neben der Kultur gibt es in Frankfurt auch die Möglichkeit, sich mit Shoppen die Zeit zu vertreiben, zum Beispiel auf der Zeil, der bekannten Frankfurter Einkaufsmeile. Ob man das wirklich braucht, entscheidet jeder Frankfurt-Besucher selbst, es gibt ja genügend Alternativen.

Frankfurter Würstchen

Diese Bezeichnung "Frankfurter Würstchen" darf seit dem Jahr 1919 nur für die Würstchen zum Einsatz kommen, die auch aus der Region um Frankfurt stammen. Dese Würstchen werden nur aus Schweinefleisch hergestellt. Das hat etwas damit zu tun, dass die Metzger in Frankfurt immer nur eine Sorte Fleisch verarbeiten durften, zumindest bis zum Jahr 1864. Das hat sich dann erhalten. Diese Würstchen gibt es schon sehr lange, schon seit dem Mittelalter.

Was ist nun typisch für Frankfurt?

Das wäre einmal der Bembel. Was soll ein Bembel sein? Der Bembel ist ein Krug aus Steingut, der als Behälter für Apfelwein dient, den die Frankfurter sehr schätzen. Der Inhalt des Bembels fließt dann ins "Ebbelwoi"-Glas, in dem - ebenfalls typisch - der Ebbelwoi - landet, allerdings nichts für Kinder, denn da ist Alkohol drin. Kinder bleibt dann besser beim "Ebbelsaft", der schmeckt auch lecker.

Ebenfals typisch sind die Wasserhäuschen in Frankfurt, das sind Kioske, an denen es mehr als nur Wasser gibt.

Und was ist mit den Frankfurter Würstchen? Ja, die kommen auch aus Frankfurt, jedenfalls sollten sie aus einer Frankfurter Metzgerei kommen, denn das "Frankfurter Würstchen" ist tatsächlich als Herkunftsbezeichnung geschützt. Das heißt, in einer anderen Region hergestellte Würstchen dürfen nicht als "Frankfurter" verkauft werden.

Welche berühmte Person wurde in Frankfurt geboren?

Ein berühmter deutscher Dichter - wohl sogar der bedeutendste und bekannteste - war Johann Wolfgang von Goethe. Auch sehr bekannt ist der Dichter Friedrich Schiller.

Goethe wurde im Jahr 1749, genau am 28. August, in Frankfurt am Main geboren. Sein bekanntestes Werk ist der "Faust". Goethe starb im Jahr 1832. Seine Zeit wird auch oft als "Goethezeit" bezeichnet. Die Literaturgeschichte ordnet Goethe dem "Sturm und Drang" zu. In Teilen auch zur "Klassik".

Kurze Geschichte von Frankfurt am Main

Frühe Zeit

Frankfurt lag an einer Furt, ziemlich logisch, das war ein niedriger gelegenes Gebiet des Mains mit seinen zahlreichen Wasserarmen. Erstmals urkundlich erwähnt wird Frankfurt im Jahr 794, das Jahr, in dem an dieser Stelle eine wichtige Synode - die Synode von Frankfurt - stattfand. Schon im berühmten Vertrag von Verdun ernannte man Frankfurt zur Hauptstadt des ostfränkischen Reichs. So kamen häufig Könige und auch Kaiser in die Stadt und hielten hier einen Reichstag ab.

Mittelalter

Frankfurt wuchs vor allem unter den Kaisern der Staufer. Als städtischer Marktort wurde es zum ersten Mal im Jahr 1140 bezeichnet. So entstand auch die Staufenmauer um das Gebiet der Altstadt, so wie sich heute noch zeigt. 1194 ist das Jahr, in dem die Frankfurter Münze zum ersten Mal Erwähnung findet. 1245 wurde Frankfurt unmittelbare Reichsstadt. Das Privileg der Messe erhielt Frankfurt schon 1240, das wurde dann 1330 erweitert. Mitte des 14. Jahrhunderts wohnten in Frankfurt schon 10.000 Menschen, erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde diese Zahl übertroffen. Mitte des 14. Jahrhunderts war Frankfurt auch das Zentrum des Tuchhandels. Bedeutend war vor allem die Weberzunft.

1356 wurde Frankfurt aufgrund des Reichsgrundgesetzes - der Goldenen Bulle - zur Wahlstätte der deutschen Könige, hier sollten also die Könige ernannt werden. Im 1372 wurde Frankfurt zur "Freien Reichsstadt". Damit war die Stadt Mitglied des Reichstages, somit als Stadtstaat, der sich selbst verwaltet, nur dem Kaiser unterstellt. 1460 müssen die Frankfurter Juden in die errichtete Judengasse umziehen. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts entwickelte sich Frankfurt immer weiter zu einer wichtigen Handelsstadt, schon 1478 traten die ersten Buchhändler auf der Frankfurter Messe auf.

Reformation und nach der Reformation

1533 wurde auch in Frankfurt die Reformation offiziell eingeführt. 1585 wurde mit der Börse der Geldwechsel durch die Behörden kontrolliert. Zusammenfassend lässt sich sagen, Frankfurt war im Spätmittelalter und beim Übergang zur Neuzeit ein sehr reicher Handelsplatz. Der Dreißigjährige Krieg ging auch an Frankfurt nicht spurlos vorbei, so zogen die Schweden während dieses Krieges durch Frankfurt, das in der Folge auch von der Pest heimgesucht wurde. Im Jahr 1711 wurde die Judengasse durch Feuer zerstört. Die letzte Kaiserkrönung fand in Frankfurt im Jahr 1792 statt.

Deutscher Bund

Wichtig war auch das Jahr 1815, das Jahr, in dem, wie du weißt, der Deutsche Bund entstand. Frankfurt war in Folge Freie Stadt und Sitz des Bundestages. 1848 war das Jahr der Frankfurter Paulskirche in der die Erste Deutsche Nationalversammlung tagte. Hier wurde auch 1849 die erste deutsche Verfassung verabschiedet. Doch diese trat nie in Kraft, denn Friedrich Wilhelm IV lehnte ja bekanntermaßen die Kaiserkorne ab, wodurch die gesamte Reformbewegung scheiterte. 1866 verliert Frankfurt aufgrund der preußischen Annexion den Status als Freie Reichsstadt.

Frankfurt wurde dem Regierungsbezirk Wiesbaden eingegliedert. Das war gleichzeitig auch das Ende der freien Stadtluft.

Von der Reichgründung bis Ende des Zweiten Weltkrieges

1871 wurde ein Friedensvertrag geschlossen, der als Frankfurter Frieden in die Geschichte einging und das Ende des Deutsch-Französischen Krieges bedeutete. Es folgten Reparationszahlungen der Franzosen, die auch der Stadt Frankfurt zu Gute kamen. Infrastruktur und Kulturwesen wurden ausgebaut. Im späten 19. Jahrhundert - diese Zeit bezeichnet man auch oft als Gründerzeit - kam es zu einer Neuordnung der Stadt hinsichtlich der Verwaltung. In den Jahren 1871, also nach der Gründung des Deutschen Reiches, und dem Jahr 1914, dem Jahr, in dem der Erste Weltkrieg ausbrach, stieg die Bevölkerungszahl von 90.00 auf nahezu 400.000 Einwohner.

Nationalsozialismus

Viele jüdische Mitbürger lebten in Frankfurt, so war die Stadt während des Nationalsozialismus auch Ziel vieler schrecklicher Taten. Diese liefen parallel zu den Entwicklungen in Gesamtdeutschland. Erst wurden Menschen verhaftet und gefoltert, dann in Konzentrationslager gesteckt und viele auch ermordet. Die Hauptsynagoge in Frankfurt wurde während der Reichspogromnacht 1938 zerstört. Viele Züge fuhren auch vom Bahnhof in die Konzentrationslager. Gegen Kriegsende wurde Frankfurt durch die Luftangriffe der Alliierten in großen Teilen zerstört und die Amerikaner besetzten die Stadt im März 1945.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Frankfurt wurde auf Grundlage der alten Stadt wieder aufgebaut. 1946 wurde Frankfurt Teil des Bundeslandes Hessen, das neu gegründet worden war. Frankfurt war ja lange Zeit eine Stadtrepublik, gehörte also nicht zu einem Flächenstaat. Wollte das auch nicht. Somit verlegte man den Sitz der Regierung des Landes Hessen auch nicht nach Frankfurt, sondern in das kleinere Wiesbaden. Übrigens war Frankfurt auch in der Diskussion um die deutschen Hauptstadt. Allerdings entschied man sich am Ende dann doch für Bonn und nicht für Frankfurt, Bonn wurde vor allem durch Konrad Adenauer bevorzugt. Auch wenn Frankfurt nicht zur Hauptstadt wurde, entwickelte sich die Stadt zu einem wichtigen Standort für viele Unternehmen und die Finanzwelt sowie zu einem sehr wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Das bedingte sich auch gegenseitig.

Frankfurt wurde damit auch gleichzeitig Anziehungspunkt für viele Menschen, die dort Arbeit suchten. So kommen die Einwohner der Stadt aus 180 verschiedenen Ländern und somit aus aller Welt. Frankfurt hat den höchsten Anteil an Menschen, die aus anderen Regionen der Welt in eine deutsche Stadt einwanderten.

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letzte Aktualisierung am 27.08.2021