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Wirtschaft in Hessen: Inhalt & Übersicht

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Ackerbau und Forst in Hessen

Wir haben ja schon gehört, dass einen großen Teil Hessens Wald bedeckt. Wenige Regionen weisen sehr gute oder gute Böden auf. So können zum Beispiel in der fruchtbaren Wetterau Obst und Gemüse oder auch Getreide angebaut werden. Zuckerrübenanbau findet im Ried oder in Teilen des Odenwalds statt. 299.000 Hektar der landwirtschaftlichen Nutzfläche sind so genanntes Dauergrünland.

Die Größe der Betriebe entsprechen in etwa der Betriebsgröße in Deutschland. Im Durchschnitt versteht sich, in Hessen liegt die durchschnittliche Betriebsgröße bei 57,6 Hektar. Allerdings sind nur 34% der Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, auch hauptberufliche Landwirte. Das bedeutet, dass diese Menschen ihr Einkommen über die Landwirtschaft erwerben. Der Rest hat noch einen weiteren Job mit weiteren Einnahmen.

Ökologische Landwirtschaft in Hessen

Der Anteil der Landwirtschaft in Hessen, dem eine ökologische Nutzung zugrunde liegt, liegt bei 14%, das ist höher als im Schnitt in ganz Deutschland. Dennoch wird auch in Hessen die Artenvielfalt bedroht. In den Ställen bei der Tierhaltung kommen zu häufig Antibiotika zum Einsatz und auch der Pestizideinsatz, also der Einsatz von Giften auf den Feldern ist hoch. Das Grundwasser wird dadurch an manchen Orten belastet. Zuviel Nitrat ist schadet der Natur und damit am Ende auch dem Menschen.

Arbeiten viele Menschen in Hessen in der Landwirtschaft?

Der Anteil der Arbeitskräfte, die in der Landwirtschaft arbeiten, ist über die Jahre zurückgegangen. Arbeiteten im Jahr 1950 noch fast ein Viertel der Menschen in der Land- oder Forstwirtschaft, so waren dies 2017 nicht einmal mehr ein halbes Prozent.

Viehhaltung

2020 ging die Zahl der Betriebe, die Rinder oder Schweine halten zurück. Dies hat jedenfalls das statistische Bundesamt festgestellt. Vor allem hat die Schweinehaltung an Bedeutung verloren. So hat sich die Zahl der Betriebe, die Schweine halten, im Vergleich zum Jahr 2010, im Jahr 2020 auf die Hälfte, etwa auf 2430 Betriebe halbiert. Es gibt zwar noch mehr Betriebe, die Rinder halten, dazu gehören auch Betriebe mit Milchkühen, aber auch hier steigen viele Bauern aus. Dafür stieg der Anteil der Betriebe, die Hühner halten. So bewirtschaften im März 2020 etwa 15.000 Betriebe etwa 767.000 Hektar Land. Das ist ein Drittel der Gesamtfläche Hessens. Die Tendenz ist die, es gibt immer weniger Betriebe, die allerdings immer größer werden.

Niedrigpreispolitik

Ein Problem für viele Bauern ist, das gilt allerdings nicht nur für Hessen, die Niedrigpreispolitik des Einzelhandels. So fordern viele Menschen einen sehr viel höheren Einsatz für das Wohl der Tiere. Das ist auch richtig, nur kostet das auch Geld. Geld, das dann viele Verbraucherinnen und Verbraucher einfach nicht bereit sind zu zahlen. Die Bauern wollen auch bessere Standards, dann aber auch besser entlohnt werden. Hier kommt oft der Ruf nach einer politischen Lösung auf. Viele Politiker wagen sich hier aber nicht vor. Sie haben Angst, dass sie dann bestimmte Interessengruppen verärgern: die Lebensmittelindustrie zum  Beispiel, denn die hätte dann vielleicht auch weniger Einnahmen. Die Frage bleibt, wie soll sich etwas ändern, wenn keiner wirklich etwas ändern will bzw. bereit wäre, dafür auch einen Preis zu zahlen? Wichtig wäre es, wenn die Politik hier Standards setzen würde, an die sich dann am Ende alle halten müssten. Und die Einhaltung der Regeln sollte kontrolliert werden.

Was ist mit dem Tierwohl?

Oftmals kaufen die Verbraucher billige Produkte aus dem Ausland, in dem manche Standards noch geringer sind. Auch das ist ein Problem. Dieses Argument führen viele Gegner strengerer Auflagen an. Wenn bei uns zum Beispiel das Fleisch teurer würde - weil das Tierwohl wichtiger wäre - dann würden die Verbraucherinnen und Verbraucher letztlich die billigen Produkte aus dem Ausland erwerben. Das kann stimmen, aber jeder hat es letztlich selbst in der Hand, wieviel Fleisch und welches an der Theke gekauft wird. Manchmal ist auch weniger vielleicht mehr. Mehr für die Tiere, die Umwelt und letztlich auch den Menschen.

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letzte Aktualisierung am 27.08.2021