Deutschland - Niedersachsen
Tiere in der Nordsee und im Wattenmeer
Säugetiere
In der Nordsee leben nicht nur viele Fischarten, sondern auch ein paar Säugetiere. Am häufigsten zu sehen bekommt man den Seehund. Junge Seehunde, die ihre Mutter verloren haben, nennt man übrigens Heuler. Wenn sie an der niedersächsischen Küste gefunden werden, kommen sie in die Seehundstation nach Norddeich, wo sie aufgepäppelt werden. Wenn sie groß genug sind, werden sie wieder in die Freiheit entlassen.
Die zweite Robbenart, die in der Nordsee allerdings viel seltener vorkommt als der Seehund, ist die Kegelrobbe. Kolonien von Kegelrobben, wo Jungtiere aufgezogen werden, findet man zum Beispiel auf der Kachelotplatte bei Juist und auf der Düne bei Helgoland. Außerhalb der Aufzuchtzeiten schwimmen sie aber auch zum Beispiel im ostfriesischen Wattenmeer herum. Kegelrobben sind größer und massiger als Seehunde. Der Kopf läuft eher spitz zu, bei Seehunden sieht er eher rundlich aus.
Die dritte Säugetierart, die man mit etwas Glück in der niedersächsischen Nordsee mal zu Gesicht bekommt, ist der Schweinswal. Er ist die einzige in Deutschland vorkommende Walart. Von März bis Mai ist die Wahrscheinlichkeit am größten, einen Schweinswal an der niedersächsischen Küste zu sehen.
Der Schweinswal
Es gibt sieben Arten von Schweinswalen. In Deutschland lebt der Gewöhnliche Schweinswal. Er wird bis zu 1,85 Meter lang und gehört damit zu den kleineren Walen. Ihm schmecken Fische, Krebse und Tintenfische. Noch gibt es viele Schweinswale, aber ihr Bestand nimmt ab. Gefährdet sind sie vor allem durch den Fischfang, wo sie „als Beifang“ im Netz landen.
Fische der Nordsee
Und wie ist das mit den Fischen in der Nordsee? Da findet man in der Nordsee zum Beispiel Heringe, Sprotten, Kabeljau oder Makrelen.
Am Grund des Wattenmeeres machen sich die Plattfische breit. Sie graben sich gerne in Sand oder Schlick ein und lauern auf Beute. Unter den Plattfischen der Nordsee sind die Schollen am häufigsten. Aber auch Flunder, Steinbutt und Seezunge gehören dazu. Im Sommer machen die Plattfische zwei Drittel aller Fische im Wattenmeer aus!
Ebenfalls typische Fische sind die Grundeln. Sie sind mit einer Länge von 5 bis 10 Zentimetern eher klein. Sie haben eine Gestalt in Form einer Keule und große Augen, die nach oben zeigen. Sie mögen gerne Garnelen, Muscheln und Schnecken. Auch die leben nämlich im Wattenmeer.
Vögel an der Nordsee
Und was ist mit den Vögeln? Na klar, da gibt es auch ganz besondere Exemplare, die an der Nordsee herumfliegen. Am auffälligsten sind natürlich die Möwen. Die häufigste Möwe hier ist die Silbermöwe. Sie ist mit einer Größe von rund 60 Zentimetern recht groß. Der Schnabel ist gelb mit einem roten Fleck. Mehr im Sommer sieht man auch Lachmöwen. Sie haben zu dieser Jahreszeit einen schwarzen Kopf. Im Winter wandern viele Lachmöwen nach Westeuropa. In dieser Zeit ist der Kopf weiß.
Ein auffälliger Vertreter und darum ein typischer Vogel der Nordseeküste ist der Austernfischer. An dem langen rot-orangen Schnabel und seinem schwarz-weißen Federkleid ist er gut zu erkennen. Mit dem Schnabel kann er im Watt gut nach Würmern, Krebsen oder Muscheln suchen.
Brandgänse und Ringelgänse
Auch Gänse leben an der Nordsee. Die Brandgans brütet an der Nordsee und überwintert etwas weiter südlich, zum Beispiel an der Atlantikküste Frankreichs. Die Ringelgans hingegen brütet in der Arktis und kommt im Winter in unsere wärmeren Gefilde. In der Diaschau unten findest du ein Bild von der Ringelgans.
Wer sind die Small Five?
Vielleicht hast du schon einmal von den Big Five gehört: So nennt man die fünf großen Säugetiere Afrikas. Im Wattenmeer hingegen gibt es fünf kleine Tiere, die aber besonders bedeutsam sind. Neben dem Wattwurm sind das die Herzmuschel, die Strandkrabbe, die Wattschnecke und die Nordseegarnele. Sie alle kommen verbreitet in der Nordsee vor.
Der Wattwurm
Ein Bewohner des Watts lässt sich normalerweise nicht blicken, aber seine Hinterlassenschaften, die findet man überall im Watt. Es handelt sich um den Wattwurm. Er ist rotbraun und wird immerhin 20 bis 40 Zentimeter lang. Er gräbt lange Röhren in U-Form ins Wattenmeer. Dort sitzt er und frisst Sand! Den filtert er dann und stößt den Sand dann wieder aus. Dabei hinterlässt er die spaghettiartigen Sandhaufen. Der Wattwurm gehört zu den Small Five des Wattenmeeres.
Pazifische Auster und Miesmuschel
Nachdem 1986 in der niederländischen Nordsee Pazifische Austern ausgesetzt wurden, verbreiteten sie sich und erreichten schließlich auch die deutsche Nordsee. Eigentlich stammt sie aus dem Pazifik rund um die japanischen Gewässer. Sie ist bei uns also ein Neozoon, ein Tier, das eigentlich nicht bei uns vorkommt, sich aber ausbreitet und andere Arten verdrängt. Die Pazifische Auster verbreitet sich immer mehr. Muschelbänke werden überwuchert und so zu Austern-Riffs.
Eine Art, die durch die Auster in Bedrängnis gekommen ist, ist die Miesmuschel. Sie ist an ihrer schwarz-bläulichen Farbe und der länglich-dreieckigen Form gut zu erkennen. Allerdings hat sie einen Rettungsanker gefunden: Sie siedelt nun unter oder zwischen den großen Austern und ist dort vor Möwen oder Eiderenten geschützt, die sie gerne fressen.
Noch mehr Tiere der Nordsee
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