Deutschland - Niedersachsen
Geschichte von Niedersachsen 2 - Römerzeit und Mittelalter
Die Römer in Niedersachsen
Die Römer drangen im Laufe der Zeit, in der sie große Teile Europas und rund um das Mittelmeer beherrschten, auch in Europas Norden immer weiter vor. Den Norden konnten sie aber nicht erobern! Im Jahr 9 nach Christus wurden sie nämlich bei Kalkriese gestoppt. Dort, in der Nähe vom heutigen Osnabrück, fand nämlich die Varusschlacht statt. Von den Cheruskern, einem germanischen Stamm unter Führung von Arminius (eingedeutscht auch Hermann genannt), wurden die Römer damals im Osnabrücker Land geschlagen. Man spricht darum auch von der Schlacht am Teutoburger Wald.
Auch später waren die Römer noch im Norden unterwegs. Das belegt ein Fund bei Northeim aus dem 3. Jahrhundert, den man erst 2009 machte. Dort fanden offenbar Kämpfe zwischen Römern und Germanen statt. Allerdings konnten sich die Römer nicht durchsetzen.
Niedersachsen im Mittelalter
Das heutige Niedersachsen war im Mittelalter zu großen Teilen das Stammland der Sachsen. Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. siedelten sie hier. Im 8. Jahrhundert eroberte der Franke Karl der Große das Gebiet in den Sachsenkriegen gegen den sächsischen Herzog Widukind. Es gehörte nun als Stammesherzogtum Sachsen zum Frankenreich. Es erstreckte sich bis in heutige benachbarte Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein, während hingegen Ostfriesland nicht zu Sachsen gehörte. Mit dem heutigen Bundesland Sachsen gab es keine gemeinsamen Gebiete.
Nach dem Vertrag von Verdun im Jahr 843 und der darin vereinbarten Teilung des Frankenreiches gehörte das Stammesherzogtum Sachsen zum Ostfrankenreich, dem späteren Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. Nur Friesland blieb gehörte zum sogenannten Mittelreich und ab 855 zu Lotharingien. Zum Ostfrankenreich gehörten im 10. Jahrhundert neben Sachsen auch Bayern, Franken, Lothringen und Schwaben.
Im 11. Jahrhundert wählten die römisch-deutschen Könige das heutige Niedersachsen übrigens zu einem ihrer bevorzugten Orte. So hielt sich Heinrich III. (Regierungszeit 1039-1056) besonders gerne in der Goslarer Kaiserpfalz auf, sein Sohn Heinrich IV. (Regierungszeit 1056-1105) wurde sogar hier geboren. Er errichtete auch die Harzburg, deren Ruine man heute noch bei Bad Harzburg auf dem Burgberg besichtigen kann.
Ende des Herzogtums Sachsen
Im 12. Jahrhundert herrschte Heinrich der Löwe als letzter Herzog über Sachsen. Er kam aus der Familie der Welfen. Weil er sich aber mit dem König des Heiligen Römischen Reiches Friedrich Barbarossa anlegte, nahm der ihm 1180 das Herzogtum Sachsen weg. Das Stammesherzogtum Sachsen gab es nun nicht mehr, es zerfiel in mehrere kleinere Fürstentümer. Westfalen wurde endgültig abgetrennt.
1235 entstand das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, das nun einen großen Teil des ehemaligen Stammesherzogtums Sachsen einnahm. Schon 1269 kam es zur Teilung des Herzogtums in das Fürstentum Braunschweig und das Fürstentum Lüneburg. Die Stadt Braunschweig blieb mit ihrer Burg gemeinsames Herrschaftsgebiet. Es kam im Laufe der nächsten Jahrhunderte immer wieder zu Teilungen und erneuten Zusammenschlüssen einzelner Fürstentümer. Ein neues Fürstentum war zum Beispiel das Fürstentum Calenberg westlich von Hannover.
Niedersächsischer Reichskreis
Ab 1500 wurden im Heiligen Römischen Reich die sogenannten Reichskreise geschaffen. Man wollte die Verwaltung vereinfachen. Der Niedersächsische Kreis umfasste dabei das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg bis ins heutige Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hinein. Zum Westfälischen Kreis gehörten u.a. Osnabrück, Ostfriesland, Verden, Diepholz und Schaumburg. Friesland gehörte zum Burgundischen Kreis.
Inhalt unter Politik und Geschichte von Niedersachsen
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Seite 2: | Geschichte Niedersachsens 1 - Urzeit und Steinzeit |
Seite 3: | Geschichte Niedersachsens 2 - Römerzeit und Mittelalter Hier bist du! |
Seite 4: | Geschichte Niedersachsens 3 - Neuzeit |
Seite 5: | Geschichte Niedersachsens 4 - nach 1946 |
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