Deutschland - Niedersachsen
Nach 1946 - Geschichte des Landes Niedersachsen
Gründung von Niedersachsen
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Deutschland in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Niedersachsen lag in der britischen Besatzungszone. Im August 1946 wurde das Land Hannover gegründet. Man diskutierte, wie es weitergehen sollte. So gab es zum Beispiel Überlegungen, ein Bundesland "Weser-Ems" zu gründen. Hannover und Braunschweig waren als eigenständige Bundesländer im Gespräch.
Schließlich entschied man sich aber für eine größere Variante: das Bundesland Niedersachsen. Es wurde zum 1. November 1946 gebildet aus dem Land Hannover und den drei Freistaaten Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe.
Allerdings gab es ein paar Sonderregelungen:
• Die Stadt Wesermünde wurde 1947 in Bremerhaven umbenannt und dem Bundesland Bremen zugeschlagen. Wesermünde hatte genau wie Bremen zur amerikanischen Besatzungszone gehört.
• Die Gemeinden Amt Neuhaus und Neu Bleckede, die rechts der Elbe lagen, und zum Land Hannover gehörten, wurden der sowjetischen Zone zugeschlagen und lagen somit dann in der DDR. Erst nach der Deutschen Einheit wurden diese Gemeinden wieder nach Niedersachsen eingegliedert.
• Auch der Freistaat Braunschweig hatte Gemeinden im östlichen Landesteil, die nun an die DDR fielen: Blankenburg und Calvörde. Sie blieben auch nach 1990 Teil von Sachsen-Anhalt.
Die Nachkriegszeit in Niedersachsen
Wenige Wochen später – am 9. Dezember 1946 – trat der erste Landtag in Niedersachsen zusammen. Er wurde nicht gewählt, sondern von der britischen Militärregierung ernannt. Zum ersten Ministerpräsidenten wurde Hinrich Wilhelm Kopf gewählt. Er gehörte der SPD an.
1951 trat die Vorläufige Niedersächsische Verfassung in Kraft. "Vorläufig" war sie, weil sie als Übergang bis zur Wiedervereinigung gedacht war. Somit wurde sie dann 1993 von der Niedersächsischen Verfassung ersetzt.
In den ersten Jahren nach Kriegsende kamen sehr viele Flüchtlinge nach Niedersachsen. Sie kamen aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reiches, die nun zu Polen oder der Sowjetunion gehörten. Dort wurden die Menschen vertrieben und kamen nach Westdeutschland. Niedersachsen besaß die längste Grenze zur sowjetischen Besatzungszone und so kamen viele der Flüchtlinge nach Niedersachsen, zum Beispiel aus Ostpreußen oder Schlesien.
Weitere Geschichte von Niedersachsen
Niedersachsen war lange ein eher strukturschwaches Bundesland. Viele Menschen arbeiteten in der Landwirtschaft. 1960 waren das 20 Prozent aller Beschäftigten. Es gab wenig Industrie und auch wenige Städte.
Wegweisend war die Wiederaufnahme der Autoproduktion von Volkswagen in Wolfsburg. Die Volkswagen AG ist heute einer der größten Automobilhersteller der Welt. Für die niedersächsische Wirtschaft wurde sie zu einem wichtigen Zweig, der viele Arbeitsplätze sicherte. Der VW Käfer wurde zum Verkaufsschlager.
Ende der 1970er Jahre kam es in Gorleben zu großen Demonstrationen gegen die geplante Atommüll-Deponie. In diesem "Endlager" sollten radioaktive Abfälle gelagert werden. Der niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht stellte die Pläne mehrere Wochen nach der Demonstration ein. Ein Zwischenlager wurde jedoch 1983 gebaut.
Von Niedersachsen aus fuhren viele Menschen in die DDR oder nach West-Berlin. Der Grenzübergang Marienborn bei Helmstedt war der größte Grenzübergang an der innerdeutschen Grenze.
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