Deutschland - Niedersachsen
Wo liegt Osnabrück?
Osnabrück liegt im Südwesten von Niedersachsen. Die Stadt ist umgeben vom Landkreis Osnabrück. Beide zusammen – Stadt und Landkreis – bilden das Land Osnabrück. Es ragt mit drei Seiten nach Nordrhein-Westfalen hinein, wie du auf der Karte gut sehen kannst.
Mit 167.366 Einwohnern (Stand 31.12.2022) ist Osnabrück nicht nur eine Großstadt, sondern auch die viertgrößte Stadt in Niedersachsen. Sie ist die einzige Großstadt, die mitten in einem Naturpark liegt, nämlich dem Natur- und Geopark TERRA.vita. Osnabrück ist in 23 Stadtteile unterteilt, von denen manche so schöne Namen tragen wie Sonnenhügel, Fledder oder Wüste. Eine Karte vom Land Osnabrück und von den Stadtteilen findest du unten in der Diaschau.
Die Stadt liegt im Osnabrücker Hügelland. Das wird im Norden vom Wiehengebirge, im Süden vom Teutoburger Wald begrenzt. Durch Osnabrück fließt die Hase, die sich östlich der Innenstadt in zwei Arme teilt, ehe sie nach zwei Kilometern wieder zusammenfließen. Die Hase ist nicht schiffbar, sie mündet später in die Ems. Ein Nebenfluss der Hase ist die Nette. Durch den Osnabrücker Stichkanal hat die Stadt Anschluss an den Mittellandkanal. Darum gibt es auch einen Hafen.
Beliebte Veranstaltungen sind die Maiwoche, ein Volksfest, und das Steckenpferdreiten. An einem Tag um den 25. Oktober herum reiten Kinder der vierten Klassen auf Steckenpferden zum Rathaus. Damit wird an die Verkündigung des Friedens im Jahr 1648 erinnert. Zu der Veranstaltung gehört im Anschluss ein Kinderfest.
Steckbrief Osnabrück
Fläche von Osnabrück | 119,8 km² |
Einwohner von Osnabrück | 167.366 (Stand 31.12.2022) |
Bevölkerungsdichte | 1397 je km² |
Höhe | 64 m |
Kfz-Kennzeichen | OS |
Fluss in Osnabrück | Hase |
Was kann man in Osnabrück machen?
Das Wahrzeichen der Stadt ist das historische Rathaus, dessen Bau 1487 begann und das bis heute als Rathaus genutzt wird. Hier wurde im Friedenssaal einst der Westfälische Friede ausgehandelt und unterzeichnet. Er kann ebenso besichtigt werden wie ein Stadtmodell von 1633.
Am dreieckigen Marktplatz befinden sich neben dem Rathaus auch die Marienkirche und eine Reihe bunter, alter Giebelhäuser. In der Innenstadt gibt es noch eine Reihe weiterer Kirchen, darunter die Katharinenkirche mit ihrem 103 Meter hohen Turm sowie der Dom St. Peter.
Familienspaß in Osnabrück
Zu Spaziergängen laden der Schlossgarten und der Rubbenbruchsee ein, zum Baden fährt man zum Attersee. Das Nettebad eignet sich zum Planschen, auch wenn es draußen stürmt und schneit. Beliebt bei Familien ist natürlich der Zoo. Zum Museum am Schölerberg gehört auch ein Planetarium.
Was kommt aus Osnabrück?
Immer wieder begegnet in Osnabrück ein schwarzes Rad mit sechs Speichen. Es ist das Wappenzeichen der Stadt. Das Rad war schon im Mittelalter das Münzzeichen des Hochstifts Osnabrück. Es wird gedeutet als Teil des "Wagens Gottes".
Typische kulinarische Spezialitäten sind Ramankeneintopf (mit Birnen), Stopsel (aus Schweinefleisch), Wurstebrot (eine Grützwurst) und Springbrötchen (Brötchen mit aufgesprungener Oberfläche).
Geschichte von Osnabrück
Um das Jahr 780 herum wurde das Bistum Osnabrück von Karl dem Großen gegründet. 785 entstand auf dem Gebiet des heutigen Doms eine Kirche. Bald ließen sich auch Bewohner nieder, denn die Lage an der Hase war günstig und mehrere Handelswege kreuzten sich hier.
Ein Bistum (auch Diözese genannt) ist ein Verwaltungsbezirk der katholischen Kirche. Geleitet wird es von einem Bischof. Das Bistum selbst ist in Pfarreien untergliedert. Der Dom St. Peter in Osnabrück ist die Kathedrale des Bistums, d.h. dort hat der Bischof seinen Sitz.
Wälle und Wassergräben wurden angelegt, um den Dom zu schützen. Nach einem Überfall durch die Normannen um 880 wurden die zerstörte Kirche und die Befestigungen wieder aufgebaut. Die Bevölkerung wuchs, der Marktplatz und ein Vorgängerbau der Marienkirche entstanden, die Stadtbefestigung wurde ausgebaut. 1171 erhielt Osnabrück das Stadtrecht.
Geistliche Territorien
Der Landesherr oder Fürst war zugleich der oberste Geistliche. Geistliche und weltliche Herrschaft waren also in einer Hand. Das Gebiet der geistlichen und der weltlichen Herrschaft musste dabei nicht genau übereinstimmen. Im Heiligen Römischen Reich waren solche Geistlichen Territorien weit verbreitet.
Das Fürstbistum Osnabrück entsteht
1236 ging auch die weltliche Herrschaft über das Gebiet an den Bischof. Dadurch entstand das Fürstbistum Osnabrück (auch Hochstift Osnabrück genannt).
Der Bischof war damit zugleich Landesfürst, das nennt man auch Fürstbischof. Ein solches Gebiet nennt man auch Geistliches Territorium. Das Fürstbistum bestand bis 1803. Das Gebiet entsprach etwa dem des heutigen Osnabrücker Landes.
Altstadt und Neustadt
Südlich der Altstadt entwickelte sich ein zweiter Ort rund um die Johanniskirche. Sie wurde Neustadt genannt. 1306 wurde beide vereinigt. Um auch das Land außerhalb der Stadtbefestigung zu schützen, wurde vom 13. bis 15. Jahrhundert eine Landwehr aus Wällen, Gräben und Türmen gebaut. Leinen wurde zu einer bedeutenden Handelsware. 1530 vernichteten ein Stadtbrand und ein heftiger Sturm viele Gebäude.
Westfälischer Friede
1648 wurde in Münster und Osnabrück der Westfälische Friede geschlossen. Er beendete den Dreißigjährigen Krieg. Dem Frieden sieht sich die Stadt Osnabrück bis heute verpflichtet und nennt sich darum auch die Friedensstadt.
Nach der Reformation wechselten sich ein katholischer und ein evangelischer Landesherr mit der Herrschaft ab. Denn keine Konfession hatte sich trotz des Augsburger Religionsfriedens durchsetzen können. Man konnte nicht feststellen, ob das Hochstift im die Religion bestimmenden Jahr 1624 katholisch oder protestantisch war.
Die katholischen Bischöfe wurden wie zuvor vom Domkapitel gewählt, die evangelischen Landesherren kamen aus dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Als 1661 Ernst August I. von Braunschweig-Lüneburg Fürstbischof wurde, ließ er das Osnabrücker Schloss als seine Residenz errichten.
Weil kirchlicher Besitz mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 an weltliche Herrscher ging, wurde auch das Hochstift Osnabrück aufgelöst. Es wurde zum Fürstentum und war erst preußisch, dann westfälisch und französisch, ehe es durch den Wiener Kongress 1814 dem Königreich Hannover zugeschlagen wurde. Mit diesem wurde es 1866 dann eine preußische Provinz (siehe Geschichte Hannover).
Im Zweiten Weltkrieg wurden 65 Prozent des Stadtgebietes bei Bombenangriffen zerstört. In der Altstadt waren sogar 94 Prozent betroffen. 1946 wurde das Land Hannover und damit auch Osnabrück mit den Freistaaten Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe zum Bundesland Niedersachsen vereinigt.
Nach dem Krieg wurden viele britische Soldaten in Osnabrück stationiert, die „Garnison Osnabrück“. Sie blieben bis 2009. Die Altstadt wurde wieder aufgebaut.
Osnabrück in Bildern und Karten
Inhalt: Städte in Niedersachsen
Seite 1: | Städte in Niedersachsen - Überblick |
Seite 2: | Hannover - die Landeshauptstadt |
Seite 3: | Braunschweig |
Seite 4: | Oldenburg |
Seite 5: | Osnabrück Hier bist du! |
Seite 6: | Wolfsburg |
Seite 7: | Göttingen |
Seite 8: | Hildesheim |
Seite 9: | Salzgitter |