Deutschland - Nordrhein-Westfalen

Über das einstige Zentrum des Kohlebergbaus informiert heute das Deutsche Bergbau-Museum, das die Geschichte des Bergbaus und der Stahlproduktion in der Stadt beleuchtet. Von zwei Aussichtsplattformen kann man auf die Stadt blicken.

Zur Naherholung lädt der Stadtpark ein, in dem sich außerdem ein Tierpark befindet. Auch ein Planetarium ist hier zu finden. Etwas außerhalb ist der Kemnader See, wo man radeln, skaten, wandern und Tretboot fahren kann.

Einen sehr guten Ruf hat das Schauspielhaus Bochum, an dem schon berühmte Intendanten tätig waren. Wer Musicals liebt, besucht Starlight Express im eigens dafür erbauten Starlight Express Theater.

In der Innenstadt beeindruckt die große Glocke vor dem Rathaus. Sie wurde 1867 in Bochum gegossen und war im gleichen Jahr als größte von vier Glocken eine Attraktion auf der Weltausstellung in Paris. Allen Bochumern bekannt ist auch das Kuhhirtendenkmal. Es erinnert an die Zeit im 19. Jahrhundert, als Bochum noch ein Ackerbauernstädtchen war, in der die meisten Einwohner Landwirtschaft betrieben. Ganz in der Nähe steht die ältesten Kirchen von Bochum, die Propsteikirche St. Peter und Paul und die Pauluskirche.

Ein besonderes Hochhaus, das weithin zu sehen ist, ist das Exzenterhaus. Es ist 89 Meter hoch und wurde auf einem alten Luftschutzbunker errichtet. Das Besondere ist, dass jeweils fünf Stockwerke einen Komplex bilden, die gegen die anderen Komplexe verschoben sind. 2013 wurde es fertig gestellt.

Im Jahr 890 wird Bochum erstmals urkundlich erwähnt. Wahrscheinlich gab es zu diesem Zeitpunkt schon eine Pfalz. Auf dem Gelände der heutigen Propsteikirche St. Peter und Paul entstand schon damals ein Vorgängerbau als Pfalzkirche.

Bochum gehörte ab 1243 zur Grafschaft Mark. 1321 erhielt Bochum die Stadtrechte. Ab 1398 gehörte sie zum Herzogtum Kleve. Zwei Brände vernichteten im 16. Jahrhundert fast die gesamte Stadt, die Pest tötete zahlreiche Einwohner. 1547 wurde die im Brand zerstörte Kirche St. Peter und Paul wieder aufgebaut. Es entstanden die ersten Zechen, in denen Steinkohle abgebaut wurde.

1614 kam Bochum mit dem Herzogtum Kleve zu Brandenburg, nachdem sich der Kurfürst von Brandenburg im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit durchgesetzt hatte. Schon 1618 vereinigten sich die Mark Brandenburg und das Herzogtum Preußen, sodass Bochum nun zu Brandenburg-Preußen gehörte. 1701 wurde dies zum Königreich Preußen.

Zwischen 1806 und 1815 stand Bochum wie die gesamte Region unter französischer Herrschaft und gehörte zum Ruhrdepartement, ehe die Stadt wieder zu Preußen kam. Bochum gehörte zur preußischen Provinz Westfalen. Immer mehr Zechen öffneten, Industrie siedelte sich an, eine Arbeitersiedlung entstand in Stahlhausen.

1905 wohnten erstmals mehr als 100.000 Menschen in Bochum. Dadurch wurde Bochum zur Großstadt. Im Zweiten Weltkrieg zerstörten zahlreiche Bomben die Stadt zu 38 Prozent. Nach dem Krieg erfolgte der Wiederaufbau. Die Kohlekrise führte ab 1958 zur Schließung vieler Zechen und dem Niedergang der Stahlindustrie. 1973 schloss die letzte Zeche in Bochum.

1962 wurde nicht nur die die Ruhr-Universität gegründet, sondern begann auch die Autoproduktion von Opel. Sie endete 2014. Schon 2008 hatte das Nokia-Werk geschlossen. Die Hinwendung zu anderen Industriezweigen war gescheitert und bedeutete den Verlust von vielen Arbeitsplätzen. Wie in anderen Städten des Ruhrgebiets setzte eine Hinwendung von Industrie zu Dienstleistungen ein.