Deutschland - Nordrhein-Westfalen
Wo liegt Münster?
Die Stadt Münster liegt im Norden vom Bundesland Nordrhein-Westfalen in der Region Westfalen und ist das Zentrum des Münsterlandes. Münster liegt somit im Westen von Deutschland. Münster ist bei den Städten in Nordrhein-Westfalen Nummer 10 nach Größe. 320.946 Einwohner sind hier zu Hause (Stand 31.12.2022). Davon sind rund 62.000 Studenten, was einem Bevölkerungsanteil von fast 20 Prozent entspricht. Münster ist außerdem als Fahrradstadt bekannt.
Münster liegt an der Münsterschen Aa. Dieser Fluss fließt 15 Kilometer weiter nördlich in die Ems. Weil in Nordrhein-Westfalen mehrere Flüsse Aa heißen, unterscheidet man sie mit einem Zusatz, hier also die Münstersche Aa. Im Südwesten von Münster wird die Aa aufgestaut zum Aasee, einem beliebten Naherholungsgebiet. Anschließend fließt die Aa durch die Innenstadt. Im Osten der Stadt hat Münster über den Stadthafen Anschluss an den Dortmund-Ems-Kanal. Der Hafen wird heute aber vor allem kulturell und gastronomisch genutzt und dient kaum mehr als Warenumschlagsplatz.
Typisch für Münster ist, dass es recht viele Regentage im Jahr gibt, an denen es aber wenig regnet. Münster ist in sechs Stadtbezirke geteilt: Mitte, Nord, Ost, West, Süd-Ost und Hiltrup. Diese Bezirke teilen sich noch einmal in 20 Stadtteile. Eine Karte mit den Stadtteilen findest du unten in der Diaschau.
Als Wahrzeichen von Münster gelten das Historische Rathaus am Prinzipalmarkt und der St.-Paulus-Dom. Im Münsteraner Rathaus (und in Osnabrück) wurden 1648 die Verhandlungen geführt, die schließlich zum Ende des Dreißigjährigen Krieges und zum Westfälischen Frieden führten. Im Zweiten Weltkrieg war das Rathaus zerstört, danach aber wieder aufgebaut worden. Es ist im Stil der Gotik erbaut.
Steckbrief Münster
Fläche von Münster | 303,28 km² |
Einwohner Münster | 320.946 (Stand: 31.12.2022) |
Bevölkerungsdichte | 1058 Einwohner je km² |
Höhe | 60 m |
Kfz-Kennzeichen | MS |
Fluss durch Münster | Münstersche Aa |
Anzahl der Stadtteile in Münster | 20 "Wohnbereiche" |
Was kann man in Münster machen?
Wie wäre es mit einem Besuch im Museum? Münster hat da gleich mehrere spannende Museen zur Auswahl, das LWL-Museum für Naturkunde etwa, zu dem auch ein Planetarium gehört, oder das Mühlenhof-Freilichtmuseum.
Beliebt bei Familien ist auch der Allwetterzoo. Elefanten, Nashörner und Zebras sind hier ebenso zu sehen wie Nasenbären, Giraffen und Pinguine. Im Zoo liegt zudem das Pferdemuseum. Und bei all diesen Attraktionen ist man auch schon am Aasee. Mit dem solarbetriebenen Boot Solaaris lässt sich bequem über den See schippern. Eine Wanderung um den See ist 5,7 Kilometer lang. Dabei lassen sich auch noch zahlreiche Kunstobjekte bestaunen, etwa die Giant Pool Balls. Oder ihr fahrt Tretboot!
Exotische Pflanzen und Blumen lassen sich im Botanischen Garten bestaunen. Der befindet sich im Schlossgarten hinter dem Fürstbischöflichen Schloss, in dem heute die Universität ihren Hauptsitz hat. Ein Baum-Erlebnispfad ist hier auch zu finden.
Münster ist aber auch bekannt für seine nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaute Altstadt. Man hat sich beim Wiederaufbau – anders als in den meisten anderen Städten – am historischen Grundriss orientiert. Besonders hübsche Giebelhäuser stehen am Prinzipalmarkt. Keiner der Giebel gleicht dem anderen. Die Fassaden sind aus Sandstein und zu beiden Seiten führen Bogengänge entlang der Straße. Begrenzt wird der Platz durch die Lambertikirche im Norden und den Stadthausturm im Süden. Bei diesem befindet sich auch das Historische Rathaus. Der Dom ist die Kathedrale des Bistums Münster. Neben den historischen Gebäuden gibt es aber auch immer wieder moderne Architektur, etwa die neue Stadtbibliothek in Form eines Schiffes neben dem alten Krameramtshaus.
Typisch Münster!
Münster ist als Fahrradstadt bekannt. Mehr als 500.000 Räder soll es in der Stadt geben und damit weit mehr als Einwohner. Aber auch der Anteil der Räder am gesamten Verkehr ist sehr hoch - die Räder werden also auch intensiv genutzt!
Sehr beliebt ist der Weg rund um die Altstadt auf der Promenade. Dort dürfen Autos nämlich nicht fahren. Aber der Radverkehr wird auch sonst überall in der Stadt gefördert und gilt als vorbildlich. Es gibt häufig eigene Fahrstreifen für Fahrräder und auch Fahrradstraßen. Praktisch auch, dass Münster so flach ist - da muss man sich mit dem Rad keine Berge hochquälen!
Geschichte von Münster
Seit dem 6. Jahrhundert hatte es auf einem Hügel an der Aa, dort wo heute der Dom steht, eine kleine sächsische Siedlung namens Mimigernaford gegeben. 793 gründete der Missionar Liudger dann hier ein Kloster. Auf Lateinisch heißt Kloster monasterium – daraus entwickelte sich der Name Münster.
Bald darauf wurde dann das Bistum Münster gegründet. Liudger wurde der erste Bischof dieses Bistums und man begann mit dem Bau des Doms. Der Dom wurde mit einem Wall befestigt und nach und nach siedelten sich Händler und Handwerker an.
Im 11. Jahrhundert wurden die Vorgänger der Überwasserkirche als Stiftskirche und der Lambertikirche als Kirche der Kaufleute erbaut. Neben dem Bistum Münster, also dem kirchlichen Gebiet, entstand, das Fürstbistum Münster (auch Hochstift Münster genannt), ein weltliches Gebiet unter der Herrschaft des Bischofs.
Um 1170 erhielt Münster das Stadtrecht. 1197 brannte die Stadt komplett nieder und musste wieder aufgebaut werden. Handwerker und Händler siedelten sich nun auch außerhalb der Domburg an.
Auch eine Stadtmauer wurde errichtet. Sie verlief in etwa dort, wo heute die Promenade zu finden ist. Münster wurde eine bedeutende Handelsstadt, prächtige Kaufmannshäuser und das Rathaus wurden erbaut.
Der Stadtadel, in Münster Erbmänner genannt, stellte bis 1458 die Ratsherren und Bürgermeister. In der Stiftsfehde von 1450 bis 1457 stritten zwei Familien um die Nachfolge des verstorbenen Bischofs. Erst der Papst beendete die Fehde, indem er einen ganz anderen Bischof ernannte. Danach wurde die Stadtverfassung geändert und nicht mehr nur die Erbmänner konnten Ratsherren werden.
Auch die Reformation ging nicht spurlos an Münster vorüber. Der Reformator Bernd Rothmann wirkte in der Stadt, der Bischof gewährte Münster schließlich 1533 die Glaubensfreiheit. Rothmann folgte unterdessen der Täuferbewegung, die – anders als Martin Luthers Lehre – die Kindstaufe ablehnte. Mit weiteren Täufern errichtete er das Täuferreich von Münster, was zu kriegerischen Auseinandersetzungen führte.
Anführer der Bewegung wurde Jan Mathys. Gegner der Täufer mussten die Stadt 1534 verlassen und belagerten diese nun. Der Täufer Jan van Leiden ließ sich nach Mathys Tod sogar zum König krönen. Nach wenigen Monaten gewannen die Belagerer unter Anführerschaft von Bischof Franz von Waldeck jedoch die Oberhand, drangen in die Stadt ein und ließen die Anführer der Täufer hinrichten. Ihre Leichen wurden in drei Körben an der Lambertikirche aufgehängt. Die Körbe sind noch immer dort zu sehen.
Nun begann eine wirtschaftliche Blüte der Stadt. Der katholische Glauben gewann langsam wieder die Oberhand. Im Dreißigjährigen Krieg konnte Münster nicht erobert werden. Zum Ende des Krieges wurde Münster mit Osnabrück ausgewählt als Stadt für die Friedensverhandlungen. Im Mai wurde der Vertrag zwischen Spanien und den Niederlanden unterzeichnet, wodurch die Niederlande unabhängig wurden. Im Oktober schlossen auch das Heilige Römische Reich, Frankreich und Schweden den Westfälischen Frieden, und zwar im Friedenssaal im Rathaus.
Die folgenden Jahre waren geprägt vom Kampf um die Macht zwischen Fürstbischof und Stadt bzw. kirchlichem Landesherrn und Bürgertum. Nach zweimaliger Belagerung setzet sich der Fürstbischof von Galen schließlich durch und sicherte sich die Macht in Münster. 1787 wurde das Fürstbischöfliche Schloss fertig gestellt.
1803 fiel mit dem Reichsdeputationshauptschluss auch Münster an Preußen. Das Hochstift wurde aufgelöst, der östliche Teil, davon und damit auch die Stadt Münster wurden zum Fürstentum Münster. Das geistliche Fürstentum war also nun ein weltliches. 1806 wurde die Region von den französischen Truppen Napoleons besetzt.
Nach dem Wiener Kongress gehörte Münster wieder zum Königreich Preußen und lag nun in der Provinz Westfalen. Unter den Preußen wurde Münster zur Garnisonsstadt ausgebaut. 1902 wurde die Westfälische Wilhelms-Universität neu gegründet. Immer wieder kam es zu Konflikten zwischen dem katholischen Münster und dem protestantisch geprägten Preußen, etwa in der Frage ob Mischehen erlaubt seien. So hinterließ auch der Kulturkampf ab 1871 besonders tiefe Spuren in Münster.
1875 und 1903 kam es zu Eingemeindungen nach Münster, wodurch die Stadt wuchs. 1899 wurde der Hafen eröffnet, der Zugang zum Dortmund-Ems-Kanal bot. 1915 wurde Münster zur Großstadt, als erstmals 100.000 Menschen in der Stadt wohnten. Handwerk und Einzelhandel dominierten die Wirtschaft, große Fabriken gab es kaum. 1918 wurde Preußen zum Freistaat, in dem Münster nun lag.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Münster bei Bombenangriffen stark getroffen. 63 Prozent der Stadt wurden zerstört, in der Altstadt sogar 91 Prozent. Ein großer Teil der Altstadt wurde, anders als in den meisten anderen Städten, die historische Bebauung wieder errichtet.
Seit 2014 wohnen mehr als 300.000 Menschen in Münster.