Deutschland - Sachsen
Landwirtschaft in Sachsen
Bei Sachsen handelt es sich um eine vielseitige Kulturlandschaft, die seit Jahrhunderten gewachsen ist und die auch die Landwirtschaft geprägt hat. Mittlerweile gibt es kleine und große Betriebe, die nebeneinander existieren können. Auch ist die Landwirtschaft in Sachsen sehr eng mit anderen Wirtschaftsbereichen verbunden. Als Beispiel dient die Lebensmittelindustrie. So werden Pflanzen in Sachsen angebaut und dann industriell weiterverarbeitet.
In den letzten 30 Jahren fanden innerhalb der Landwirtschaft in Sachsen erhebliche Veränderungen statt, man sagt dann auch, die Strukturen wurden verändert. Ein Beispiel dafür ist die Tatsache, dass heute nur noch halb so viele Menschen dort arbeiten wie vor 30 Jahren. Die Zahlen gingen vor allem in den frühen 90er Jahren stark zurück, um sich dann einzupendeln bzw. einen leichten Rückgang aufzuweisen. Gleichzeitig stieg die Produktivität, was bedeutet, dass weniger Arbeitskräfte mehr Produkte herstellten oder ernteten.
Was wird in Sachsen angebaut?
In Sachsen ist es weitgehend trocken und warm, so wird hier sehr viel Weizen angebaut, mehr als im Durchschnitt in Deutschland. Allerdings schwanken hier die Zahlen von Jahr zu Jahr um mehrere Tausend Hektar. So haben Hackfrüchte an Bedeutung verloren, jetzt werden sie wieder auf größeren Flächen angebaut. Der Maisanbau nimmt zu, weil Mais auch für die Herstellung regenerativer Energien verwendet wird. Auch die Anbaufläche für Hülsenfrüchte steigt. Die Vermehrung von Saatgut ist ebenso typisch für Sachsen.
Obstanbau
Beim Obstanbau liegt der Schwerpunkt auf dem Apfelanbau. Nur im "Alten Land" bei Hamburg und in der Bodenseeregion werden noch mehr Äpfel geerntet. So ist Sachsen das drittgrößte geschlossene Obstanbaugebiet in Deutschland. Auf die Äpfel folgen mengenmäßig Kirschen und Beeren, vor allem Erdbeeren.
Tierhaltung in Sachsen
Immerhin 5% der gesamten deutschen Milch wurden im Jahr 2020 in Sachsen produziert. Doch die Zahlen an Betrieben und auch an Kühen sind rückläufig.
Schweinehaltung und Schweinemast in Sachsen
In Sachsen werden auch Schweine gehalten, jeweils rund 1/5 der Bestände stehen in den Landkreisen Nord- und Mittelsachsen. Größere Bestände gibt es auch in den Landkreisen Meißen und Bautzen.
Bei der Schweinemast wird heftig diskutiert, ob die Massentierhaltung - oft werden viele Schweine in einem Stall gehalten - das Wohl der Tiere überhaupt schützen kann. Mittlerweile gibt es Bestimmungen, die die Tierhaltung verbessern und dem Wohl der Tiere dienen sollen. Jede Verbesserung bedeutet leider oft weniger Einnahmen für die Bauern. Das liegt in den niedrigen Schweinepreisen begründet. So stehen sich hier verschiedene Interessen gegenüber. Weniger Schweine mit mehr Platz und artgerechtem Futter wären eine große Verbesserung für die Tiere. Ökologisch orientierte Betriebe es handhaben dies schon so.
Dafür müssten wir als Verbraucher allerdings bereit sein, mehr Geld auszugeben und für Fleisch auch angemessen zu zahlen. Diese Bereitschaft fehlt leider bei vielen, denen es lieber ist, billiges Schweinefleisch zu kaufen als auf Qualität zu achten.
Ein Problem in Sachsen ist auch die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest. Das ist eine ansteckende Krankheit auch für Hausschweine, die für viele Tiere tödlich endet. Corona setzte den Schweinerhalter*innen ebenso heftig zu. Es gibt im Moment zu viele Schweine, da China keine Schweine mehr kauft, eben aus Angst vor der Afrikanischen Schweinepest.
Wenn das Problem letztlich auf politischer Ebene gelöst werden muss, kann jeder persönlich gleichzeitig einen Teil dazu beitragen und einfach kein Billigfleisch mehr kaufen und essen und überhaupt weniger Fleisch essen.
Hühnerhaltung in Sachsen: Fleisch und Eier
Nach der Milchproduktion und der Schweinehaltung nimmt die Geflügelhaltung in Sachsen den dritten Platz ein. Unter Geflügelhaltung werden sowohl das Hühnerfleisch wie auch die Eierproduktion gezählt. Sachsens Hühner legen mehr Eier als die Hühner im Bundesdurchschnitt. Die Nachfrage nach Eiern stieg 2019 wieder. Auch bei der Geflügelhaltung wird mittlerweile sehr viel vom Tierwohl gesprochen. Hier hat die Verbraucher*in allerdings mehr Möglichkeiten, denn es gibt verschiedene Haltungsklassen, die so auch gekennzeichnet sind. Je nachdem, ob es sich um Käfighaltung, Bodenhaltung oder Freilandhaltung oder Biohaltung handelt, gibt es eine Kennzeichnung.
So steht "01" für Freilandhaltung und "02 für Biohaltung. Der Vorteil letzterer Haltung bedeutet, dass nur so viele Tiere gehalten wie von der Fläche ernährt werden können. Demzufolge wird nur so viel Kot erzeugt, wie der Boden an Nährstoffen aufnehmen kann. Das Futter wird ohne Pestizide, chemisch-synthetische Dünger und Gentechnik hergestellt. Das Problem ist, dass sich nicht immer alle Züchter daran halten. Trotzdem können wir beim Einkaufen auf die Haltungsbedingungen achten und die Eier mit der entsprechenden Kennzeichnung kaufen. Das machen mittlerweile auch schon viele Menschen.
Ökologische Landwirtschaft in Sachsen
Der Anteil der ökologisch wirtschaftenden Betriebe lag in Sachsen bereits bei über 12 %, der Anteil an der Landesfläche bei 8,1 % (Januar 2021). So gibt es in Sachsen schon zwei Bio-Regio-Modellregionen. Was soll das sein? Vieler Verbraucher*innen schätzen mittlerweile Produkte, die regional hergestellt wurden und nur kurze Wege zurücklegen mussten, um in den Handel zu kommen Dies ist nachhaltig und klimafreundlicher. Die erste Region in Sachsen befindet sich im Landkreis Görlitz. Und die zweite Bio-Regio-Modellregion verbindet die Region Lausitz, in der die Produkte hergestellt werden, mit der Region Dresden, in der die Produkte dann verbraucht werden. Bei diesen Projekten sollen die Verbraucher*innen bessere Informationen zu ökologisch hergestellten Lebensmitteln erhalten und diese auch gleich nutzen können.