Estland
Wie feiert man Weihnachten in Estland?
Weihnachten heißt auf Estnisch Jõulud. Schon in der Adventszeit schmücken die Esten ihre Häuser und Straßen weihnachtlich.
Weihnachtsplätzchen werden auch gebacken, wobei die dunklen Pfefferkuchen (piparkoogid) besonders beliebt sind. Schnee ist gefallen? Dann stürmen alle in Tallinn zur Sängerwiese, denn die wird zur riesigen Rodelbahn.
Auch ein Gang über den Weihnachtsmarkt verkürzt die Wartezeit. In Tallin wird er auf dem Rathausplatz aufgebaut. Ein großer Weihnachtsbaum steht in der Mitte des Platzes. Schon 1441 soll hier erstmals ein solcher Weihnachtsbaum aufgestellt worden sein - vielleicht war er der erste in Europa? Auch Tartu hat einen Weihnachtsmarkt. Die Weihnachtsmärkte öffnen meist schon im November und dauern bis Anfang Januar.
Zu den Traditionen in Estland gehört, dass die Kinder ihre Pantoffeln am Abend vor Weihnachten ins Fenster stellen. Die Weihnachtselfen, die Päkapikk, füllen sie dann mit Leckereien.
Der Heiligabend, also der 24. Dezember, ist in Estland seit 2005 ein Feiertag. Ein Besuch auf dem Friedhof und ein Saunagang stehen bei vielen Esten an diesem Tag auf dem Programm. Der Weihnachtsmann heißt hier Jõuluvana und kommt mit dem Schlitten aus Finnland. Bevor er die Geschenke verteilt, will er aber noch ein Gedicht oder ein Lied hören!
Tallinns Bürgermeister verkündet übrigens an Heiligabend den Weihnachtsfrieden, und zwar vom Balkon des Rathauses aus. Das ist schon seit 350 Jahren Tradition.
Zum traditionellen Weihnachtsessen gehören in Estland Schweinebraten, Sauerkraut und Ofenkartoffeln. Nicht fehlen dürfen bei vielen Familien die Blutwurst (verivorst) und der Rote-Bete-Salat (rosolje). Kasukas ist geschichteter Heringssalat. Am liebsten stehen sieben, neun oder zwölf Gerichte auf dem Tisch, denn das soll Glück ins Haus bringen.
Auch der 25. und der 26. Dezember sind Feiertage.