Finnlands Flagge Finnland

Wie zeigt sich der Klimawandel in Finnland?

Der Klimawandel zeigt sich in Finnland an steigenden Temperaturen und daraus folgenden Dürren. Im August 2023 gab es in mehreren Städten Finnlands Hitzerekorde.

Lang anhaltende Trockenheit ist zudem eine Gefahr für Waldbrände. Heftige Brände gab es zum Beispiel im Juli 2021 im Nordwesten des Landes. 300 Hektar Wald wurden zerstört.

Ein weiteres Problem sind Überschwemmungen. Sie treten nach heftigem Regen immer wieder auf. Weil es in Finnland viele Flüsse und Seen gibt, treten diese dann über ihre Ufer. Es wird damit gerechnet, dass sich solche Hochwasser nach Starkregen immer häufiger ereignen werden. Vor allem die Städte Pori im Südwesten und Rovaniemi in Lappland sowie ihre Regionen werden davon betroffen sein. Am meisten ist damit in den Monaten zwischen Oktober und Februar zu rechnen.
 

Finnland steigt aus dem Wasser

Von einem steigenden Meeresspiegel ist Finnland weniger stark betroffen als andere Länder. Das liegt an der postglazialen Landhebung. Als vor 11.000 Jahren das Eis über Nordeuropa schmolz, ließ der Druck auf das Land nach - und ganz, ganz langsam steigen die Landmassen darum an, bis heute. Das heißt also, das Land steigt - und zwar mehr als das Wasser an der Küste steigt.

Allerdings führt das zu anderen Problemen. Das Land steigt an der Küste nämlich stärker als im Landesinneren. Es neigt sich damit gegen der Fließrichtung der großen Flüsse und die erreichen das Meer schwerer. Das wiederum erhöht die Gefahr von Überschwemmungen.
 

Folgen des Klimawandels in Finnland

Was tut Finnland für den Klimaschutz?

Finnland will, bis zum Jahr 2035 klimaneutral werden. Das Land hat sich das Ziel gesteckt, bis 2040 sogar kohlenstoff-negativ zu werden, also mehr Kohlenstoff (CO₂) aufzunehmen als auszustoßen. 2001 gehörte Finnland mit 18 Tonnen pro Kopf noch zu den größten Treibhausgas-Emittenten (nach den USA, Australien, Kanada und der Schweiz). Das hat sich inzwischen geändert. Allerdings steht Finnland im Klimaschutz-Index, der Länder in ihren Bemühungen um den Klimaschutz vergleicht, auch 2024 nur auf Platz 26.

Finnland plant bis 2029 den Kohleausstieg. Steinkohle trug 2023 noch 2,3 Prozent zur Stromerzeugung bei. Finnland ist eines der letzten Länder der Welt, das noch Torf verbrennt. Torf verursacht aber hohe Treibhausgasemissionen und ist umweltschädlich. Torf machte 2023 noch immer 3,1 Prozent der Stromerzeugung aus. Die wichtigste Energiequelle in Finnland ist jedoch die Kernenergie, gefolgt von Wasser- und Windkraft. Atomkraft erzeugte 2023 44 Prozent des Stroms. 

Inzwischen tut Finnland einiges, um auf erneuerbare Energien umzustellen. So wird die Windenergie stark ausgebaut. Von 2022 auf 2023 stieg der Anteil der Windstromerzeugung um 24 Prozent. Der Ausbau soll fortgeführt werden mit Windkraftanlagen sowohl an Land als auch Offshore, also im Meer. Auch Wasserkraft wurde ausgebaut. Inzwischen erzeugt sie 20 Prozent des Stroms in Finnland. Und immerhin heizten 2022 41 Prozent der Haushalte mit umweltfreundlichen Wärmepumpen. Das war der dritthöchste Anteil in Europa.

Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, spielt aber auch der finnische Wald eine große Rolle. Denn Finnland ist zum großen Teil bewaldet. Die Bäume speichern CO₂. Die Bäume und ziehen es aus der Atmosphäre. Damit können Emissionen in anderen Bereichen ausgeglichen werden. Allerdings wird in Finnland auch viel Holz geschlagen - oft mehr als nachgepflanzt wird. Die Papierindustrie schlägt sich zudem negativ auf die Emissionsbilanz aus.
 

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letzte Aktualisierung am 23.08.2024