Frankreich
Und wusstest du...?
In Deutschland, dem Nachbarland Frankreichs, ist Mülltrennung ja ziemlich normal. Du weißt bestimmt, dass die Bananenschale nicht in den gelben Sack gehört. Mülltrennung gibt es zwar mittlerweile auch in Frankreich, aber ganz so genau nimmt es der Franzose immer noch nicht. Meistens kommt doch irgendwie alles zusammen. So halten sich die Deutschen für die besseren Mülltrenner. Doch was viele nicht wissen: Auch bei uns landet zum Beispiel ein großer Teil des Plastikmülls im Verbrennungsofen. Also lieber erst einmal vor der eigenen Haustür kehren, wie man so schön sagt.
So richtig typisch Frankreich?
Was heißt nun typisch französisch? Gutes Essen gehört zu Frankreich, obwohl auch hier der Einfluss von Fast Food nicht zu verkennen ist. Dunkles Brot kann man zwar mittlerweile in Frankreich kaufen, aber was wäre der Franzose ohne sein Baguette? Die Franzosen achten auf ihre Traditionen.
Sie halten auch zum Beispiel an der Kernenergie fest, so etwas wie Atomausstieg ist im Moment in Frankreich noch unvorstellbar. Der Atomstromanteil liegt in Frankreich bei 80 Prozent und garantiert den Haushalten deutlich niedrigere Energiepreise. Und Stromsparen ist auch (noch) nicht so das Thema wie bei uns, denn solange der Strom billig ist, muss ja nicht gespart werden. Doch auch in Frankreich denken so manche langsam um. Auch die ökologische Bewegung tut sich in Frankreich sehr viel schwerer, aber auch die Franzosen werden nachdenklicher, was der hohe Energieverbrauch am Ende bedeutet.
Urlaub macht der Franzose am liebsten, wo? Ja, in Frankreich! Hier gibt es genügend Möglichkeiten für die Ferien: ob am stürmischen Atlantik oder am Mittelmeer oder in den Alpen. Da verhalten sich die Franzosen anders als die Deutschen, die eben beim Reisen sehr viel häufiger auch ins europäische Ausland verreisen.
Tour de France
Ein wichtiges Ereignis, das jedes Jahr in Frankreich stattfindet, ist die Tour de France, das größte Radrennen der Welt. Jedes Jahr im Juli kämpfen die Fahrer innerhalb von drei Wochen um den Sieg, wobei sie bis zu 4000 Kilometer zurücklegen. Besonders anstrengend sind die Bergetappen, die durch die großen Gebirge der Pyrenäen und der Alpen führen. Nach jeder der 20 Etappen wird ein Etappensieger gekürt. Und Jahr für Jahr endet das berühmte Rennen auf der Prachtstraße von Paris, den Champs-Élysées.
Lebte Gott in Frankreich?
Vielleicht kennst du ja den Ausdruck "Wie Gott in Frankreich leben"? Doch was soll das eigentlich heißen? Wenn jemand ein glückliches und vor allem von Geldsorgen freies Leben genießt, spricht man oft davon, die Person lebe wie "Gott in Frankreich". Woher der Ausdruck genau kommt, weiß niemand, aber vermutlich entstand er irgendwann um die Zeit der Französischen Revolution.
Bevor es zur Revolution kam, gab es eine Ständeordnung in Frankreich. Den ersten Stand stellten die Geistlichen, also die Pfarrer und Bischöfe und geistlichen Fürsten. Und diese hatten eine Sonderstellung: Sie zahlten zum Beispiel keine Steuern und es ging ihnen recht gut. Und wer kann Gott näher sein als ein Pfarrer? So kam man auf die Bezeichnung "Wie Gott in Frankreich leben". Das ist allerdings nur eine der Deutungen, es gibt noch weitere.
Der französische Hochgeschwindigkeitszug
Die Franzosen schätzen die Geschwindigkeit, allerdings nicht mit dem Auto - auf den Autobahnen gilt die Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 130, manchmal sogar 120. Aber auf den Schienen sieht das anders aus. Der TGV – Train à Grande Vitesse – was nichts anderes als Hochgeschwindigkeitszug bedeutet, legt die Strecke zwischen Marseille und Paris innerhalb von drei Stunden zurück. Von Freiburg nach Berlin brauchst du mit dem deutschen Zug sieben Stunden und das ist in etwa die gleiche Strecke. Doch auf den speziellen TGV-Strecken kann der Zug schon einmal mit 320 Stundenkilometern dahinbrausen, das vermag der ICE in Deutschland nicht.