Frankreich
Die Besiedlung Frankreichs und die alten Römer
Frankreich wurde schon während der Steinzeit besiedelt. In den berühmten Höhlen von Lascaux finden wir Zeichnungen von Steinzeitmenschen, die bis heute erhalten sind.
Wie viele andere europäische Länder auch wurde Frankreich Teil des Römischen Reiches. In dieser Zeit spielen übrigens die Geschichten von Asterix und Obelix, die du sicher kennst. Frankreich - Gallien - ist zu dieser Zeit von den Römern besetzt, nur dieses kleine gallische Dorf, die Heimat der beiden Helden Asterix und Obelix, leistet Widerstand.
Auch wenn es dieses Dorf und die beiden knuddeligen Helden so nicht gab, die Römer herrschten in Gallien und noch heute entdecken wir viele bedeutende Zeugnisse der römischen Kultur vor allem in Südfrankreich. Im Süden Frankreichs findest du zum Beispiel den Pont du Gard, die größte Aquäduktbrücke. Ein Aquädukt ist eine alte römische Wasserleitung. Wenn du nach Nîmes in Südfrankreich fährst, kannst du heute noch diese Brücke anschauen.
Woher kommt der Name "Frankreich"?
Die Franken waren die Paten und damit Namensgeber für den Namen "Frankreich", denn sie beherrschten das Land seit dem 5. Jahrhundert. Was Karl der Große für die Deutschen ist, das ist Charles le Magne für die Franzosen. Übrigens handelt es sich um die gleiche Person, denn zur Zeit von Charles le Magne handelte es sich noch um eine riesengroßen Reich, eben das Frankenreich und Deutschland und Frankreich waren Teile desselben. Später wurde es dann geteilt und jedes Land schrieb seine eigene Geschichte. Darüber kannst du bei der Kinderzeitmaschine noch sehr viel mehr erfahren.
Das Mittelalter in Frankreich
Im Mittelalter waren die Engländer die wichtigsten Feinde der Franzosen. So kam es immer wieder zu langen Kriegen zwischen den beiden Ländern. Vor allem der 100-jährige Krieg hatte schlimme Folgen für die Menschen der Zeit und brachte sehr viel Leid und Zerstörung mit sich. In dieser Zeit spielt auch die Geschichte der berühmten Jeanne d´Arc, die ihr Land vor den Engländern rettete und noch heute als Nationalheilige verehrt wird.
Was ist der Absolutismus?
Lange Zeit hatte in Frankreich ein König uneingeschränkte Macht, das nennt man das "Zeitalter des Absolutismus". Der berühmteste Herrscher dieser Zeit war der "Sonnenkönig" Ludwig XIV. Zeugnisse seiner Herrschaft und der seiner Nachfolger findest du in den zahlreichen Schlössern, deren Prunk und Schönheit Zeichen der uneingeschränkten Herrschaft ihrer Fürsten waren. Das berühmteste Schloss, das du ganz in der Nähe von der Hauptstadt Paris findest, ist Versailles. Doch irgendwann hatten die Leute genug, denn die Fürsten wurden immer reicher und das Volk immer ärmer. So kam es zu einer Revolution, der Französischen Revolution am 14. Juli 1789. Dieser 14. Juli ist heute noch der französische Nationalfeiertag.
Die Zeiten von Napoleon
Doch schon bald kam wieder ein Herrscher, der wie ein Kaiser regierte und alle Macht in seinen Händen vereinte, nämlich Napoleon Bonaparte, der sich selbst zum Kaiser krönte. Er führte viele Kriege gegen seine Nachbarn und gewann auch erst einmal sehr viel Land dazu. Am Ende aber unterlag den europäischen Armeen.
Feindschaft zwischen Frankreich und Deutschland
Doch vor allem die Feindschaft mit einem Nachbarland blieb lange Zeit bestehen und das war Deutschland. 1870/71 kam es zu einem heftigen Krieg zwischen den beiden Ländern, und am Ende stand ein Sieg Deutschlands und die Gründung des Deutschen Reiches.
Doch auch im Ersten und Zweiten Weltkrieg standen sich beide Länder wieder feindlich gegenüber. Frankreich wurde vom Deutschen Reich besetzt und konnte sich erst im August 1944 befreien. Charles de Gaulle rief die vierte Republik in Frankreich aus.
Frankreich und Deutschland als Freunde
Mittlerweile verbindet die einstigen Feinde eine Freundschaft. Gemeinsam legten Frankreich und Deutschland die Grundlage für unsere Europäische Gemeinschaft (heute EU) im Deutsch-Französischen Vertrag von 1963. So wie wir einen Kanzler haben, hat Frankreich einen Präsidenten. Hier wechseln sich oft konservative Politiker mit Sozialisten ab. Da Frankreich mittlerweile auch mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat, erstarken in bestimmten Regionen die rechtsextremen Parteien.
Wenn du noch mehr über die Geschichte Frankreichs nach dem Zweiten Weltkrieg und ab 1990 erfahren möchtest, dann schaue doch mal bei zeitklicks nach.
Emanuel Macron Präsident seit 2017
Seit 2017 heißt der französische Präsident Emmanuel Macron. Er hatte im Jahr 2016 eine neue Partei gegründet, die sich "En marche" nennt, das bedeutet so viel wie "auf dem Marsch". Bevor er diese Bewegung gründete, gehörte er der sozialistischen Partei an, wollte sich aber von dieser abgrenzen. Er setzte sich bei der Präsidentschaftswahl von 2017 gegen eine Kandidatin von rechts durch. Diese heißt Marie le Pen und führt die Partei Rassemblement National (RN) - vormals Front National - an.
Auch bei der Wahl im Jahr 2022 konnte sich Macron noch einmal gegen Marine le Pen durchsetzen. Doch wie in vielen anderen europäischen Ländern, gewinnen rechte und rechtsextre Parteien immer mehr Anhänger dazu.
2024: Ausschreibung von Neuwahlen in Frankreich
Bei den Wahlen zum Europarat im Juni 2024 musste Präsident Macron eine Niederlage in Kauf nehmen. Die rechte Partei Rassemblement National lag bei mehr als 30%.
So erreichten die extremen rechten Parteien in Frankreich sogar insgesamt mehr als 40%. So schrieb er in der Folge nach Artikel 12 der französischen Verfassung Neuwahlen ausschreiben. Diese fanden am 30. Juni und am 7. Juli 2024 statt.
Neues Wahlbündnis Nouveau Front populaire gewinnt die Wahl in Frankreich
Aus dieser wahl ging ein neues Wahlbündnis, das Nouveau Front populaire heißt, als Sieger hervor. Übersetzt bedeutet dies "Nrue Volksfront". Dieses gibt es erst seit dem Juni 2024. Mehrere linke Parteien haben sich in diesem Bündnis zusammen geschlossen. Mitglieder des NFP sind mit der Sozialistischen Partei, La France insoumise, Les Écologistes und der Französischen Kommunistischen Partei alle führenden linken Parteien.
Dieses Bündnis setzte sich sowohl gegen das Bündnis des Präsidenten Macron wie auch gegen die Rechtspopulisten durch. Doch keines der drei Bündnisse konnte sich eine absolute Mehrheit sichern. In Frankreich sind Politiker nicht gewohnt, sich in so genannten Koalitionen zusammenzufinden. Um eine funktionsfähige Regierung zu bilden ist eine solche auch in Frankreich nötig.