Griechenland
Von den Römern zu den Byzantinern
Nach Alexanders Tod kam es zu Streitigkeiten unter seinen Nachfolgern. So konnten die Römer schließlich die vielen Kleinstaaten, aus denen Griechenland bestand, ihrem großen Reich eingliedern. 146 gelangte Griechenland als Provinz Macedonia an das Römische Reich.
Allerdings beeinflusste die griechische die römische Kultur und lebte so weiter fort. Doch die politische Unabhängigkeit Griechenlands endete erst einmal. 395 zerfiel das Römische Reich in West- und Ostrom.
Aus dem Oströmischen Reich entwickelte sich das Byzantinische Reich, wobei die Rolle Griechenlands hier sehr gering war. 330 n. Chr. verlegte der römische Kaiser Konstantin seine Hauptstadt nach Konstantinopel. In der Folge breitete sich in Griechenland das Christentum aus.
Das Byzantinische Reich bestand bis zum Jahr 1453. Es folgte das Osmanische Reich. Im Jahr 1453 wurde Konstantinopel erobert und Griechenland war in der Folge fast 400 Jahre unter türkischer Herrschaft. Doch die griechisch-orthodoxe Kirche bewahrte das Christentum und auch die griechische Sprache.
Griechenland wird unabhängig
Obwohl Griechenland lange unter osmanischer Herrschaft stand, konnten sich Sprache, Kultur und Religion weiter erhalten. Das war möglich, weil viele Bauern und kleinere Gemeinden sich aus dem türkisch dominierten Städten zurückzogen und abseits davon ihre Traditionen pflegten. In diesen Gemeinden wurden die Stimmen immer lauter, die nach einer griechischen Nation riefen. Der Erfolg der Französischen Revolution bestärkte viele in ihrem Streben nach einem eigenen unabhängigen Staat.
Die nationalen Gruppierungen, vor allem getragen durch griechische Geschäftsleute, erhielten aus vielen anderen Ländern Unterstützung. 1821 begann ein Freiheitskampf gegen die Besatzer. Mit der Unterstützung Frankreichs, Russlands und Großbritanniens gelang es schließlich, das Osmanische Reich zurückzudrängen. 1830 wurde Griechenland unabhängig und zu einer Erbmonarchie erklärt.
Dänen und Deutsche auf griechischem Thron?
Griechenland erhielt bei der Vertreibung der osmanischen Herrscher von griechischem Staatsgebiet viel Unterstützung von anderen Ländern. Diese haben aber Griechenland nicht nur aus Mitleid unterstützt, sondern zum einen, weil sie gegen die Osmanen kämpften und zum anderen, weil sie so Einfluss auf Griechenland nehmen konnten. Das ging sogar so weit, dass sie einen deutschen und später einen dänischen König für Griechenland auswählen konnten.
Griechenland als Königreich
Der neue König Griechenlands Otto I. bestieg 1833 den Thron. Er war zwar nicht sehr beliebt, hielt sich aber immerhin knapp drei Jahrzehnte, bevor er Platz für den nächsten König machen musste. Durch ihn wurde Athen zur neuen Hauptstadt und ist es bis heute. Der nächste König war der Däne Georg I. als neues Regierungsoberhaupt in Griechenland. Er machte aus der Erbmonarchie eine parlamentarische Monarchie. Zu dieser Zeit bekämpften viele Mächte Europas das Osmanische Reich, wodurch Griechenland weitere eroberte Gebiete zugeschanzt wurden. So entstanden die heutigen Staatsgrenzen.
Erster Weltkrieg
Aus dem Ersten Weltkrieg konnte Griechenland sich recht erfolgreich heraushalten. Es wurden einige Stützpunkte durch Frankreich und Großbritannien auf griechischem Boden errichtet. Ab 1941 wurde das Land außerdem zu Teilen von italienischen und deutschen Truppen besetzt. Aktive Kriegshandlungen von griechischer Seite gab es erst, als Nationalisten des Landes sich gegen die Türkei wendeten, allerdings scheiterten sie.
Monarchie oder Republik?
Währenddessen stritt man sich, ob die Politik sich mehr in Richtung Monarchie oder Republik entwickeln sollte. Diese Diskussion endete zwangsläufig, als 1936 General Ionannis Metaxas eine Diktatur errichtete. Im Hintergrund fand jedoch weiterhin ein Bürgerkrieg zwischen Kommunisten und denjenigen statt, die eine Monarchie befürworteten.
1949 wurde dann wieder eine Monarchie in Griechenland errichtet, die sich an den Westmächten Europas orientierte. Das hielt allerdings nur bis 1973. Von da an war das Land nämlich eine sogenannte präsidiale Republik. 1974 wurden in Griechenland freie Wahlen durchgeführt. Die neue Regierung unter Konstantions Karamanlis war dem Westen zugewandt und konservativ.