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Woran erkennt man den Klimawandel in Großbritannien?

Der Klimawandel macht sich in Großbritannien (siehe auch Klima) bemerkbar durch eine Erhöhung der Temperaturen, die zu wärmeren Wintern und heißeren Sommern geführt hat. Hitzewellen werden immer häufiger. Ihre Wahrscheinlichkeit ist inzwischen 10 mal so groß.

Beispiele sind die Hitzewellen in London im Sommer 2018 oder 2022. Durch die Hitze kam es zu Dürre und Waldbränden. In Wennington im Osten von London brannten am 19. Juli 2022 in Kürze 18 Häuser ab. Dieser Tag war mit 40,3 Grad der heißeste Tag, der je in Großbritannien gemessen wurde. Auch in Wales und Schottland gab es Rekordtemperaturen von 37 und 35 Grad. Im Juni 2023 kam es schon wieder zu einer Hitzewelle. Im Südosten von England wurde sogar das Wasser knapp.

Auch Extremwetter-Ereignisse sind häufiger geworden. Dazu gehören auch Überschwemmungen, wie sie etwa im Juli 2007 in Buckinghamshire, im September 2008 in Northumberland, im Mai 2012 oder im Winter 2013/14 im Südwesten und Südosten Englands auftraten. Bei der Flut 2013/14 wurden rund 5000 Häuser unbewohnbar. Es kam zu zahlreichen Stromausfällen. Zuletzt gab es im Winter 2023/2024 auch wieder Überschwemmungen nach starkem Regen.

Großbritannien hat eine lange Küste. Einige Abschnitte liegen unter dem Meeresniveau. Der Meeresspiegel steigt an der britischen Küste jährlich um 3 Millimeter. Dadurch sind Orte bedroht, im Meer zu verschwinden. Auch Erosion ist an der Küste in Problem.
 

Welche Folgen hat der Klimawandel in Großbritannien?

Schon jetzt hat der Klimawandel erhebliche Auswirkungen auf Großbritannien. Dazu gehören Hitzewellen und Überschwemmungen. In Zukunft wird sich das weiter verschärfen. Es gibt Untersuchungen, die für London ein Klima voraussagen, dass dem von Barcelona ähnelt - und das schon im Jahr 2050.

Die Erwärmung und die häufigere Hitze haben aber noch andere Folgen: Das Wasser wird knapp in England. Alle benötigen bei Hitze schließlich mehr Wasser, auch die Landwirtschaft. In trockenen Sommern mussten schon Schulen schließen, weil es nicht genug Wasser gegeben hätte für die Kinder. Gärten durften nicht mehr bewässert werden. Verschärft wird das Problem dadurch, dass sehr viel Wasser in undichten Wasserleitungen versickert.

Laut einer Studie wird die Erwärmung in Großbritannien bis 2080 zwischen 1 und 3,5 Grad betragen. Niederschläge werden zurückgehen, und zwar um bis zu 11 Prozent.
 

Folgen des Klimawandels im Vereinigten Königreich - kurz und knapp

Was tut Großbritannien zum Klimaschutz?

Großbritannien hat das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet. Bis 2050 will das Land klimaneutral sein. Das wurde 2019 beschlossen. Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß um 68 Prozent reduziert werden im Vergleich zu 1990. Der CO₂-Ausstoß betrug im Jahr 2022 in Großbritannien rund 318,65 Millionen Tonnen. Im Vergleich zu 1990 wurde dieser schon fast halbiert. Dennoch braucht es weitere Maßnahmen.

Klimaschutz ist schon länger ein Thema im britischen Parlament. Schon 2008 wurde der UK Climate Change Act beschlossen. Es war weltweit das erste Klimaschutzgesetz mit hochgesteckten Zielen, das zudem von einem unabhängigen Gremium kontrolliert wurde. Seit 2008 gibt es auch die Umweltzone in London.

2023 nahm die Regierung allerdings einige Maßnahmen zurück, mit denen das Vereinigte Königreich seine Emissionen verringern will. Dazu gehört das Aus für Autos mit Verbrennermotoren bis 2030, das nun erst 2035 kommen soll. Das Verbot von Gasboilern kommt nun ebenfalls später. Auch der neue Premierminister, Keir Starmer, seit Juli 2024 im Amt, will weniger Geld für den Klimaschutz ausgeben und sieht das Wachstum der britischen Wirtschaft als wichtiger an als den Klimaschutz.

 

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letzte Aktualisierung am 08.08.2024