Irlands Flagge Irland

Wie zeigt sich der Klimawandel in Irland?

In Irland ist die durchschnittliche Jahrestemperatur gestiegen, allein zwischen 1890 und 2004 um 0,7 Grad. Seit 1980 hat sich die Erwärmung besonders beschleunigt. Im Winter gibt es weniger Frosttage, also Tage, an denen es mindestens einmal unter null Grad kalt war. Im Westen und Norden gibt es außerdem mehr Regen. Er fällt häufiger und ist stärker als früher.

So kommt es im Sommer immer häufiger zu Dürren. 2018 zum Beispiel verhungerten Schafe und Kühe auf den trockenen Weiden. Wochenlang hielt die Dürre an.

Genauso kommt es aber zu Überschwemmungen, wenn es lang und intensiv regnet. Hitzewellen und schwere Regenfälle sind Extremwetter-Ereignisse, die immer häufiger vorkommen.

Irland besitzt eine lange Küste, an der viele Städte und Dörfer liegen. Der Anstieg des Meeresspiegels bedroht diese Orte. Überschwemmungen und Erosion sind nämlich die Folge davon. Die Gebäude und die Infrastruktur wie Straßen oder Brücken können dadurch zerstört werden.
 

Überschwemmungen in Irland in Bildern

Folgen des Klimawandels in Irland

Was tut Irland für den Klimaschutz?

Irland will seine Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 50 Prozent verringern gegenüber dem Jahr 2005. Bis 2050 will Irland klimaneutral werden. Die irische Regierung hat dafür 2021 einen nationalen Aktionsplan entworfen. Für die Energiewende und die Verkehrswende sind Maßnahmen geplant wie der Ausbau der erneuerbaren Energien, die Förderung der E-Mobilität. Bis 2035 sollen alle Busse elektrisch fahren. Insgesamt deckte Irland seinen Energiebedarf 2022 nur zu 13,1 Prozent aus erneuerbaren Energien. Das ist im Vergleich mit anderen Ländern noch wenig.

80 Prozent des Stroms sollen bis 2030 aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Vor allem weitere Windkraftanlagen auf dem Meer sollen dazu beitragen (Offshore-Windanlagen). 2023 deckte die Windkraft allein schon 36 Prozent des erzeugten Stroms ab. Wärme wird nach wie vor zu wenig aus erneuerbaren Energien erzeugt. 2020 waren es nur 6,3 Prozent. Viele Menschen nutzen auch noch Torf zum Heizen, was besonders klimaschädlich ist (14 Prozent im Jahr 2022).

Auch Städte haben schon Pläne aufgestellt, mit welchen Maßnahmen sie dem Klimawandel begegnen wollen. Denn die Gemeinden in Irland müssen Klimaanpassungspläne vorlegen. Dublin und Galway zum Beispiel wollen auf E-Mobilität umsteigen, den Schutz vor Überschwemmungen ausweiten und die Nutzung erneuerbarer Energien vorantreiben.

Außerdem sollen vermehrt Bäume angepflanzt werden. Durch die Aufforstung wird der Luft das schädliche Kohlendioxid entzogen.
 

Was haben irische Kühe mit dem Klimawandel zu tun?

2023 machte ein Plan Schlagzeilen. Um die Klimaschutzziele einzuhalten und die Emissionen der Landwirtschaft zu senken, soll der Viehbestand erheblich verringert werden. Denn die Kühe produzieren Methan, eines der Treibhausgase. Innerhalb von drei Jahren sollten darum 200.000 irische Kühe getötet werden. Das hatte das Landwirtschaftsministerium vorgeschlagen. In Irland gibt es mehr Rinder als Einwohner, nämlich 7 Millionen. Davon sind 1,6 Millionen Milchkühe. Sie verursachen einen nicht unerheblichen Teil der Emissionen.

Umgesetzt wurde der Plan bisher nicht. Für viele Landwirte würde dann auch ihre Existenz auf dem Spiel stehen. Außerdem ist Irlands Vollweidesystem sogar viel klimafreundlicher als die Haltung der Kühe im Stall. Sie stoßen dort nämlich sogar weniger Methan aus. Artgerechter ist es sowieso.

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letzte Aktualisierung am 28.08.2024