Irland
Irlands Wirtschaft: vom Agrarland zum keltischen Tiger
Lange Zeit war Irland ein armes Land, in dem vor allem Landwirtschaft betrieben wurde. Das nennt man ein Agrarland. Viele Menschen wanderten aus. Ab den 1990er Jahren aber änderte sich das. Die Wirtschaft begann zu wachsen, die Arbeitslosigkeit sank, viele ausländische Unternehmen investierten in Irland. Vor allem aus den USA kamen Firmen hierher, um von hier ihre Exporte nach Europa zu steuern. Irland senkte die Unternehmenssteuer, um noch mehr ausländische Firmen anzuziehen.
Die Wirtschaft wuchs jedes Jahr um mehrere Prozent. Bald sprach man vom "keltischen Tiger". Der Name lehnt sich an die Bezeichnung "Tigerstaaten" für die stark wachsenden Wirtschaften in Südostasien an (Singapur, Taiwan, Südkorea und Hongkong).
Zusammenbruch 2007 und Erholung ab 2014
Viele einst ausgewanderte Iren kehrten zurück nach Hause und auch aus anderen Ländern gab es nun Einwanderer, insbesondere aus Osteuropa. 2007 aber kam es mit der internationalen Finanzkrise zu einem starken Einbruch der irischen Wirtschaft. Vor allem die Finanz- und Bauwirtschaft brachen zusammen. Eine Immobilienblase platzte.
Irland erhielt ab 2010 Unterstützung von der EU und fuhr einen Sparkurs. Seit 2014 erholt sich die Wirtschaft nun wieder und wächst erneut. Ein Problem ist die hohe Jugendarbeitslosigkeit.
Irland ist Teil des Europäischen Binnenmarktes und gehört zur Eurozone.
Bereiche der Wirtschaft in Irland
Die Landwirtschaft hat nur einen sehr kleinen Anteil an der gesamten Wirtschaft Irlands, nämlich 1,2 Prozent. Angebaut werden vor allem Gerste, Kartoffeln und Weizen. Außerdem werden Kühe und Schafe gehalten. Weideland macht 85 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen aus. Die Schafzucht und die Milchwirtschaft verzeichnen große Überschüsse.
Die Industrie hat einen Anteil von 38,6 Prozent. Hergestellt werden medizinische und chemikalische Produkte, Lebensmittel und Getränke. Großen Anteil hat auch die Softwareentwicklung. Der Export spielt eine große Rolle für Irlands Wirtschaft.
Mit 60,2 Prozent weisen die Dienstleistungen den größten Anteil auf, allerdings war dieser früher noch größer. Vor allem Kommunikations- und Finanzdienstleistungen gehören dazu, aber auch Transport und der Tourismus. Etwa sieben Millionen Menschen besuchen Irland im Jahr.