Italien
Italienisches Fingerspiel: Morra
Morra ist ein ganz altes Spiel, das vor allem in Italien sehr beliebt war. Auch heute wird es noch gespielt, allerdings nicht mehr so viel wie früher. Hast du Lust es einmal auszuprobieren? Du brauchst dafür - nur deine Hände!
Und so geht's:
Zwei Spieler halten ihre rechte Hand hinter den Rücken. Gleichzeitig strecken sie nun die Hand nach vorne und strecken dabei einen bis fünf Finger nach vorne. Im gleichen Moment rufen sie beide eine Zahl, mit der sie versuchen, die Summe der Finger ihrer beiden Hände zu erraten.
Streckt also Spieler 1 zwei Finger nach vorne und Spieler 2 drei Finger, sind das ja zusammen fünf Finger. Hat einer der Spieler richtig geraten und "Fünf" gerufen, bekommt er einen Punkt. Liegen beide Spieler richtig, wird kein Punkt vergeben. Und wer falsch geraten hat, bekommt natürlich auch keinen Punkt.
Vorher hat man eine Punktzahl vereinbart, mit der man gewinnt. Oft ist das 16 oder 21.
Viel Spaß beim Spielen von Morra!
Woher kommt Morra?
Morra ist ein Fingerspiel, so wie "Schere, Stein, Papier", das du vielleicht kennst. Gespielt wurde es in Italien schon in der Zeit des Römischen Reichs. Schriftlich belegt ist es seit dem 14. Jahrhundert. Während es früher in ganz Italien gespielt wurde, kennt man es heute hauptsächlich noch in Nord- und Mittelitalien. In einigen Gegenden von Frankreich, Spanien und der Schweiz wird es auch gespielt.
Morra wird zum Beispiel von Männern in Bars gespielt. Die Zahlen werden dann ganz laut ausgerufen. Es gibt sogar Turniere für Morra. Man spielt es dann in Mannschaften von zwei Personen. Hat ein Spieler einen Punkt gewonnen, wechselt er zur Gegenseite. Ein Schiedsrichter passt auf, dass die Fingeranzahl nicht noch schnell gewechselt wird, nachdem ein Spieler schon seine Zahl gerufen hat. Der Schiedsrichter zählt auch die Punkte.