Kosovo
Das Schulsystem im Kosovo
Bevor die kosovarischen Kinder eine Schule besuchen, können sie ab dem ersten Lebensjahr in eine Kindertagesstätte gebracht werden. Dort können sie bis zum Beginn der Schulpflicht bleiben und im Alter von 5 Jahren eine Vorschulgruppe besuchen. Im Kosovo können Kinder kostenlos zur Schule gehen. Es besteht die Schulpflicht für alle Kinder zwischen 6 und 15 Jahren, also für insgesamt 9 Jahre. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Technologie ist im Kosovo für das Schulsystem zuständig. Im Kosovo besuchen die Kinder für 5 Jahre eine Grundschule, die shkolla fillore und im Anschluss eine Mittelschule, die shkolla e mesme e ulët. Danach erhalten sie ein Abschlussdiplom für den Sekundarbereich I. Wer dann noch weiter zur Schule gehen möchte, besucht die Sekundarstufe II an einem Gymnasium, einer Berufsschule oder eine Berufsakademie. Dort werden die Jugendlichen auf den Besuch einer Universität oder auf einen Beruf vorbereitet.
In den Grundschulen im Kosovo werden bis zu fünf verschiedene Sprachen gesprochen, und zwar Albanisch, Serbisch, Bosnisch, Türkisch und Kroatisch. Diese vielen Sprachen werden gesprochen, weil im Kosovo viele Menschen unterschiedlicher Ethnien leben.
Kosovo Schule: Bildung ist nicht gleich Bildung im Kosovo
Auch wenn es seit 2018 im Kosovo einen neuen modernen Lehrplan gibt, hat das Bildungssystem des Landes noch mit vielen Problemen zu kämpfen. Die Ergebnisse der PISA-Studie fallen sehr schlecht aus. Viele Lehrer*innen werden nicht gut ausgebildet. Kinder aus Familien, die einer Minderheit angehören, wie zum Beispiel Roma und Ashkali beenden die Schule früher als andere. Sie müssen schnell arbeiten, um ihre Familien finanziell unterstützen zu können. Auch werden diese Kinder in der Schule häufig benachteiligt, weil sie zum Beispiel die Sprache der Lehrkräfte nicht verstehen. Oder die Familien können sich keine Schulbücher leisten. Es gibt nur sehr wenige Schulen im Land, an denen zum Beispiel auf Romani unterrichtet wird. Die meisten Kinder, die einer ethnischen Minderheit angehören, besuchen deshalb eine albanische oder serbische Schule. Darüber hinaus werden im Kosovo kosovo-albanische und serbische Kinder getrennt voneinander unterrichtet. Serbische Kinder, die eine Minderheit im Kosovo darstellen, besuchen häufig Schulen an denen Serbisch gesprochen und werden dort nach dem serbischen Lehrplan unterrichtet. Die Bildungsministerien des Kosovo und Serbiens arbeiten jedoch nicht zusammen.
Kosovo Schule: Abschlüsse
Ein Problem hat der Kosovo mit den Abschlüssen der Schülerinnen und Schüler. Hier gibt es einige, die eine Ausbildung an einer Universität machen. Sie sind dann Anwälte oder Chemikerinnen oder Physiker. Man bezeichnet dies als akademische Ausbildung. Doch oft bleiben sie ohne Arbeit. Das Land sucht Leute, die in Fabriken arbeiten oder ein Handwerk beherrschen. Da gibt es zu wenige Arbeitskräfte. Pflegekräfte sind im Kosovo allerdings oft arbeitslos. Manche hoffen auf einen Arbeitsplatz in Deutschland. In Deutschland werden wieder Pflegekräfte gesucht.