Montenegros Flagge Montenegro

Schulsystem

Montenegros heutiges Schulsystem hat sich zu großen Teilen entwickelt, während der Staat noch eine Teilrepublik des sozialistischen Jugoslawien war. Es ähnelt auch dem serbischen sehr stark, schließlich gehörten die beiden Länder selbst nach dem Zusammenbruch des Zweiten Jugoslawien noch zusammen.

Fast alle Schulen sind staatlich, außerdem gibt es eine Schulpflicht. Diese gilt für acht Jahre und beginnt für die Kinder, wenn sie sechs Jahre alt sind. Dann gehen sie zuerst in die Primarschule, die nochmal in zwei Ebenen unterteilt ist. Nach jedem Schuljahr bekommt man ein Zeugnis als Eintrittskarte in die nächste Klasse.

Sekundarstufe

Wer nach der Primarschule in die Sekundarschule will, muss erstmal eine Art Aufnahmeprüfung ablegen. Diese wird in Form einer Abschlussprüfung der Primarschule abgehalten. Danach kann man sich zwischen unterschiedlichen Zweigen entscheiden.

Zum Beispiel gibt es Schulen mit dem Schwerpunkt Kunst, berufliche Schulen oder allgemeinbildende Gymnasien wie bei uns. Danach kann man, wenn man die Prüfung besteht, studieren.

In welcher Sprache wird in Montenegro unterrichtet?

In Montenegro gibt es mehrere offizielle Sprachen. Neben Montenegrinisch gilt in einigen Regionen Serbisch, Bosnisch, Albanisch oder Kroatisch als Amtssprache. Allerdings sind sich diese Sprachen (bis auf Albanisch) sehr ähnlich und werden auch als eine einzige Sprache angesehen. Nur die einzelnen Volksgruppen bestehen auf den eigenen Namen für ihre Sprache.

Obwohl die Mehrheit der Bewohner in Montenegro Montenegriner sind, ist die am weitesten verbreitete Sprache dennoch Serbisch. Das liegt daran, dass Serbien und Montenegro lange zu einem Staat gehörten und Serbien großen Einfluss auf das Land hatte. Auch in Schulen wird vor allem auf Serbisch unterrichtet. In manchen Gebieten, in denen Minderheiten leben, wird auch auf der jeweiligen Sprache unterrichtet.

Funktioniert das Bildungssystem in Montenegro?

Verglichen mit anderen europäischen Ländern ist das Bildungsniveau in Montenegro eher niedrig. Vor allem Frauen können in abgelegenen Teilen des Landes oft nicht lesen und schreiben. Es gehen auch weniger Mädchen als Jungen zur Schule. Außerdem brechen in manchen Gegenden überdurchschnittlich viele Kinder die Schule ab.

Roma-Kinder in Montenegro

Manchen Kindern in Montenegro geht es deutlich schlechter als anderen, das gilt vor allem für die Kinder aus Roma-Familien. Manche sprechen nicht die Sprache, in der in der Schule unterrichtet wird und haben kaum eine Möglichkeit, sie zu erlernen. Auch geografisch sind die in Flüchtlingslagern und entlegenen Gegenden lebenden Familien von Bildung abgeschnitten.

Kinder mit Behinderung

Vor allem Kinder, die unter geistigen oder körperlichen Behinderungen leiden, haben es sehr schwer in Montenegro. Familien sind meistens hilflos gegenüber der Erkrankung und erhalten vom montenegrinischen Krankensystem keine ausreichende Unterstützung. Sie werden schlecht behandelt und sind oft Opfer der Prügelstrafe, die sowohl an Schulen als auch zu Hause in Montenegro teilweise üblich ist.

letzte Aktualisierung am 08.01.2021