Polen
Wie ist die Schule in Polen?
In Polen kommen die Kinder seit 2012 mit sechs Jahren in die Schule (vorher wurden sie mit sieben Jahren eingeschult). Manche Kinder gehen auch vorher in den Kindergarten, die Przedszkola. Verpflichtend ist hingegen ein Jahr Vorschule, die Zerówka, das ist sozusagen die nullte Klasse.
Die Grundschule heißt hier Szkoła podstawowa. Sie dauerte bis 2017 sechs Jahre. Mit der Schulreform 2017 wurde die Zeit jedoch auf acht Jahre verlängert. Früher gingen die Schüler nach der Grundschule drei Jahre zum Gimnazjum. Das entsprach der Mittelstufe. Die "Gymnasien" wurden nun aber abgeschafft. Alle Kinder gehen nach wie vor gemeinsam zur Schule, werden also nicht aufgeteilt - bis zur achten Klasse. Danach folgt nun die Oberschule, sie beginnt schon in der neunten Klasse. Das Schulsystem in Polen wurde also stark verändert.
Wer das Abitur machen möchte, geht dann weitere drei Jahre zum Liceum ogólnokształcące. Das Abitur heißt in Polen Matura. Man kann aber auch zu einer Berufsschule gehen oder zum Technikum, dann wird das Abitur mit einer Berufsausbildung kombiniert. Am Ende gibt es eine Prüfung.
Das Schuljahr beginnt immer am 1. September und endet im nächsten Juni. Die Noten werden in Polen von 1 bis 6 vergeben - allerdings ist 6 hier die beste Note! Mit einer 1 kommt darum kein polnischer Schüler gerne nach Hause.
Die meisten Kinder lernen ab der fünften Klasse Englisch als erste Fremdsprache. Man kann sich aber auch für Deutsch, Russisch oder Französisch entscheiden.
Die Schulreform von 2017
2017 gab es also eine Schulreform in Polen. Nicht nur die Gymnasien wurden abgeschafft und die Grundschulzeit verlängert, sondern es gab auch neue Lehrpläne, zum Beispiel in Biologie und Geschichte. Es wurden neue Schulfächer eingeführt, zum Beispiel Chemie in der Grundschule. Dabei haben viele Grundschulen aber gar kein Chemielabor.