Portugals Flagge Portugal

Wie zeigt sich der Klimawandel in Portugal?

Portugal hat durch den Klimawandel immer mehr mit Dürre und Trockenheit zu kämpfen. In Folge von lang anhaltenden Hitzewellen kommt es dann verstärkt zu Waldbränden. Inzwischen wüten die Brände jedes Jahr, zuletzt im August 2023 und 2024. 2023 brannten 35.000 Hektar, 2022 110.000 Hektar und 2017 sogar 442.000 Hektar Wald ab.

Die Brände vernichten also große Flächen Wald. Tausende von Feuerwehrleuten sind jährlich im Einsatz. Doch oft facht starker Wind die Feuer wieder an. Menschen müssen ihre Häuser verlassen und in Sicherheit gebracht werden.

Ein Problem ist zudem, dass Portugal sehr viele Eukalyptusbäume angepflanzt hat. Aus ihnen wird Zellstoff gewonnen. Doch Eukalyptus brennt durch sein Öl wie Zunder. So werden dann große Flächen umso schneller vernichtet. Außerdem brauchen Eukalyptusbäume besonders viel Wasser. Und das ist eh schon knapp.

Auffällig warm war der September 2023. Die Temperaturen lagen 15 Grad über dem Durchschnitt. An manchen Orten war es über 35 Grad warm. Portugal ist wie Spanien besonders stark von Trockenheit betroffen, weil die hohen CO₂-Emissionen das Azorenhoch verstärkt haben. Das Azorenhoch hat sein Zentrum über den Inseln der Azoren, also westlich von Portugal. Es bringt immer häufiger trockene und heiße Luft nach Portugal.

Aber es kommt auch immer wieder zu Hochwasser in Portugal. 2010 zum Beispiel war die Insel Madeira von Sturzfluten und Erdruschen betroffen. 2015 gab es Überschwemmungen in der Algarve. Im Dezember 2022 standen Straßen und Tunnel von Lissabon unter Wasser. Im März 2024 gab es hier wieder Hochwasser und Unwetter.
 

Welche Folgen hat der Klimawandel in Portugal?

Die Länder am Mittelmeer leiden besonders unter den steigenden Temperaturen. Da geht es Portugal genauso wie Spanien oder Griechenland. Immer wieder und immer öfter kommt es zu Dürre und Waldbränden.

Hohe Temperaturen um oder über 35 Grad machen den Menschen gesundheitlich zu schaffen. Dazu kommt, dass dann auch oft das Wasser knapp wird.

Durch ihre langen Küsten haben diese Länder auch ein Problem mit dem steigenden Meeresspiegel. Hier kommt es vermehrt zu Stürmen und Überschwemmungen. Dadurch ist Erosion ein weiteres Problem. Orte nah am Wasser werden verschwinden.

Auch für den Tourismus haben Hitze, Wasserknappheit, Brände und überschwemmte Strände Folgen. Bei solchen Aussichten werden die Touristen in andere Länder weiter im Norden ausweichen.

Auch für die Landwirtschaft hat der Klimawandel Folgen. Die Ernte von Getreide oder Oliven werden in der Zukunft wohl geringer ausfallen oder ganz ausbleiben.
 

Folgen des Klimawandels in Portugal - kurz und knapp

Was macht Portugal für den Klimaschutz?

Portugal hat das Pariser Klimaabkommen schon 2016 unterzeichnet und will seine Emissionen bis 2030 um 40 Prozent gegenüber 1990 senken. Bis 2050 will Portugal klimaneutral sein.

 Im Klimaschutz-Index steht Portugal 2024 übrigens auf Platz 13 - einen Platz vor Deutschland. Schon bis 2024 hat Portugal seine Emissionen um 35 Prozent gesenkt. Der Anteil von Energie aus erneuerbaren Quellen soll bis 2026 auf 80 Prozent gesteigert werden. Solar- und Windenergie wurde schon kräftig ausegbaut. Ihr Anteil lag 2023 bei mehr als 50 Prozent.

Zum nationalen Aktionsplan für den Klimaschutz hat Portugal auch Maßnahmen ergriffen, um die Städte besser vor Hochwasser zu schützen. So wurde zum Beispiel für Lissabon ein Entwässerungsplan entwickelt. Zwei Tunnel sollen dann zu viel Regenwasser in den Fluss Tajo leiten. Mehr Grünflächen und größere Rückhaltebecken sind ebenfalls geplant.

Eine Maßnahme, um gegen Waldbrände vorzugehen, ist das gezielte Abbrennen von Flächen im Frühjahr. Das hört sicvh paradox an. Doch tatsächlich hilft es, wenn trockenes Laub oder Äste im Sommer nicht mehr da sind, weil man sie vorher abgebrannt hat. Weil es im Frühjahr nachts noch ausreichend feucht ist, erlischen die gezielten Brände auch schnell wieder oder können leicht gelöscht werden.
 

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letzte Aktualisierung am 14.08.2024