Schweden
Schweden von Gustav Wasa bis zum 18. Jahrhundert
Wasa-Zeit in Schweden (1523-1611)
Gegen das Stockholmer Blutbad, das Christian II. veranlasst hatte, wehrte sich ein Mann namens Gustav Wasa. 1523 zwang er Christian II. zur Flucht und nahm am 6. Juni Stockholm ein. Schweden war wieder unabhängig und noch heute feiert man diesen Tag als Nationalfeiertag. Wasa wurde zum König gewählt. Die Reformation setzte sich durch und 1544 wurde Schweden zu einem evangelischen Reich erklärt. Im gleichen Jahr wurde das Wahlkönigtum zu einem Erbkönigtum.
Im Livländischen Krieg begann 1558 der Kampf um die Herrschaft im Ostseeraum. Auch mit Russland begann ein Krieg um Gebiete. Die Söhne Gustavs stritten nach dessen Tod 1560 um die Königswürde.
Mit Polen war Schweden zeitweise verbündet, dann kämpfte man wieder gegeneinander. Auch gegen Dänemark kam es zum Krieg. Schweden erhob auch Ansprüche auf die Gebiete der Samen in Lappland.
Schweden als Großmacht (1611-1719)
1611 bestieg Gustav II. Adolf den Thron. Er führte die Eroberungspolitik fort. Im Dreißigjährigen Krieg eroberte er Teile Norddeutschlands. 1658 musste Dänemark die südlichen Gebiete Schonen und Blekinge an Schweden abtreten.
Auch um die Kriegsführung bezahlen zu können, förderte Schweden Eisen und in Falun Kupfer. Beide Rohstoffe und Produkte daraus wurden in andere Länder verkauft. Dennoch blieb Schweden ein spärlich besiedeltes Agrarland. Um die Stellung als Großmacht zu erhalten, war das auf Dauer zu wenig.
Unter Karl XI. (1660-1697) wurde Schweden zu einem absolutistisch regierten Staat. Sein Sohn Karl XII. regierte von 1697 bis 1718. Unter ihm führte Schweden den Großen Nordischen Krieg (1700-1721), unter anderem gegen Russland, Polen und Dänemark. Schweden verlor den Krieg und damit auch seine Vormachtstellung im Ostseeraum. Russlands Aufstieg als Großmacht begann.
Das weitere 18. Jahrhundert in Schweden
Mit dem Tod Karls XII. endete die Zeit des Absolutismus. Es begann die Freiheitszeit (1719-1772). Der Reichstag erhielt die alleinige Gesetzgebung. Neben Adel, Geistlichkeit und Bürgertum waren auch die Bauern von jeher im Reichtstag vertreten, das war einzigartig in Europa. Es gab weitere verlustreiche Kriege. Lappland im Norden wurde nun systematisch besiedelt. Neubürgern wurden Steuerfreiheit und Arbeit in den Erzgruben versprochen.
1772 begann die Gustavianische Epoche (1772-1809). Gustav III. stellte die alte Macht des Königs wieder her. Er förderte besonders die Künste, gründete die Schwedische Akademie und nach ihm wurde sogar ein eigener Stil genannt, der Gustavianische Stil, der sich an den französischen Klassizismus anlehnt. Vor allem regierte er aber immer autoritärer und schränkte zum Beispiel die Pressefreiheit ein. Im Land wuchs der Unmut. 1792 wurde bei einem Maskenball ein Attentat auf den König verübt, an dem er schließlich starb.
Sein Sohn Gustav IV. Adolf wandte sich in den Napoleonischen Kriegen gegen Frankreich. Schweden verlor Finnland an Russland sowie die letzten Besitzungen in Norddeutschland (Vorpommern mit Rügen). 1809 wurde der König in einem Staatsstreich abgesetzt.
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