Spanien
Wie zeigt sich der Klimawandel in Spanien?
Schon seit vielen Jahren zeigt sich der Klimawandel in Spanien besonders deutlich. Denn so gut wie jedes Jahr kommt es zu langen Hitzewellen mit Dürren und Wasserknappheit. Wasser und seine eingeschränkte Nutzung sind immer wieder Thema. Wenn es lange Zeit trocken ist, wächst auch die Gefahr von Waldbränden. 2023 gab es schon im März den ersten großen Waldbrand, Ende April die erste große Hitzewelle. Auch 2024 gab es wieder eine Hitzewelle. Im Juli wurden in Andalusien mehr als 40 Grad gemessen.
Dann wiederum gibt es Starkregen und anderes extremes Wetter. Es regnet zwar insgesamt weniger, aber wenn es einmal regnet, dann eben umso heftiger. Dann kann das viele Wasser nicht mehr abfließen und es gibt Überschwemmungen, so wie zum Beispiel im Juli 2023 in Saragossa. Häuser und Straßen wurden überschwemmt.
Nicht nur die Luft, auch das Meer ist viel zu warm. 2022 lag die Wassertemperatur im Mittelmeer zum Beispiel bis zu 5 Grad höher als normal. Extremwetter-Ereignisse nehmen insgesamt zu. Dazu gehören auch ungewöhnliche Kältewellen, wie es sie etwa Anfang 2022 gab.
In Andalusien wurde - und das längst nicht zum ersten Mal - im Juli 2023 das Wasser knapp. Nachts und manchmal auch am Tag wird das Wasser dann abgestellt. In vielen Orten gab es gar kein Trinkwasser mehr. Leitungswasser für Bewässerung von Gärten oder für Pools zu nutzen, wird dann regelmäßig verboten, Autos dürfen nicht mehr gewaschen werden. Wenn es dann aus den Leitungen nur noch tröpfelt, müssen Tankwagen kommen, um die Menschen mit Wasser zu versorgen. Mit Kanistern muss man sich dann dort sein Wasser holen. Wasser ist in Spanien so knapp wie nirgends sonst in Europa.
Welche Folgen hat der Klimawandel in Spanien?
Die Folgen des Klimawandels sind in Spanien schon jetzt dramatisch. Doch es wird noch schlimmer kommen. So wird der Meeresspiegel weiter steigen, was viele Küstenstädte in Spanien bedroht. Damit ist dann auch der Tourismus in Gefahr. Denn die Strände werden durch Überschwemmungen und Erosion immer schmaler. Bei langen Hitzewellen bleiben die Touristen schon jetzt weg.
Wenn die Klimaschutzziele, d.h. insbesondere die globale Erwärmung aufzuhalten, nicht greifen, dann wird sich Spanien in eine Wüste verwandeln. Laut einer Studie von 2019 wird Madrid schon im Jahr 2050 ein Klima haben wie Marrakesch (Marokko).
Die Landwirtschaft leidet ebenso unter der Dürre. Die Ernte von Getreide oder von Oliven fällt bei besonders heißen Sommern teilweise oder auch ganz aus. Die Landwirtschaft ist allerdings auch der größte Verbraucher von Wasser.
Der Klimawandel hat in Spanien auch Folgen für die Gesundheit. Besonders für ältere Menschen ist lang anhaltende Hitze nicht gut. Die Zahl der Hitzetoten wird daher weiter steigen. 2022 gab es rund 4000 Menschen, die in Folge der extremen Hitze starben.
Folgen des Klimawandels in Spanien
Was macht Spanien für den Klimaschutz?
Spanien hat einen nationalen Aktionsplan erstellt, um Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. Dazu gehört auch die Förderung von erneuerbaren Energien. Denn Spanien erzeugt noch immer einen Teil seiner Energie mit fossilen Brennstoffen, mit Erdöl, Erdgas und Kohle. Windkraft und Wasserkraft wurden inzwischen aber ausgebaut. Auch bei Solarenergie nutzt das Land inzwischen sein Potential.
Eine wichtige Maßnahme wäre auch, die Wasserleitungen zu erneuern oder zu reparieren. Denn viel Wasser versickert einfach in maroden Leitungen. Es sollen auch weitere Entsalzungsanlagen gebaut werden. So kann man aus Meerwasser trinkbares Wasser machen.
Auf Gran Canaria, einer der Kanarischen Inseln, wird mit Wolkenfängern experimentiert, ähnlich wie in Marokko. Riesige Netze an Berghängen sammeln das Wasser der vorbeiziehenden Wolken an kleinen Kunststofffäden ein. Es läuft dann in Speicher und wird zur Bewässerung genutzt.