Vatikanstadt
Welche Kleidung trägt der Papst?
Ein Papst läuft nicht einfach in T-Shirt und Hose herum. Er trägt ganz bestimmte Kleidung. Das ist immer ein Gewand, ein lang herabfallendes Kleidungsstück als Oberbekleidung. Man muss dann unterscheiden zwischen der Alltagskleidung und der liturgischen Kleidung, die bei kirchlichen Handlungen und Gottesdiensten getragen wird.
Im Alltag trägt der Papst eine Soutane. Das ist ein Gewand, das bis zum Knöchel reicht. Die Soutane ist weiß. Ein breiter Gürtel hält die Soutane. Das ist das Zingulum. Es ist beim Papst ein breites Band aus edlem Stoff in Weiß. Auf dem Kopf trägt er ein Scheitelkäppchen, den Pileolus. Es ist ebenfalls weiß, denn das ist die Farbe des Papstes.
Dazu trägt er an einer Kette das Brustkreuz, das Pektorale. Es ist ein Zeichen der päpstlichen Würde. Über der Soutane trägt er manchmal noch eine weiße Pellegrina, einen Schulterüberwurf, der bis zu den Ellenbogen reicht und vorne offen ist.
Ist es kalt, kann der Papst noch einen roten Mantel (Mantello) und eine rote Mütze (Camauro) tragen. Früher war die Farbe des Papstes Rot - aus dieser Zeit stammen noch die roten Kleidungsstücke.
In der Liturgie, also bei religiösen Tätigkeiten wie dem Gottesdienst, trägt der Papst das Messgewand (Kasel oder Casel). Darunter kann er noch eine Dalmatik tragen, ein weiteres langes Gewand. Über dem Messgewand kann noch das Pallium getragen werden, ein breites Band über den Schultern, in dem fünf oder sechs Kreuze in Seide eingestickt sind. Auf dem Kopf trägt der Papst die Mitra, eine hohe, spitz zulaufende Mütze.
Zu besonderen Anlässen, etwa bei einem Staatsbesuch, kann der Papst auch ein weißes Rochett tragen. Das ist ein sogenanntes Chorhemd, ein Hemd, das bis zu den Knien reicht und oft mit Spitze verziert oder bestickt ist. Darüber kommt dann noch eine Mozetta. Das ist ein Schulterüberwurf, der vorne aber geschlossen ist (im Gegensatz zur Pellegrina).
Die Papstkrone - die Tiara
Die Tiara ist die Papstkrone. Früher trug der Papst sie bei besonders feierlichen Anlässen, aber außerhalb der Liturgie. Man nennt die Tiara auch Dreifachkrone, denn sie besteht aus drei Kronen übereinander. Sie symbolisiert die weltliche Macht des Papstes. Eine Deutung dafür ist, dass die drei Kronreifen für die Dreifaltigkeit stehen (Vater, Sohn und Heiliger Geist). Zur Papstkrönung trug zuletzt Paul VI. 1963 die Tiara.
Welche Zeichen hat der Papst?
Als Zeichen seines Amtes und seiner Macht besitzt der Papst bestimmte Insignien. Zu diesen gehört auch die Tiara. Allerdings wird sie seit 1964 nicht mehr getragen. Seitdem gibt es keine Krönungszeremonie mehr.
Zu den Insignien gehört auch der Fischerring. Auf diesem Ring wird der Name des Papstes eingraviert. Außerdem wird Petrus mit einem Fischernetz dargestellt. Der Apostel Petrus gilt als erster Bischof von Rom. Die Päpste gelten somit als Nachfolger Petri. Petrus war Fischer. Der Beruf wurde übertragen als "Menschenfischer", also einer, der die Menschen zum Christentum bekehrt.
Auch das schon oben genannte Pallium gehört zu den Insignien des Papstes. Der Papst erhält ein besonderes Pallium. Eingestickt aus Seide sind sechs Kreuze. Sie können in Schwarz oder Rot angebracht sein. Es gibt auch verschiedene Tragweisen des Palliums, nämlich in der Mitte nach unten hängend, also wie ein Y, oder mit einem Ende über der linken Schulter.
Eine weitere Papstinsignie ist der Kreuzstab. Man nennt ihn auch Hirtenstab oder auf Latein Ferula(Stock).
Das Video zeigt, wie Papst Franziskus 2013 die päpstlichen Insignien erhält: das Pallium und den Fischerring.