Honduras

Honduras ist ein armes Land. 12,7 Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der internationalen Armutsgrenze. Das bedeutet, dass man weniger als 2,15 Dollar am Tag zum Leben hat. Von Armut betroffen sind besonders die Menschen, die auf dem Land leben, und die indigene Bevölkerung. Oftmals treffen beide Bedingungen auf Familien zu, sie sind also Indigene, die auf dem Land leben.

Unter der Armut leiden die Kinder besonders. Wenn sie nicht genug zu essen bekommen, wachsen sie zum Beispiel nicht richtig und sind viel kleiner als andere Kinder. Arme Familien schicken ihre Kinder manchmal nicht zur Schule. Das betrifft in Honduras immerhin 13 Prozent der Kinder. Anders als in anderen Ländern, haben sich die Zahlen in Honduras sogar verschlechtert in den letzten Jahren. Auch die medizinische Versorgung auf dem Land ist schlecht. Wer krank wird, hat es viel zu weit bis zum nächsten Arzt oder kann die Medikamente nicht bezahlen.
 

Kinderarbeit in Honduras

Kinderarbeit war lange ein großes Problem in Honduras. Aktuelle Zahlen liegen dazu nicht vor. Vor ein paar Jahren war es so, dass 15 Prozent der Kinder in Honduras zwischen 5 und 14 Jahren arbeiten gingen. Es betraf mehr Jungen, nämlich 22 Prozent der Jungen und 8 Prozent der Mädchen. Manche arbeiteten nach der Schule, andere brachen die Schule ab und gingen gar nicht (mehr) zur Schule und arbeiteten den ganzen Tag. Auf dem Land arbeiteten mehr Kinder als in der Stadt. Häufig arbeiteten sie in der Landwirtschaft und unbezahlt für die eigene Familie (drei Viertel aller arbeitenden Kinder).

Auf Plantagen für Kaffee, Zuckerrohr und Melonen sah man ebenfalls Kinder, die arbeiten. Andere halfen beim Abbau von Kalkstein, fischten Hummer, arbeiteten als Bauarbeiter, stellten Feuerwerkskörper her, verkauften Waren auf der Straße, wuschen Autofenster oder sammelten Müll. Mädchen arbeiteten als Hausangestellte oder wurden zur Prostitution gezwungen.

Ein Bildungsprogramm hat inzwischen geholfen, armen Familien mit Geld zu helfen, so dass sie ihre Kinder in die Schule anstatt zur Arbeit zu schicken (siehe auch Schule).
 

Gewalt in Honduras

In Honduras werden viele Verbrechen begangen. Honduras hat eine der höchsten Mordraten in der Welt. 2021 gab es 38,3 Morde auf 100.000 Einwohner. Damit stand Honduras weltweit an vierter Stelle.

Gewalt gehört zum Alltag, den auch Kinder immer wieder erleben müssen. Weil sie keine Hoffnung für sich sehen, werden viele Kinder oder Jugendliche auch Mitglied einer Bande, den sogenannten Maras. 40.000 Jugendliche sollen in Honduras zu den Maras gehören. Sie handeln mit Drogen und erpressen Schutzgelder (siehe dazu auch El Salvador).