Hondurass Flagge Honduras

Zum Lernen bleibt nicht viel Zeit: Maria aus Honduras

Maria Gabriela  – ein ganz normales Mädchen! Wie die meisten Mädchen in ihrem Alter hört die Elfjährige gerne Musik, liebt es, Verstecken zu spielen und Seil zu springen. Aber sie macht sich auch ernsthafte Gedanken um ihre Zukunft: Wenn sie groß ist, möchte sie Ärztin werden. Wird ihr Wunsch in Erfüllung gehen? Ehrgeiz genug hätte sie: Maria ist ein aufgewecktes Kind - und sehr fleißig. Ihre Leistungen in der Schule sind ausgezeichnet. Sie besucht die vierte Klasse der Grundschule. Zu ihren Lieblingsfächern zählen Gemeinschaftskunde und Spanisch. Maria möchte ihre Briefe selber schreiben und ist sehr erpicht darauf, Neues zu lernen.

Viel Zeit zum Lernen bleibt ihr nicht. In Honduras müssen die Kinder schon früh zum Unterhalt der Familie beitragen. Maria hilft ihrer Mutter im Haushalt beim Saubermachen und kümmert sich um die Tiere.

Mit ihrer Familie lebt Maria in einem Dorf im Nordwesten Honduras. Sie ist das einzige Mädchen in der Familie - und die jüngste von insgesamt vier Geschwistern: Marias ältester Bruder Cristofer ist siebzehn und arbeitet als Maurer. Der vierzehnjährige Edwin und der zwölfjährige Eric gehen noch zur Schule. Marias Vater ist nicht mehr bei der Familie, die Eltern haben sich getrennt.

Die Familie wohnt in einem kleinen Haus aus Betonblöcken und einem Wellblechdach. Zum Glück besitzen sie eine eigene Latrine. Sanitäre Einrichtungen wie diese sind in Marias Heimat noch lange nicht selbstverständlich. 

Marias Mutter Pilar bereitet die täglichen Mahlzeiten auf einem Kupferherd zu. Zum Heizen verwendet sie hauptsächlich Feuerholz. Das Einsammeln des Brennholzes  aus der Umgebung ist gewöhnlich die Aufgabe der Frauen und Kinder und nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Marias Familie lebt – wie die anderen Familien im Ort  auch – von einem sehr geringen Einkommen. Der einzige, der in ihrer Familie zur Zeit Geld verdient, ist Marias ältester Bruder. Das bedeutet einen fortwährenden Kampf um die lebensnotwendigsten Sachen.

Dafür ist in Marias Dorf niemand allein, der Zusammenhalt in und unter den Familien ist sehr groß. Einen großen Teil der Freizeit verbringen Maria, ihre Mutter und ihre Brüder mit Freunden und Nachbarn. Man besucht sich gegenseitig und unterhält sich, oder man versammelt sich gemeinsam vorm Radio, um Musik und Nachrichten zu hören.   

Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von Plan
 

letzte Aktualisierung am 11.09.2023