Kuba
Geschichte von Kuba im 20. und 21. Jahrhundert
Diktatur von Machado (1925-1933)
Von den USA im Wahlkampf unterstützt wurde 1925 Gerardo Machado Präsident von Kuba. Machado regierte diktatorisch.
Er ließ politische Gegner verfolgen und ermorden. Der Widerstand im Volk wuchs. 1933 wurde Machado gestürzt und eine Übergangsregierung eingesetzt.
Herrschaft von Batista
Noch im Jahr 1933 stürzte der Militär Fulgencio Batista die Übergangsregierung. Er befehligte in den folgenden Jahren die Armee, setzte mehrere Präsidenten ein und zog im Hintergrund die Fäden.
1940 wurde er schließlich selbst zum Präsidenten gewählt. Die Wahl 1944 aber verlor er. 1952 schließlich putschte er sich an die Macht und regierte nun diktatorisch. Wieder wurden unzählige politische Gegner ermordet.
Kubanische Revolution
Gegen Batistas Diktatur erhob sich Widerstand. Die von Batista außer Kraft gesetzte Verfassung sollte wieder eingesetzt werden, ebenso die demokratischen Grundrechte.
Am 26. Juli 1953 griff eine Untergrundgruppe unter Führung von Fidel Castro eine Kaserne an, um einen Umsturz herbeizuführen. Das scheiterte zwar, doch dieser Tag gilt als Ausgangspunkt für die kubanische Revolution. Der 26. Juli ist heute Nationalfeiertag auf Kuba.
Fidel Castro wurde verhaftet, kam aber nach zwei Jahren frei und ging ins Exil, wo er Che Guevara traf.
Als Gruppe namens M-26-7 ("Bewegung 26. Juli") nahmen sie Ende 1956 den Guerillakampf auf und stürzten Batista schließlich. Batista floh am 1. Januar 1959 außer Landes. Die Revolution hatte gesiegt.
Kuba wird ein sozialistischer Staat
Fidel Castro wurde nun Kubas Regierungschef. Er baute Kuba zu einem sozialistischem Staat um. Ämter in der Regierung übernahmen auch die übrigen Rebellen wie sein Bruder Raúl Castro und Che Guevara.
Großgrundbesitzer wurden enteignet, denn Landbesitz wurde auf die Größe von 400 Hektar beschränkt. Da viele US-Amerikaner Besitz auf Kuba hatten und nun ebenfalls enteignet wurden, sperrte die USA zunächst die Erdöllieferungen nach Kuba und erließ dann ein komplettes Handelsembargo.
In den ersten Jahren des neuen Staates gingen viele Kubaner ins Exil, insbesondere in die USA. Bei der Invasion in der Schweinebucht gab es den Versuch von Seiten der USA, Fidel Castro mit Unterstützung zahlreicher Exilkubaner zu stürzen, was jedoch misslang.
1962 kam es zur Kubakrise. Kuba hatte der verbündeten Sowjetunion erlaubt, Mittelstreckenraketen auf der Insel zu stationieren. Von Kuba aus aber wäre Nordamerika ein leichtes Ziel gewesen. Die USA blockierte daraufhin die Schifffahrtswege, so dass sowjetische Schiffe Kuba nicht mehr anlaufen konnten. Die Lage hätte leicht entgleisen können und die Welt stand am Rande eines Atomkrieges. Schließlich zog die Sowjetunion ihre Raketen ab.
Weitere Maßnahmen in den ersten Jahren waren die Verstaatlichung aller Banken und Betriebe mit mehr als 25 Mitarbeitern. Viel Geld wurden in Bildung und das Gesundheitssystem investiert. Die Wirtschaft wurde vom Staat gelenkt. Die Produktion jedoch sank. Die Sowjetunion wurde nicht nur zum politisch Verbündeten, sondern stützte auch die kubanische Wirtschaft.
Che Guevara trat 1965 von seinen Ämtern zurück, nachdem es zu Konflikten mit Fidel Castro gekommen war. 1976 trat eine neue Verfassung in Kraft, die Fidel Castro uneingeschränkte Macht verlieh.
Wirtschaftskrise und Erholung
Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion stürzte Kuba Anfang der 1990er Jahre in eine tiefe Wirtschaftskrise. Die russischen Erdöllieferungen blieben aus, Nahrungsmittel wurden knapp und die Menschen hatten nicht genug zu essen. Es wurde die "Sonderperiode" ausgerufen, bei der Lebensmittel rationiert wurden. Mehr als 30.000 Kubaner flohen 1994 in die USA.
Die kubanische Regierung änderte schließlich ihre Strategie und setzte neu auf den Tourismus. Auch Nickel wurde nun gefördert und neue Erdölvorkommen entdeckt. Neue Handelspartner wurden gefunden, zum Beispiel Venezuela, wo 1998 der sozialistische Präsident Hugo Chávez die Wahl gewann. Die Wirtschaft erholte sich.
Um 2008 kam es nach mehreren schweren Hurrikanen erneut zu einem Versorgungsengpass, doch der wurde schließlich ebenfalls überwunden.
Rückzug von Fidel Castro und neue Entwicklungen
Nachdem Fidel Castro schwer erkrankte, gab er seine Ämter 2006 an seinen Bruder Raúl ab. 2008 wählte die Nationalversammlung Raúl Castro zum Vorsitzenden des Staats- und Ministerrates, 2011 wurde er auch offiziell zum Generalsekretär der Kommunistischen Partei. Fidel Castro starb im November 2016.
Raúl Castro setzte Wirtschaftsreformen durch und entließ politische Häftlinge. Viele Lockerungen setzten ein. So dürfen Privatpersonen seit November 2011 wieder Häuser und Wohnungen besitzen - wenngleich der Kauf nicht völlig frei ist, zum Beispiel muss man die Wohnung dann auch selbst bewohnen. Auch das Reisen wurde einfacher, man benötigt zum Beispiel keine Einladung aus dem Ausland mehr.
Die Beziehungen zur USA entspannten sich merklich. So wurden einige Handelsbeschränkungen aufgehoben und die Einreise von US-Bürgern nach Kuba erleichtert. Die diplomatischen Beziehungen wurden wieder aufgenommen und 2015 eröffneten die USA und Kuba eine Botschaft im jeweils anderen Land. Mit der Präsidentschaft von Donald Trump seit 2017 kühlte die Verbindung allerdings wieder ab.
Am 19. April 2018 gab Raúl Castro sein Amt als Präsident des Staats- und des Ministerrats an seinen bisherigen Stellvertreter Miguel Díaz-Canel ab. Chef der kommunistischen Partei blieb bis 2021 Raúl Castro, dann übernahm Díaz-Canel dies ebenfalls. Die Staatsform von Kuba ist eine Republik mit einem Einparteiensystem.