Mexiko
Alltag in Mexiko
Wie lebt es sich in einer mexikanischen Familie? Welche Unterschiede gibt es zu deutschen Familien? Wie sieht der Alltag in Mexiko aus?
Stell dir vor, du wärest in Mexiko geboren worden. Vielleicht würdest du María heißen oder Francisco (siehe auch Namen in Mexiko). Zu deinem Geburtstag würde es wahrscheinlich eine Piñata geben. Das ist eine bunte Figur aus Pappmaché, die aufgehängt wird, zum Beispiel in einem Baum. Sie ist gefüllt mit Süßigkeiten. Mit verbundenen Augen schlagen die Kinder eins nach dem anderen mit einem Stock auf die Piñata ein, bis ein Kind es schafft und es Süßigkeiten regnet. Die anderen Kinder singen dazu das Piñata-Lied, das die Zeit begrenzt. Auch bei vielen anderen Festen gibt es eine Piñata. Das Wort spricht man aus wie "Pinjata".
Das Piñata-Lied geht so:
Dale, dale, dale,
No pierdas el tino,
Porque si lo pierdes
Pierdes el camino
Ya le diste una,
Ya le diste dos,
Ya le diste tres
Y tu tiempo se acabó.
Zählen auf Mexikanisch
Wie machst du es, wenn du etwas mit der Hand abzählst? Wahrscheinlich beginnst du mit dem Daumen, oder? In Mexiko ist das anders: Man beginnt nämlich hier mit dem Zeigefinger, dann kommen die anderen Finger und dann erst als Nummer 5 der Daumen! So zählt man übrigens auch in Großbritannien und den USA. Beim Zählen bis 10 ist der Ablauf gleich, man zeigt zusätzlich zur geöffneten Hand zuerst den Zeigefinger für die 6.
Die mexikanische Familie
In weit mehr Familien als bei uns herrscht in mexikanischen Familien die traditionelle Arbeitsteilung: Der Mann arbeitet, die Frau kümmert sich um den Haushalt und die Kinder. Nur 45 Prozent der Frauen in Mexiko sind erwerbstätig.
Die Familie wird hoch angesehen, sie ist wie das Herz der Gesellschaft. Man hält zusammen, man feiert alle wichtigen Feste mit Großeltern, Kusinen und sonstigen Verwandten zusammen, ja, man fährt sogar gemeinsam mit der Großfamilie in Urlaub. Traditionelle und konservative Werte werden bewahrt. Hier findest du Bilder von Kindern in Mexiko!
Die Männer in Mexiko sind häufig ziemliche Machos. Sie wollen ständig ihre Männlichkeit unter Beweis stellen. Was man bei uns nicht gern sieht, ist in Mexiko noch weit verbreitet, etwa hübschen Frauen hinterherzupfeifen.
Die meisten Mexikaner gehören der katholischen Kirche an. Christliche Feiertage und Feste werden regelmäßig begangen, teils vermischt mit Traditionen der indigenen Vorfahren (siehe Tag der Toten oder Weihnachten).
Ein ganz besonderer Feiertag ist der 12. Dezember. Es ist der Tag der Jungfrau von Guadalupe, der Schutzheiligen von Mexiko. Sie wird sehr verehrt, viele Mädchen werden auch nach ihr benannt. 1531 soll die Gottesmutter dem Indio Juan Diego erschienen sein.