Mexiko
Essen in Mexiko
Die mexikanische Küche entwickelte sich aus der Küche der alten indianischen Kulturen – der Maya, Zapoteken, Azteken und vieler anderer. Schon bei den ältesten dieser Kulturen waren Mais, Bohnen und Kürbisse Grundnahrungsmittel. Sie wurden gemeinsam in der Milpa angebaut. Noch heute findet man alle drei in der mexikanischen Küche.
Tortillas und Enchiladas in Mexiko
Aus Maismehl werden zum Beispiel die Tortillas gebacken. Das sind – anders als die spanischen Tortillas, die dort ein Omelette bezeichnen – dünne Fladen. Man kann sie als Beilage essen oder füllen und einrollen. Isst man sie aus der Hand, ist es ein Taco.
Gefüllt und mit Soße serviert, heißen die Tortillas Enchiladas. Klappt man die Tortilla einmal um, legt Käse dazwischen und backt das Ganze dann, erhält man eine Quesadilla. Besondere weitere Füllungen der Quesadillas sind Kürbisblüten oder Huitlacoche. Das ist Mais, der von einem Pilz befallen wurde und sich darum schwarz gefärbt hat. Das ergibt dann einen ganz besonderen Geschmack.
Spanischer Einfluss im mexikanischen Essen
Die mexikanische Küche wurde aber auch beeinflusst von den Spaniern, die ja im 16. Jahrhundert hierher kamen und das Land eroberten.
Der spanische Einfluss ist im Norden Mexikos größer als im Süden. So werden die Tortillas im Norden Mexikos aus Weizenmehl gebacken. Die Spanier versuchten nämlich, den Weizen hier einzuführen, was aber nicht so gut und eben nicht überall gelang, weil Mais hier besser wächst als Getreide.
Die Spanier brachten außerdem Schweine und Rinder mit und führten die Viehzucht ein. Reis und Milchprodukte, besonders Käse, haben ebenfalls die Spanier ins Land gebracht.
Mahlzeiten in Mexiko
Das Frühstück fällt in Mexiko eher klein aus. Meist gibt es ein Brötchen oder eine süße Backware. Straßenhändler bieten Tamales (siehe unten) an.
Hauptmahlzeit ist bei den meisten Mexikanern das Mittagessen, das gegen 15 Uhr eingenommen wird. Oft besteht es aus mehreren Gängen.
Abends gibt es dann nur noch einen Imbiss, zum Beispiel einen Taco.
Ursprung: Mexiko!
Viele Lebensmittel, die für uns wie selbstverständlich zu kaufen sind, stammen ursprünglich aus Mexiko (und weiteren Ländern in Mittel- und Südamerika). Die spanischen Eroberer brachten sie erstmals mit nach Europa.
Dazu gehört nicht nur der Mais, sondern auch die Avocado, der Kakao, Chilischoten, Tomaten, Vanille und Erdnüsse. Gern gegessen werden natürlich auch alle tropischen Früchte, die in Mexiko wachsen, zum Beispiel Mangos, Bananen, Ananas oder Guaven.
Moles: Soße auf mexikanisch
Mole bezeichnet eine dickflüssige Soße in Mexiko. Vielleicht hast du schon einmal Guacamole gehört. Das ist eine Mole aus zerdrückter Avocado.
Als Nationalgericht gilt Mole Poblano. Diese Mole wird aus Chili, Gewürzen und vor allem mit Schokolade zubereitet! Gegessen wird das dann zu Truthahn- oder Hühnerfleisch.
Typische Gerichte in Mexiko
Neben Tortillas in all ihren Formen gibt es aber auch noch andere Gerichte, die man gerne isst in Mexiko. Dazu gehören Chiles en Nogada: Das sind Chilischoten, die mit Hackfleisch gefüllt und mit einer Walnusssoße und Granatapfelkernen serviert werden. Damit repräsentieren die Zutaten übrigens die Farben von Mexikos Flagge. Man isst die Chiles en Nogada darum auch besonders gerne.
Tamales hingegen werden in Mais- oder Bananenblättern serviert. Die Füllungen bestehen aus einem Maisteig, auf den wiederum Fleisch oder Käse gegeben wird. Man klappt das Blatt ein und dämpft es dann über einem Wasserbad.
Für uns ungewöhnlich ist sicher die Verwendung des Feigenkaktus. Der heißt auf Mexikanisch Nopal. Die grünen Blätter lassen sich als Gemüse oder Salat zubereiten. Zum Glück sind die spitzen Dornen schon entfernt, wenn man sie kauft… In Streifen geschnitten sehen sie dann eher aus wie grüne Bohnen.
Getränke in Mexiko
Was trinkt man in Mexiko? Erwachsene denken wohl als erstes an Tequila, den Schnaps aus der Blauen Agave, oder an mexikanisches Bier. Aber es gibt natürlich auch alkoholfreie Getränke, etwa den Agua de Jamaica, das ist Tee aus Hibiskusblüten. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch Limonaden und Cola.
Gesünder ist da eine Horchata, ein Getränk, das ursprünglich aus Spanien kommt und dort mit Mandeln hergestellt wird. Sie wird in Mexiko aus Reis gemacht, der eingeweicht, mit Zimt gewürzt und dann kalt serviert wird. Atole hingegen wird aus Mais gemacht und heiß getrunken, gerne zum Frühstück. Hier findest du ein Rezept für Atole.
Und was ist Tex-Mex?
Was als Tex-Mex-Küche bekannt ist, stammt gar nicht aus Mexiko. Sie wurde im Südwesten der USA, insbesondere in Texas, erschaffen. Dazu gehören zum Beispiel Nachos (Tortilla-Chips, z.B. mit Käsesoße) und Chili con Carne. Die enthalten zwar typisch mexikanische Zutaten, sind aber dennoch also keine ursprünglich mexikanischen Gerichte.