Panama
Geschichte von Panama von der Unabhängigkeit bis heute
Unabhängigkeit (1903) - USA in Panama
Die USA zeigten großes Interesse, den schon 1881 von Franzosen begonnenen, aber aufgegebenen Bau eines Kanals zu übernehmen. Kolumbien verweigerte die Übergabe.
1903 besetzten US-Truppen den Isthmus (Engstelle, die Panama bildet) und riefen die Unabhängigkeit Panamas aus. Damit war Panama unabhängig von Kolumbien.
Die USA blieben "Schutzmacht" Panamas und übten großen Einfluss im Land aus. Ein Vertrag sicherte ihnen die Hoheitsrechte und das Recht zu militärischen Eingriffen zu.
Der Bau des Panamakanals
Der Bau des Panamakanals durch die USA, die das Ganze auch finanzierten, begann 1904. 1914 wurde er eingeweiht.
Nicht nur der Kanal gehörte den USA, auch eine fünf Meilen (8,1 Kilometer) breite Kanalzone zu beiden Seiten der Wasserstraße wurde von den USA kontrolliert. 1962 wurde die Puente de las Américas vollendet, eine Brücke, auf der man nun den Panamakanal überqueren konnte.
Herrschaft von Oligarchien (1903-1968)
Mehrere reiche Familien, die Oligarchien, beherrschten Panama in den nächsten Jahrzehnten.
In den 1950er Jahren begann das Militär, die Vormachtstellung der Oligarchien zu bekämpfen. Es gab mehrere Putsche.
Omar Torrijos (1968-1981)
1968 gelang es, den gewählten Präsidenten Arnulfo Arias abzusetzen. General Omar Torrijos übernahm die Macht. 1969 wurden Wahlen abgehalten und Demetrio Lakas wurde zum Präsidenten gewählt. Er blieb bis 1978 im Amt. Der starke Mann und wahre Machtinhaber aber war Torrijos.
Dessen erklärtes Ziel war die Rückgewinnung des Panamakanals von den USA. 1977 wurde ein Vertrag unterzeichnet, der besagte, dass der Kanal 1999 zurück an Panama geht. Obwohl Torrijos diktatorisch regierte, hatte er Unterstützung im Volk, denn er ließ Land neu verteilen, Schulen bauen und setzte sich für die Armen ein. 1981 starb Torrijos unter ungeklärten Umständen bei einem Flugzeugunfall.
Manuel Noriega (1983-1989)
1983 übernahm General Manuel Noriega die Macht in Panama. Er kontrollierte das Militär und richtete paramilitärische Truppen ein, die jegliche Opposition unterdrückten. Er betätigte sich im Drogenhandel und in der Geldwäsche.
Am 15. Dezember 1989 wurde er von der Nationalversammlung Panamas zum Regierungschef mit umfangreichen Befugnissen ernannt. Am gleichen Tag starb ein US-Soldat in Panama durch panamaische Sicherheitskräfte.
US-Intervention (Dezember 1989) und die 1990er Jahre
Am 20. Dezember 1989 drangen die USA militärisch in Panama ein. Die US-Intervention begann. Am 3. Januar 1990 gab Noriega auf.
Präsident wurde Guillermo Endara. Ein liberales Wirtschaftssystem wurde in den 1990er Jahren errichtet. Die Wirtschaft wuchs.
Von 1994 bis 1999 war Ernesto Pérez Staatspräsident.
Er übergab das Amt an Mireya Moscoso von der Partido Panameñista, Witwe von Arnulfo Arias. Unter ihrer Präsidentschaft wurde am 31. Dezember 1999, wie vereinbart, der Panamakanal an Panama zurückgegeben.
Das 21. Jahrhundert in Panama
Mireya Moscoso beendete ihre Amtszeit 2004 unter starken Korruptionsvorwürfen. 2004 bis 2009 war Martín Torrojos, Sohn des Generals Omar Torrijos, Präsident. Er gehört der Partei Partido Revolucionario Democrático (PRD) an, einer Partei, die sein Vater gegründet hatte und die politisch links der Mitte angesiedelt ist.
2006 wurde die Verbreiterung des Panamakanals beschlossen und ab 2007 in die Tat umgesetzt. 2016 war das Projekt abgeschlossen.
2009 gewann Ricardo Martinelli von der erst 1998 gegründeten konservativen Partei Cambio Democrático die Wahl. Er wurde 2014 von Juan Carlos Varela (Partido Panameñista) abgelöst.
2016 wurden die sogenannten Panama Papers veröffentlicht. Anonym wurden einer Zeitung Dokumente zugespielt, die belegten, dass Panama Geldwäsche und Steuervermeidung befördert. Eine Firma in Panama hatte unzählige Briefkastenfirman verkauft. Solche existieren nur auf dem Papier. Man kann dorthin Geld verschieben, ohne dass jemand davon weiß. So kann man Steuern hinterziehen.
2019 trat Laurentino Cortizo von der PRD die Nachfolge von Varela an.