St. Lucia
Die ersten Bewohner von St. Lucia
Die ersten bekannten Bewohner von St. Lucia waren die Taino vom Volk der Arawak. Sie wanderten wohl um 300 n. Chr. aus Südamerika ein. Sie nannten ihre Insel Iouanalao, was "Land der Leguane" bedeutet.
Zwischen 800 und 1000 kamen Insel-Kariben (Kalinago) nach St. Lucia und verdrängten die Taino. Dies geschah auf den meisten Inseln der Kleinen Antillen.
Franzosen und Briten auf St. Lucia
Im 16. Jahrhundert versuchten Niederländer, Franzosen und Briten Handelsposten auf St. Lucia zu errichten, doch alle scheiterten am Widerstand der Kariben. In den 1550er Jahren kam der französische Pirat François Le Clerc auf die Insel und richtete dort sein Hauptquartier ein. Von hier aus überfielen er und seine Mannschaft spanische Schiffe, die vorbeisegelten.
Um 1600 errichteten die Niederländer schließlich eine Niederlassung bei dem heutigen Vieux Fort. 1605 strandeten englische Siedler hier, doch von den Kolonisten überlebten nur wenige, die schließlich flohen.
Im weiteren 17. und im 18. Jahrhundert versuchten sowohl die Franzosen als auch die Engländer Fuß zu fassen. Der Besitz der Insel wechselte immer wieder hin und her. Mehrmals wurde die Insel als Sainte Lucie französische Kolonie, dazwischen dann zum neutralen Gebiet erklärt. Der Zuckerrohranbau führte zur wirtschaftlichen Blüte. Für die Bewirtschaftung wurden Sklaven aus Afrika auf die Insel geholt.
1778 kam es zur Seeschlacht von St. Lucia. Die Briten siegten und sicherten ihre Überlegenheit zur See in der Karibik. Die Kämpfe um die Insel gingen dennoch weiter. Erst 1814 wurde St. Lucia endgültig zur britischen Kolonie.
Das 20. Jahrhundert auf St. Lucia
In den 1950er Jahren wurden Bananen das Hauptanbauprodukt. 1967 durfte sich die Insel selbst verwalten, die Außenpolitik blieb bei Großbritannien.
1979 wurde St. Lucia in die Unabhängigkeit entlassen. Das Land blieb Mitglied im Commonwealth und der britische König das Staatsoberhaupt. Er wird durch einen Generalgouverneur vertreten.
Ab 2016 war Allen Chastanet Premierminister, 2021 löste ihn Philip Pierre ab. Er gehört der Labour Party an, der sozialistischen Arbeiterpartei.