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Gibt es einen Klimawandel in den USA?

Extremes Wetter ist man in den USA gewohnt. Große Kälte oder tropische Wirbelstürme kommen in dem riesigen Land mit vielen unterschiedlichen Klimazonen immer wieder vor. Dennoch ist deutlich zu sehen, dass extreme Wetterereignisse immer mehr zunehmen. Der Klimawandel ist auch in den USA nicht mehr zu leugnen.

So gab es zum Beispiel im Januar 2024 so viele Extremwetter wie in keinem Januar zuvor. Diese sind zudem in den ganzen USA passiert, nicht nur in einem kleinen Teil des Landes. Überschwemmungen gab es im Süden genauso wie auf Hawaii, Schneestürme wüteten in Alaska genauso wie in New York. In Alaska fiel im Südosten so viel Schnee wie noch nie in einem Januar. Auch rund um Seattle schneite es extrem stark. Arktische Luft aus dem Norden brachte Mitte Januar eisige Temperaturen in die Staaten in der Mitte des Landes. Sie begünstigte auch Winterstürme, die weite Teile des Nordens der USA mit Schnee bedeckten. Dazu war es vielerorts besonders kalt. In Texas hingegen regnete es so viel, dass es extreme Überschwemmungen gab.

Der Januar 2024 ist damit jedoch nichts Besonderes - die letzten Jahre gab es schon viele Wetterextreme mit immer neuen Wetterrekorden. Dazu gehören auch Hitzewellen im Sommer. 2023 gab es im Süden der USA Temperaturen von über 40 Grad, in den Wüsten in Kalifornien oder Arizona kletterte das Thermometer auf fast 50 Grad. Im Norden gab es zur gleichen Zeit Sturmfluten, zum Beispiel in Vermont und Massachusetts. Auch im Juli 2024 ächzte das Land wieder unter einer Hitzewelle. In Las Vegas wurden 48,9 Grad gemessen - so viel wie noch nie. Der Klimawandel erhöht die Häufigkeit solch schwerer Wetterereignisse weiter.

Wie äußert sich der Klimawandel in den USA?

Wie weltweit äußert sich der Klimawandel in den USA durch Hitzewellen und daraus folgenden Dürren. Die Temperaturen steigen. Dadurch kommt es vermehrt zu Waldbränden. Die Brände zerstören große Flächen Wald, aber auch Häuser werden immer wieder Opfer der Flammen. Diese Ereignisse treten vor allem im Sommer auf.

Die mittlere Temperatur ist in den USA zwischen 1901 und 2016 um 1,0 °C angestiegen. Den größten Anstieg gab es dabei in den letzten drei Jahrzehnten. Der Westen der USA ist davon stärker betroffen als der Osten. Mit dem Anstieg der Temperatur verlängerte sich auch die Anzahl frostfreier Tage bzw. die Frostperiode. Extrem hohe Temperaturen haben zugenommen, extrem niedrige hingegen abgenommen. In Alaska taut zunehmen Permafrostboden auf.

Dann wieder regnet oder schneit es besonders viel. Die Niederschläge nehmen also zu. In den gesamten USA haben die mittleren Niederschläge im Mittel von 1895 bis 2011 um 50 mm zugenommen. Dabei gibt es im Norden und Westen der USA eine besonders große Zunahme, im Süden in manchen Gegenden aber auch eine Abnahme der Niederschläge. Wenn es nach einer vorhergehenden Dürre besonders viel regnet, kann das Wasser nicht im Boden versickern. So kommt es dann zu Überschwemmungen. Ja nachdem, wo man in den USA lebt, hat man es also mehr mit Hitze oder mehr mit Fluten oder mehr mit Schneestürmen zu tun.

 

Welche Folgen hat der Klimawandel in den USA?

Die Folgen der Extremwetter-Ereignisse aufgrund des Klimawandels sind auch in den USA enorm. So kommt es immer wieder zu Todesfällen. Menschen ertrinken in einer Sturzflut, sie sterben bei einem Waldbrand oder ihre Körper machen schlapp bei extrem heißen Temperaturen. Solche Hitzetoten wird es immer mehr geben. So starb zum Beispiel im Juni 2023 14-Jähriger bei einer Wanderung. Er war mit seiner Familie aufgebrochen, obwohl es bis zu 48 Grad heiß war. Zurzeit gibt es jedes Jahr mehr als 8500 Hitzeopfer in den USA. 2050 sollen es rund 60.000 Hitzetote jährlich sein.

Eine Folge des Klimawandels ist, dass sich die Natur verändert. Pflanzen, die Hitze nicht vertragen, werden aussterben. Das gilt ebenso für Tiere. Weil auch die Wassertemperaturen steigen, wird auch hier die Artenvielfalt kleiner werden. In Florida zum Beispiel bedrohen hohe Wassertemperaturen die Korallenriffe.

Was man vielleicht nicht vermuten würde, ist dass es in den USA auch zu Flucht aufgrund des Klimawandels kommt. Solche Klimaflüchtlinge gibt es aber nicht nur in Afrika oder Asien, sondern eben auch in Amerika. Besonders betroffen davon sind Städte im Mittleren Westen. In Bundesstaaten wie Ohio, Minnesota, Indiana oder Michigan ziehen viele Menschen weg aus Angst vor Überschwmmungen. Dort, wo es oft Hochwasser gab, ziehen mehr Menschen fort als anderswo.

Eine weitere Folge des Klimawandels ist, dass es zu Ernteausfällen kommt. Die Erträge sind niedriger oder fallen bei Missernten ganz oder teilweise weg. Davon sind zum Beispiel die großen Getreideanbauregionen im Mittlern Westen und den Great Plains betroffen.

Klimasünder - was tun die USA für den Klimaschutz?

Die wichtigste Maßnahme, um den Klimawandel zu stoppen, ist die Verringerung des CO2-Ausstoßes. Die USA tragen zu einem großen Teil zu den Treibhausgasen bei, weil sie besonders viel CO2 ausstoßen. Der CO2-Ausstoß beträgt hier fast 15 Tonnen pro Person pro Jahr. Das ist sehr viel im Vergleich mit anderen Ländern. Weltweit haben die USA und China zu den meisten Emissionen beigetragen. Sie sind die größten Klimasünder.

Das liegt zum Beispiel daran, dass dort sehr viel Auto gefahren wird, die Industrie viel Kohlenstoffdioxid ausstößt und es bisher eher wenig erneuerbare Energien gibt. Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind bei vielen US-Amerikanern bisher kein Thema.

Um das zu ändern, wurden Gesetze erlassen. So soll etwa der öffentliche Nahverkehr mit 108 Milliarden US-Dollar gefördert werden. Das Infrastrukturgesetz dafür trat Ende 2021 in Kraft. Erneuerbare Energien sollen mit dem “Inflation Reduction Act” (IRA, Gesetz zur Reduktion der Inflation) gefördert werden. 700 Milliarden US-Dollar sollen dabei zum Klimaschutz in den USA beitragen. Firmen, die zum Beispiel erneurbare Energie  ausbauen, erhalten Steuererleichterungen oder Zuschüsse. US-Präsident Biden gab 2022 an, dass die USA ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 um 50 bis 52 Prozent im Vergleich zu 2005 senken wollen.

Zu den Maßnahmen, um mit den Folgen des Klimawandels klar zu kommen, gehört auch die Einstellung von Hitzebeauftragten in den Großstädten. Diese Chief Heat Officer sollen als Klima-Manager Maßnahmen einleiten, um die Temperaturen zu senken oder besser damit klar zu kommen.

Klimawandel-Leugner in den USA

Dass es einen Klimawandel gibt und dass dieser von den Menschen verursacht wird, können Wissenschaftler weltweit belegen. Dennoch gibt es immer wieder Leute, die sagen, dass das nicht stimmen würde. Der bekannteste Klimawandel-Leugner ist Donald Trump, der Präsident der USA von 2017 bis 2021. Während seiner Präsidentschaft stiegen die USA im November 2020 aus dem Pariser Klimaabkommen aus. Das wurde 2021 unter Joe Biden rückgängig gemacht. Dennoch gibt es in den USA besonders viele Klimawandel-Leugner. Laut einer Studie von 2024 sind es 14,8 Prozent der Einwohner der USA, die den Klimawandel nicht wahr haben wollen. Das hängt damit zusammen, dass eben Trump immer wieder geäußert hat, dass es einen Klimawandel nicht gäbe. 

 

Inhalt unter USA - Land

Seite 1:USA: Land und Landschaften
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Seite 3:Klimawandel in den USA - Hier bist du gerade!
Seite 4:Was du in New York nicht verpassen solltest
Seite 5:Wolkenkratzer in New York
Seite 6:Zusammenfassung USA im Video
Seite 7:Hawaii
Seite 8:Puerto Rico
Seite 9:Alaska
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letzte Aktualisierung am 24.07.2024